Ostfrauen

Wenn wir geblieben wären – Nr. 2

Julia durfte ich am 22. Mai 2019 interviewen. Sie lebt seit dem Jahr 2000 in Baden-Württemberg und stammt ursprünglich aus Halle an der Saale. Verheiratet ist sie mit einem Italiener und hat zwei Kinder.

S: Julia, du weißt ja worum es geht. Hast du mein erstes Interview schon gelesen?

J: Ja. Am interessantesten fand ich die Stelle, als es darum geht, dass die Ostdeutschen oft mit Ausländern oder Ostdeutschen verheiratet sind. Das ist so typisch bei uns dann. Und dann habe ich überlegt, wen ich noch kenne. Caro ist auch mit einem Ostdeutschen verheiratet. Ich habe aber auch zwei Freundinnen, die mit einem „Wessi“ verheiratet sind.

S: Ausnahmen gibt es natürlich immer. Du bist gerade ganz frisch aus dem Osten zurück (a.d.R. Familienfeier bei Berlin). Wie war für dich dort zu sein?

J: Wir sind dieses Mal die A9 hochgefahren, was wir sonst nicht machen. Sonst fahren wir immer über Würzburg. Wenn ich dann dort über die ehemalige Grenze fahren, zwischen den beiden Rasthöfen auf der A9 dann freue ich mich schon zurückzukommen. Was ich diesmal schön fand, vor den Toren Berlins, diese vielen Seen dort. Auch bei mir zu Hause gibt es so viele Seen, das vermisse ich hier. Mir fehlt hier total das Wasser. Der Bodensee ist zu weit weg. Es war schön, die Menschen waren sehr offen, das empfinde ich hier in der Region nicht so. Hier sind sie eher verschlossen. Ich habe mich wohlgefühlt.

S: Fühlst du dich in der alten Heimat wohler als hier? Komische Frage, ich weiß. Oder anderes gefragt, würdest du dich dort jetzt wieder wohler fühlen?

J: Darüber habe ich nie nachgedacht, weil das für uns nie zur Debatte stand. Ich glaube aber, dass ich mit den Menschen dort besser klarkomme. Wahrscheinlich, weil sie dem entsprechen, wie ich aufgewachsen bin, wie ich selbst bin. Ich bin offen und gehe auf Menschen zu. Ob ich mich wohler fühle? Ich bin damals aus Halle weggegangen, weil es für mich ein Kaff war. Muss ich ganz klar sagen. Ob ich dort einen Job bekommen hätte, denke ich nicht, ich wäre wahrscheinlich sowieso weggegangen. Ich wollte nach Berlin und im Osten bleiben. Das Schicksal hat mich dann hierher in den Südwesten verschlagen. Aber ich habe auch gedacht, ich bleibe nicht lange. Ich wollte immer wieder zurück. Dann kam mein Mann und wir sind hier geblieben.

S. Wann bist du hier hergezogen?

J: 2000. Da hatte ich meine Ausbildung in Halle abgeschlossen und wurde dort nicht übernommen. Dann hat man mir angeboten, nach Stuttgart in die Hauptverwaltung zu gehen, um zu schauen, ob ich dort eine Job bekomme. Und dort wurde ich sofort genommen. Und so bin ich innerhalb von zwei Monaten umgezogen. Da war ich noch allein hier. Ich bin mit meinem damaligen Freund umgezogen, wir sind aber kurze Zeit später getrennte Wege gegangen. Ich wollte aus Halle weg, in eine Großstadt. Wo das dann war, war mir zum damaligen Zeitpunkt eigentlich egal.

S. Sicher bist du mit einer anderen Erwartung hier her gekommen, endlich im Westen oder?

J: Das habe ich nicht gedacht, mir war nur wichtig, dass es eine Großstadt ist. Das Stuttgart quasi ein Dorf ist, habe ich erst mitbekommen, als ich dann hier war. Das die Schwaben wirklich schwierig sein können, und in Teilen sind, da denke ich mir heute immer noch, ob ich das für immer möchte? Glaube ich eher nicht. Die ersten vier Jahre habe ich in Stuttgart gewohnt. Danach bin ich in Richtung Böblingen gezogen mit meinem Mann zusammen. Wir hatten dort eine Wohnung gekauft und damals dachte ich bereits, um Gotteswillen sind die schwierig hier. Ich kann das gar nicht beschreiben. Einfach nicht so offen, wie wir, wie ich das eben kenne. Ich habe auch wenige Freunde gehabt und die, mit denen ich mich am besten verstanden habe, kamen alle aus dem Osten oder aus dem Ausland. Tatsächlich. Und ob ich zurückgehen wollen würde, heutzutage, weiß ich gar nicht. Inzwischen bin ich auch kein richtiger „Ossi“ mehr. Ich bin irgendwo dazwischen. Ich bin dort nicht mehr zu Hause, aber hier fühle ich mich auch nicht richtig zu Hause. Das finde ich so schwierig. Mein Mann als Italiener hat das gleiche Problem. Er ist in Italien der Deutsche und hier der Italiener. Und ich bin eben hier der Ossi und drüben bin ich schon der Wessi.

S: Am Anfang, als du hier ankamst, wurdest du da auch als „Ossi“ wahrgenommen? Wurden da Unterschiede gemacht? Sind dir damals Ignoranz oder Ablehnung begegnet? Wurde dir nichts zugetraut? Oder war das keine Diskussion?

J: Das war nie eine Diskussion. Meine Chefin kam selber aus dem Osten und ich glaube sie hat mich ganz bewusst eingestellt, eben weil ich aus dem Osten komme. Insofern war das kein Thema und die Leute, die ich um mich hatte, waren auch fast alle aus dem Osten. Der Kontakt zu den Einheimischen (Schwaben) war nicht so eng. Man hat sich nicht miteinander unterhalten, ein kurzes „Hallo“ in der Büroküche. Mit den Ostdeutschen bin ich dann eher ins Gespräch gekommen, vielleicht auch weil wir eben diese Gemeinsamkeit hatten. Du kamst aus einem anderen Land, das hat es dann einfacher gemacht. Ich glaube ein Kumpel von meinem Mann, hat einmal etwas Negatives über die Ostdeutschen gesagt. Dass ich ein Ossi bin, daran erinnere ich mich dunkel.

S. Hast du Heimweh gehabt?

J: Am Anfang hatte ich großes Heimweh. Bin jedes Wochenende nach Hause gefahren. Immer die A 9 hoch, ich stand immer im Stau. Genau wie alle anderen. Freitags und sonntags, es war die Hölle. Heimweh hatte ich weniger nach meinen Eltern, eher nach meinen Freunden. Nach dem Leben, welches ich in Halle hatte. Am Anfang wohnte ich in Stuttgart in einem katholischen Mädchenwohnheim (für zwei Wochen) mit Dusche auf dem Gang, und ich habe mich dort so unwohl gefühlt. Ich fand es so furchtbar da. Stuttgart habe ich dann auch nicht kennengelernt wie zum Beispiel Berlin im Urlaubsmodus, ich musste mich dann erstmal zu Recht finden. Das fand ich extrem schwierig. Ich bin mit Stuttgart die ersten Jahre nicht warm geworden. Obwohl ich dort gewohnt habe und alles hatte, dachte ich nur, du musst hier wieder weg.

S: Ich denke das ist ein typisches Problem, für Leute wie uns, die dort nicht aufgewachsen sind. Ging mir ja genauso. Ich habe auch sehr lange gebraucht, bis ich sagen konnte, Stuttgart ist auf seine Art schön und sehenswert. Wir sind trotzdem selten dort, immer noch. Ich bin gefühlt öfters in Leipzig als in Stuttgart.

J: Inzwischen sind wir jetzt öfters in Stuttgart. Weil wir dort so schöne Orte entdeckt haben, das wir uns sogar wieder vorstellen könnten, dort zu leben. Nicht direkt in der City, aber Randlage am Kessel. Aber am Anfang habe ich Stuttgart gar nicht gemocht. Es war dreckig und laut, die Leute waren unfreundlich. Ich erinnere mich an eine Situation am Hauptbahnhof. An den Rolltreppen nach oben stand immer „recht stehen und links gehen“. Das habe ich nicht gesehen und stand dann links. Da wurde ich rabiat zur Seite geschupst. Ein halbes Jahr bin ich gependelt, jedes Wochenende nach Halle. Dann habe ich zwei, drei Freunde in Stuttgart gefunden und dann wurde es besser. Dann habe ich mich nicht mehr ganz so einsam gefühlt. Und nach einem Jahr hatte ich dann zwei Kollegen, mit denen ich viel unterwegs war. Das war der Zeitpunkt, wo ich hier „angekommen“ bin.

S: Sind von deinen Bekannten aus Halle welche in den Westen gegangen?

J: Eine Kollegin, die mit mir gelernt hatte, ist auch mit nach Stuttgart gekommen. Und meine Tante ist nach Hamburg gegangen, die lebt dort seit Jahren und will gar nicht mehr zurück. Sie ist dort total glücklich. Sonst sind alle im Osten geblieben.

S: Es war schon eine gigantische Abwanderungswelle. Und als ich neulich nach Jahren mal wieder in Halle war, sah ich schon, wie viele dort fehlen.

J: Allein Halle-Neustadt war eine eigene Stadt mit über 100.000 Menschen. Damals extra für die Chemiewerke gebaut. Jetzt sind mehr als die Hälfte dort weg, viele Wohnungen wurden schon abgerissen. Meine Schule steht nicht mehr. Mein Wohnblock wird demnächst platt gemacht, wenn die letzte Bewohnerin dort (eine über 90jährige Frau) ausgezogen ist. Einerseits schön, die Neustadt wird wieder offener, andererseits sehr traurig, weil so viele Menschen dort weggegangen sind. Aus meiner Abiturklasse ist bestimmt die Hälfte weggezogen und auch nicht zurückgekommen. Wenn du dir einmal woanders ein Leben aufgebaut hat, wird es schwierig wieder zurück zu gehen.

S: Kennst du jemanden, der es gewagt hat?

J: Ja. Katie, die ehemalige Kollegin ist mit ihrem Freund/Mann nach Neubrandenburg gezogen.

S: Wann sind die zurück gegangen?

J: Das ist bestimmt schon 5 oder 6 Jahre her. Sie leben und arbeiten jetzt dort.

S: Hast du mal mit ihr darüber gesprochen, warum sie zurück gegangen sind?

J: Ich glaube das hatte viel mit der Familie zu tun. Über die genauen Gründe könnte ich nur spekulieren.

S: Wenn die Familie krank wird. Viele Eltern sind ja auch den Kindern hier her nachgefolgt, um die Enkel näher bei sich zu haben. Dann müssen die Kinder nicht mehr so oft in die alte Heimat fahren. Das ist für alle Ostdeutschen im Westen ein Problem, wenn die Familie auseinander gerissen ist. Wenn dann keiner da ist, der sich kümmert im Ernstfall.

J: Das wird für mich auch ein Problem. Momentan bin ich froh, dass meine Eltern noch so gesund sind, aber ich denke schon darüber nach, was wird, wenn das nicht mehr so ist. Wir könnten nicht hinziehen, schon wegen der Jobs hier nicht. Für die Kinder wäre es eine riesige Umstellung. Ob sie hier herkommen würden, mag ich bezweifeln.

S: Das wird die nächste Aufgabe sein unserer Generation von Ostdeutschen im Westen. Das betrifft viele von uns. Wir hatten zwar das Glück, dass unsere Eltern relativ jung waren, als sie uns geboren haben. Meine Kollegen können das immer gar nicht glauben, wie jung meine Mama noch ist. Und ich dann erklärt habe, dass es in der DDR nur eine Wohnung gab, wenn man verheiratet war und Kinder erwartete.

J: Genau. Und Geld vom Staat bekam man dann auch noch für die Geburt der Kinder. Wir hatten damals in Halle eine schöne Altbauwohnung. Mit Kachelofen, meine Mutter hat morgens immer Feuer gemacht. Und ihr größter Wunsch war nach Neustadt zu ziehen. Als ich vier Jahre alt war sind wir dann umgezogen, und ich war gar nicht glücklich. Ich hatte eine Freundin und wollte nicht umziehen, es war ja quasi eine Weltreise bis nach Neustadt. Und meine Mama war total glücklich, dass sie nicht mehr heizen musste. Endlich Zentralheizung. 56qm zu viert, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

S: Wie alt warst du, als die Mauer fiel? Hast du das bewusst mitbekommen?

J: 11 Jahre. Ich kann mich noch an den Morgen nach dem Mauerfall erinnern. Ich weiß nicht mehr viel; meine Oma ist kurz vorher gestorben. Das war auch gut, dass sie das nicht mehr mitbekommen hat, sie war lange krank. Meine Mama hat mich geweckt und hat gesagt: „Du, wir können in den Westen!“ Und da habe ich sie angekuckt und gedacht: Was soll ich denn da? Da habe ich ja gar keine Freunde. Ich kannte den Westen ja nur aus dem Intershop, wenn wir mal eine Westmark bekommen hatten. Mein Papa war Taxifahrer und hat ab und zu mal Westgeld oder Forumschecks bekommen. Und dann durften wir uns dort etwas aussuchen. Ich habe heute noch den Geruch dieses Ladens in der Nase, wie die Waschmittel-Abteilung im Edeka heute. Nach Fa-Seife.

S: Mir geht es immer in Tankstellen-Shops so.

J: Und dann dieses Gefühl, sich dort etwas kaufen zu dürfen. Das werde ich wohl nie vergessen.

S: Wann warst du dann das erste Mal „drüben“?

J: Kurz danach sind wir nach Göttingen gefahren. Haben dort unser Begrüßungsgeld abgeholt. Alle vier! Das wurde dann damals im Ausweis vermerkt. Ich weiß noch, dass ich dann bei McDonalds war.

S: Habt ihr dort jemanden gekannt in Göttingen?

J: Nein, wir sind morgens hin- und abends wieder zurück. Einfach mal zum Gucken, wie es da so ist. Kurze Zeit später sind wir dann nochmal nach Hof gefahren, weil es in Bayern noch 40,- Mark extra gab (meine ich). Da habe ich mir eine Uhr von gekauft. Ich war irgendwie total überfordert, weil es so viele Sachen zu kaufen gab. Diese vielen Schokoladen, für mich als Kind war das einfach unvorstellbar. In der Kaufhalle im Osten war das Angebot doch begrenzt. Das hat mich echt erschlagen. Und ich glaube, dass nach der Wende viele mehr gekauft haben, als ihnen gut tat. Weil es eben nicht alles gab und dann waren viele im Kaufrausch. Ich denke das machen heute immer noch zu viele Leute. Früher war mehr Tauschhandel unter den Ostdeutschen. Vitamin B war ebenfalls gut, wenn man etwas brauchte. Meine Mutter hat bei der Post gearbeitet und mein Vater beim Waggonbau. Wir hatten eigentlich alles. Ich kann mich nicht bewusst erinnern, dass es uns an etwas gefehlt hat damals. Als Kind habe ich das auch nicht mitbekommen.

S: Haben deine Eltern ihre Arbeit nach der Wende behalten?

J: Meine Mutter ja, bis zur Rente hat sie gearbeitet, die Post ist in die Telekom übergangen. Mein Vater hat gekündigt. Es gab eine große Abfindungswelle und da ist er gegangen, weil es sich ein Taxiunternehmen aufbauen wollte. Das hat er dann in einem Jahr geschafft und ist bis heute in der Selbstständigkeit geblieben. Der große Einbruch mit Verlust der Arbeit kam bei uns nicht. 2003 sind sie dann aus Halle Neustadt weggezogen, an den Rand von Halle. Sie leben dort heute noch und sind zufrieden.

S: Für deine Eltern gab es also keinen Grund wegzugehen.

J: Nein. Für sie war es schwer, dass ich nach meinem Bruder auch gegangen bin. Und dann auch so weit weg, dass man nicht schnell auf Besuch kommen kann. Meine Eltern wollten Halle nie verlassen. Bis heute nicht. Wenn ich meine Mama frage, was sie gerne noch einmal sehen möchte in Deutschland, dann sagt sie: Harz, Potsdam und Dresden. Über den Westen hat sie sich keine Gedanken gemacht. Für mich war diese Reisefreiheit das größte Geschenk gewesen. Als typisches DDR Kind war ich an der Ostsee, in Tschechien oder in Polen zum Ferienlager. Aber selbst als wir dann reisen durften, sind meine Eltern sehr wenig gereist. Ich war einmal mit meiner Mama in Paris zu meinem 16. Geburtstag und das war es. 2003 war ich dann mit meinem Mann das erste Mal in Italien. Das war ein Gefühl, als ob ein Tor aufgestoßen wurde. Von da an war Reisen für mich oberste Priorität. Wir waren mit den Kinder vor ein paar Jahren in Berlin und standen dort, wo die Mauer damals stand und haben versucht ihnen begreiflich zu machen, dass wir uns nie kennengelernt hätten, wenn die Mauer nicht gefallen wäre. Das haben die nicht verstanden. Ich glaube sie waren noch zu jung, um das zu begreifen.

S: Meine Kinder fragen mich auch immer, warum ich das so emotional finde, wenn im Fernsehen die Bilder vom Mauerfall gezeigt werden oder von den Einheitsfeiern. Ich glaube das ist immer ein Generationen-Problem, wir können uns auch nicht in die Kriegszeiten unserer Großeltern versetzen. Wahrscheinlich werden wir dann unseren Enkeln erzählen, wir haben damals in der DDR gewohnt, einem Land, das es heute nicht mehr gibt. Und sie werden staunen, über Kohle in die Wohnung schleppen und Kittelschürzen im Kindergarten.

J: Meine Omas hatten immer Kittelschürzen an, beide Omas. Immer!

S: Deine Jugend hast du dann noch im Osten verbracht. Und der Osten ist ja weiterhin geprägt von seiner DDR Vergangenheit. Beeinflusst dich deine ostdeutsche Vergangenheit heute noch, zum Beispiel bei der Erziehung deiner Kinder?

J: Definitiv. Wobei ich sagen muss, dass ich da offener geworden bin. Aber viele Sachen, die ich von meinen Eltern beigebracht bekommen habe, finde ich heute noch extrem wichtig. Sei es, dass man zum Bespiel mit geschlossenem Mund kaut und uns das wirklich auch damals im Kindergarten vermittelt wurde, was ich heute gar nicht mehr sehe. Ich hatte großes Glück bei meiner Tochter eine Erzieherin gehabt zu haben, die darauf auch Wert legt. Ich weiß nicht, ob das ein „ostdeutsches“ Ding ist, aber viele Kinder machen das nicht. Auch die Wörter „Bitte“ und „Danke“ scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Ärgerlich ist auch, dieses rüde Durchdrängeln mit der Ansage „Vorsicht“. Verabredungen, wie „Wollen wir uns treffen und ins Kino gehen?“. Der Ostdeutsche sagt dann, „Klar gerne!“ und hier dann eher „Können wir machen.“. Einfach klar sagen, wenn man keine Lust hat, fände ich besser. Die meinen das hier wahrscheinlich nicht so, aber bei mir kommt es so anders an. Mir sagt man auch, dass man meinen Dialekt so gut wie gar nicht mehr hört, wenn ich hier mit jemanden spreche. Komme ich nach Halle oder Berlin, dann falle ich ganz schnell wieder in meinen Dialekt. Meine Kinder sagen dann meisten: Mama jetzt hast du wieder voll den Dialekt. In Halle behaupten sie ich würde schwäbisch sprechen.

S: Im Osten gab es eben bestimmte Einstellungen. Sachen nicht gleich wegzuwerfen, Bescheidenheit auf eine gewisse Weise, nicht Protzen mit seinem Status. Das verliert man dann eher auch nicht mehr, diese Einstellung oder?

J: Genau. Ich versuche meistens Dinge die ich brauche selbst herzustellen oder gebraucht zu kaufen. Wenn das nicht geht, kaufe ich erst neu. Ich hebe auch Sachen auf, die nicht mehr schön aussehen. Oder wir verwenden alte T-Shirts, um Haargummis daraus zu machen. Die näht meine Tochter selbst. Ich repariere auch Kleidung. Bei uns gibt es immer Reste-Essen. Ich mag kein Essen wegwerfen. Das haben wir früher auch schon nicht gemacht. Da wurde aus altem Brot eben noch eine Bratschnitte gemacht. Das handhabe ich heute eben auch so, finde ich wichtig. Ich denke, dass diese Einstellung, die gerade wieder populär ist, bei uns schon immer vorhanden war. Kennst du den Witz: Was hat der Handwerker gefragt, wenn du ihn angerufen hast und ihn dringend gebraucht hast? Forum geht’s denn?

S: Den verstehen aber nur Ossis. – Du fühlst dich hier jetzt angekommen oder?

J: Angekommen, mmmhhh? – Also ich finde die Umgebung sehr schön. Ich habe tolle Freunde hier. Ossis halt. Oder Ausländer. Aber angekommen? Nein. Diese Freundschaften, die ich im Osten hatte, das gibt es hier einfach nicht. Es ist unheimlich schwierig an die Schwaben heranzukommen. Ich weiß nicht, ob das ein regionales Problem ist oder ob es woanders im Westen auch so ist. Meine Freundin ist weggezogen. Die hatte in Schwäbisch Gmünd gewohnt, sie möchte auch nicht mehr zurück. Sie wohnt jetzt in Würzburg und sie kommt dort mit den Leuten besser klar. Der typische Schwabe bruddelt eben und lobt auch nicht. Am Anfang dachte ich echt, das ist ein Klischee, aber es ist so! Da wird eben samstags wirklich das Auto gewaschen, die Mülltonne ausgespült, der Gehweg gekehrt. Unseren kehrt manchmal der Nachbar mit, weil wir das nicht machen. Das ist echt schwierig. Die kommen auch nicht einfach mal vorbei. Das gibt es hier nicht. Selbst als ich dann Erwachsen im Osten war, erlebte ich das dort noch anders. Da wird einfach geklingelt, wenn man in der Nähe ist. Und dann war der Besucher immer willkommen, egal wie es zu Hause aussah. Du bist ja nicht wegen der Wohnung gekommen, sondern wegen der Menschen. Und hier ist das schon anders. Es herrscht einfach eine andere Mentalität hier. Angekommen ist das falsche Wort. Ich lebe derzeit hier. Würde ich eher sagen. Aber angekommen bin ich nicht. Dazu hadere ich noch mit zu vielen Dingen.

Mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Weg ins Leben.

S: Dem Glück auf der Spur oder auf der Suche nach dem Glück? Die Frage des Glücks kann jeder nur selbst beantworten. Die meisten die ich kenne, sind glücklich.

J: Zufrieden. Dankbar. Glücklich bin ich tatsächlich, wenn ich nicht hier bin. Wir gehen auch nicht umsonst so viel auf Reisen. Letzten Sonntag haben wir am See Yoga gemacht, Lagerfeuer … da war eine tiefe Zufriedenheit. Am nächsten Morgen im See baden, das war so schön, da möchte ich mehr davon. Und dann sind wir wieder hier angekommen, und der erste Spruch, wenn wir hier in den Ort fahren ist immer: „Wir sind wieder im Kaff.“

S: Da geht es uns genauso. Früher, wenn man nach Hause gekommen ist von den Reisen, dann hatte man immer diese Lächeln im Gesicht am Ortseingang. Wir spielen heute immer noch „Wer sieht zuerst den Turm der Stadt?“ Und hier sagt keiner etwas, wenn wir in den ersten Kreisverkehr einfahren. Die Kinder freuen sich schon, auf ihre Freundinnen und ihr zu Hause. Ich kann auch nicht genau sagen, ob es meine Kinder beeinflusst, das hier nicht unsere Heimat ist. Und wir da auch immer wieder darüber reden, in den Osten zurück zu gehen. Um aber auch immer wieder festzustellen, dass es eben doch nicht so einfach ist. Jobs dort für uns beide zu finden. Die Leute dort haben sich auch verändert in den letzten 20 Jahren. Es wär ja kein Zurückkommen in die gleiche Heimat wie 1998. Wir würden sicher nicht in dieser Region leben wollen, wo wir damals gelebt haben. Die größeren Ballungszentren wie Leipzig, Dresden, Berlin könnten wir uns eher als Lebensort vorstellen. Ich denke sehr Wenige schaffen das jetzt noch nach so langer Zeit im Westen. Auch wenn die Zahl der Rückkehrer steigt. Ich denke es gehen jetzt einfach weniger weg aus dem Osten, als in den letzten 30 Jahren. Weil die Chancen dort immer besser werden, eine gute Ausbildung und einen Job zu bekommen. Denkst du auch, dass es eine verfehlte Politik damals war, die diese Abwanderung provoziert hat?

J: JA. Ich finde auch es war keine Wiedervereinigung sondern eine Angliederung. Wir wurden angegliedert an das bestehende System. Kleines Beispiel, ist der ostdeutsche Abbiegepfeil, der nach der Wende groß abgeschafft und dann als neue Errungenschaft wieder eingeführt wurde. Gerecht war die Wiedervereinigung auf keinen Fall.

S: Eine Angliederung mit gleichwertigen Chancen für alle war es jedenfalls nicht. Eher ein Ausverkauf der DDR. So viele Betriebe mussten schließen, so viele Menschen wurden arbeitslos. Neue Straßen und Telefonleitungen reichten da eben nicht, um eine gesunde Struktur aufzubauen.

J: Der Meinung bin ich auch. Das hätte anders laufen müssen. Wie weiß ich nicht, aber so war es nicht richtig. Vielleicht hätte man beide Systeme länger parallel bestehen lassen müssen. Ich kann es nicht sagen.

S: Der Druck von den Ostdeutschen war schon da, das alle Freiheiten sofort bestehen sollen. Reisen, Wählen, Demonstrieren, Redefreiheit. Ich denke das war schon besser so, das alles sofort zu bekommen. Die meisten hatten glaube ich eine andere Vorstellung von der Wiedervereinigung. Wie es dann sein wird. Das es so gekommen ist und sehr viele ihre komplette Existenz verloren haben, damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Auch nicht, dass viele ihre Kinder und jetzt Enkelkinder an den Westen verlieren würden.

J: Das stimmt. Was ich in Halle auch beobachte, sind diese vielen alten Gebäude, die verfallen, weil die Besitzverhältnisse nicht geklärt sind oder kein Geld für die Renovierung vorhanden ist. Oder es schlicht verrotten lassen. Das ist so schade, so etwas zu sehen. Halle war nicht so schwer getroffen im Krieg, es gab noch alte schöne Häuser, die jetzt nicht mehr zu retten sind. Da hätte ich mir auch gewünscht, dass die Stadt eingreift und sagt, wer sich 25 Jahre nicht kümmert, der verliert sein Eigentum. Ich habe mir schon öfters überlegt, was wäre gewesen, wenn ich dort geblieben wäre. Wahrscheinlich hätte ich nicht meine Fortbildung zur Ernährungsberaterin gemacht. Wahrscheinlich würde ich auch meine Yogalehrerausbildung nicht machen. Vielleicht hätte ich dort einfach nur eine Familie gegründet, zwei Kinder bekommen und das wars.

S: Warum? Ich glaube nicht, dass du dort ein ganz anderer Mensch geworden wärst. Dein Gehalt wäre nicht so hoch gewesen wie hier, hättest du vielleicht auch nicht gebraucht dort. Ich glaube der Mensch ändert sich nicht so sehr, nur weil er in einem anderen Teil der Republik lebt. Ich wäre mit Sicherheit zur Fotografie gekommen, auch wenn ich dort geblieben wäre.

J: Ich weiß es nicht. Ich habe hier schon sehr viele Impulse bekommen. In Halle wären die Eltern gewesen, die alten Freunde. Ich glaube hier führen wir schon ein etwas anderes Leben. Ich weiß nicht, ob ich mich das dort dann getraut hätte, das so zu machen. Wäre vielleicht nicht so selbstbewusst geworden. Ich bin momentan froh, so wie es gekommen ist. Wie es später sein wird, weiß ich nicht. Mein Mann wünscht sich ein Boot an einem See. Da wäre der Osten natürlich super dafür geeignet. Als Rentner dann vielleicht.

S: Die Rentnerwelle schwappt dann wieder zurück in den Osten. Das werden wir erleben.

J: Glaube ich auch, das da einige wieder weggehen werden hier. Das kann gut sein.

S: Es ist ja teilweise jetzt schon so. Das Rentner, die sich das Leben hier nicht mehr leisten können, wieder in den Osten gehen und noch weiter (Bulgarien, Kroatien usw.). Und vielleicht haben dann auch die alten Häuser noch eine Chance. Ich denke, das viele der Häuser erst durch die zweite Welle betroffen waren, nachdem ein kleiner Aufbruch direkt nach der Wende gescheitert war und die Leute dann doch aufgeben mussten. Trotz Förderung und Anstrengungen hat diesen Menschen der Onlinehandel und die Globalisierung den Rest gegeben und zum Aufhören gezwungen. Im Vogtland ist das auch sehr deutlich zu sehen. Da wurden die Häuser nach der Wende teilrenoviert, Geschäfte eröffnet und dort stehen jetzt viele leer. Die Kaufkraft wurde immer weniger, nur wenige Selbstständige können dann überleben.

J: Ich finde gut, dass es einige Firmen aus der DDR doch geschafft haben und immer noch bestehen. Rotkäppchen-Sekt, Kathi-Backwaren oder Halloren zum Beispiel. Von Merseburg nach Halle-Neustadt kommt ein Ort namens Rockendorf und da gab es immer schon eine super Eisdiele. Da haben wir immer angehalten, wenn wir aus dem Garten zurück nach Hause gefahren sind. Die gibt es heute noch, die haben ein tolles Angebot und sind einfach mit der Zeit gegangen. Da hat es funktioniert. Aber viele andere mussten eben schließen.

S: Traditionsunternehmen haben es da auch einfacher, die Marke war bekannt und die Qualität gut. Da konnte auch die Wende dann nicht zum Untergang führen.

J: Mittlerweile werden ja Care-Pakete aus Osten in den Westen geschickt. Wenn wir in Halle sind, gehen wir gezielt einkaufen, um die Sachen zu kaufen, die wir hier nicht bekommen. Senf, Süßigkeiten usw. Als wir jetzt wieder in der Heimat waren. sind wir erstmal beim Bäcker vorbeigefahren und haben Kuchen gekauft, Eierschecke, Papageienkuchen, Butterkuchen, Spritzringe. Ich bin schon sehr gerne im Osten. Ich weiß aber nicht, ob es deshalb ist, weil ich mich dort wohler fühle oder weil es so viele Erinnerungen sind, an die Zeit meiner Kindheit dort. Halle hat sich auch gemausert, als ich dort weggegangen bin, war es dreckig und grau. Jetzt ist so viel neu gebaut und renoviert worden. Es ist eine tolle Stadt. Universität und Innenstadt – alles top.

S: Ich habe auch die Hoffnung, dass meine Kinder vielleicht im Osten studieren. Ella findet die Uni in Leipzig ganz toll. Mal schauen.

J: Wir haben vor nächstes Jahr Pfingsten eine Osttour zu machen. Harz, Mecklenburger Seenplatte, Spreewald. Es gibt so viele schöne Orte. Bis jetzt war immer das Ausland Ziel unserer Reisen. Jetzt wollen wir den Kindern meinen Teil der Republik zeigen.

S: Danke Julia für deine Offenheit und das Vertrauen in mein Projekt.

Statue
Halle Neustadt im Mai 2018

Meine Bilderserie aus Halle-Neustadt findet sich übrigens hier: http://lebenrolle.de/?p=4378

Meine Wurzeln, mein Revier
Mein Osten, mein Osten
Hab Bescheidenheit von dir
Mein Osten, ich steh zu dir

Ich vergess nicht, wo ich herkomm
Vergess nicht, wo ich herkomm
Ich vergess nicht, wo ich herkomm
Vergess nicht

Ich kenn doch dein‘ freundlichen Blick
Mein Osten, mein Osten
Ruppig, herzlich, wie du bist
Mein Osten, mein Osten
Wir kriegen irgendwas hin
Dass deine Ängste nicht gewinnen
Mein Osten

Silbermond: „Mein Osten“

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Wenn wir geblieben wären – Nr. 1

Wer meine letzten Blogeinträge gelesen hat weiß, dass ich mich momentan wieder etwas intensiver mit meiner Vergangenheit und im speziellen meiner Kindheit und Jugendzeit in der ehemaligen DDR befasse. Das Thema beschäftigt mich nicht erst seit diesem Jahr, sondern immer wieder in meinem bisherigen Leben.

Insbesondere die Frage, was wäre aus mir geworden, wenn ich nicht 1998 meine Heimat im Vogtland verlassen hätte, um in den Südwesten der Republik zu ziehen. Und damit auch mit der Frage, was wäre aus meiner Heimat und damit meine ich das gesamte Gebiet der ehemaligen DDR geworden, wenn alle der ca. 1,5 Millionen geblieben wären. Nun sind solche „Was wäre wenn Fragen?“ immer eine schwierige Angelegenheit, weil sie einfach nie richtig beantwortet werden können, denn keiner kann die Zeit zurück drehen und sein Leben noch einmal leben. Trotzdem reifte in den vergangenen Jahren, auch durch die ständigen Reisen zurück in die Heimat, der Wunsch mich damit auseinanderzusetzen. Auch der längere Auslandsaufenthalt meiner Familie trug sicher dazu bei, sich mit der Sicht auf die Welt und meinem Platz darin etwas intensiver zu beschäftigen.

Die daraus logische Frage für mich lautete daher: Wie gehe ich das an? Bücher und Filme, Reportagen und Podcast zum Thema gibt es sehr viele. Ein Fotoprojekt habe ich bisher noch nicht richtig entdeckt. Sicher, der Buchmarkt hält Dokumentationsbücher über das Leben in der DDR bereit, da stehen auch einige in meinem Bücherregal und helfen ab und zu, den eigenen Kindern etwas aus meiner Kindheit zu erklären. Eine Statistik zur Migration der Ostdeutschen in den Jahren nach der Wende zeigt, dass die Mehrheit Frauen waren, die ihre Heimat verlassen haben. Sei es aus Liebe, sei es aus beruflichen Gründen, sei es weil sie vielleicht mutiger waren und es wagten ihr Glück in die Hand zu nehmen.

Daher wird mein Projekt nur von den Frauen leben, die hier zu Wort kommen dürfen und aus ihrem Erfahrungsschatz berichten, wie es war zu gehen und ob es vielleicht anders gekommen wäre, wenn wir alle geblieben wären.

Den Anfang macht Antje.

Antje (geb. 1983) ist die Frau meines Cousins und stammt aus dem Erzgebirge. Sie verließ ihre Heimat 2003 nach der Ausbildung, fand einen Job in München, heiratete (einen Ostdeutschen) und wohnt noch immer dort mit der mittlerweile auf vier Köpfe angewachsenen Familie. Wir führten das Interview am 31.03.2019.

S: Hat dich das kurze Leben in der DDR geprägt?

A: Ich glaube, was mich geprägt hat, war die Erziehung, die ist schon ganz anders, bei den Ostkindern als bei den Westkindern gewesen. Wenn du dich mit Erwachsenen darüber unterhältst, die Ansichten darüber sind teilweise ganz anders, auch gerade dann, wenn es um die Kindererziehung auch deiner eigenen Kinder geht. Um bestimmte Werte mitzugeben, bestimmte Sachen zu schätzen.

S: Bewegt dich auch, der Umstand, dass es im Osten, unserer alten Heimat sehr viele „tote“ Orte gibt, die es nicht geschafft haben, nach der Wende die Menschen dort zu behalten, die nach einer Euphorie-Phase eine zweite Abwanderungswelle erleben mussten?

A: Ja, das macht mich traurig und ich kenne das gerade auch aus dem Erzgebirge Ich glaube das viele gerne geblieben wären. Ich finde es traurig, dass dieses verbohrte Denken teilweise immer noch vorhanden ist.

S: Denkst du es liegt an den älteren Leuten dort, die in der Heimat geblieben sind?

A: Man merkt es schon, dass das Denken dort immer noch sehr Ost und West behaftet ist. Da kommt dann der Westkollege vorbei. Die Vorurteile sind immer noch vorhanden, selbst wenn wie in meinem Fall, die eigenen Kinder jetzt im Westen wohnen und leben. Genauso ist es anders herum, wenn man im Gespräch merkt, wie über die Ostdeutschen geredet wird, bis die Gesprächspartner merken, dass mal selbst aus dem Osten kommt. Da heißt es dann schon mal, ach du kommst aus Sachsen, das wusste ich nicht. Bei mir verrät der fehlende Dialekt meine Herkunft nicht.

S: Wann bist du in nach Bayern gezogen? Und hast du dich damals dort als Ossi gesehen?

A: 2003. Am Anfang schon. Das Bewerbungsgespräch was schon witzig, aber mein erster Patient damals hat mich zum Umdenken angeregt, zumindest was die Sprache betrifft. Es war ein Intensivpatient und er hat mich nicht verstanden und ich ihn nicht. Er war Bayer und da stand für mich fest, ich muss etwas ändern. Ich habe mich dann bemüht mehr Hochdeutsch zu sprechen, mittlerweile denken viele Leute ich komme aus Franken, weil sich der bayerische Dialekt eingeschlichen hat.

S: Ist das eine bewusste Entscheidung, so das keiner mehr merkt, dass du aus dem Osten kommst?

A: Genau. Ich möchte nicht sagen, dass ich mich dafür schäme, wie ich aufgewachsen bin und wie mich meine Eltern geprägt haben. Ich bin ihnen sehr dankbar dafür. Aber weil eben immer noch viele Vorurteile vorhanden sind möchte ich nicht, dass man mich sofort erkennt.

S: Dann war das in gewisser Weise eine Anpassung. Ich habe das für mich nie versucht, nur noch hochdeutsch zu sprechen, obwohl einige im Osten mittlerweile behaupten, ich rede gar kein Sächsisch mehr.

A: Ich kann es glaube ich gar nicht mehr richtig. An bestimmte Wörter erinnere ich mich dann, wenn ich eine Woche Urlaub im Osten mache. Aber ich möchte es eigentlich auch nicht mehr.

S: Wie viele sind denn aus deiner Familie weggegangen aus der Heimat? Oder aus deinem näheren Umkreis?

A: Mein Onkel noch. Und mein Papa, der weggehen musste. Weit nach der Wende erst, nach Jahren der Arbeit im Osten, weit nach 2000 dann. Es müsste so 2009/2010 gewesen sein, als er gegangen ist. Mein Onkel und mein Papa sind sehr heimatverbunden geblieben. Er steht zu seiner Heimat und vermisst sie sehr. Ich auch, ich liebe das Erzgebirge. Es ist schon verrückt, aber da habe ich nie darüber nachgedacht.

S: Hast du es je bereut gegangen zu sein?

A: Nein, ich habe es nicht bereut, nie. Weil ich dadurch ganz andere Möglichkeiten hatte, sich ganz andere Horizonte aufgetan haben. Ich beruflich andere Wege habe gehen können. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, nein ich habe es nicht bereut.

S: Und wenn es die Möglichkeiten damals in Sachsen gegeben hätte?

A: Dann wäre ich dort geblieben. Ich wollte dort bleiben. Ich wollte nicht weggehen (eine Träne kullert). Ich habe viele Bewerbungsgespräche gehabt, ich wusste damals schon, wenn ich nach der Ausbildung fertig bin, bin ich auf diesem Markt im Osten nichts wert (im Sinne von zu teuer). Ich habe dann sehr viele Fortbildungen gemacht, die notwendig waren für mein Berufsbild (Physiotherapie). Damit war ich dann schon wieder zu gut ausgebildet, viele wollten sich das dann nicht leisten. Auch die Aussagen „Sie sind jung und ungebunden, was wollen Sie denn hier am Ort? Gehen Sie doch in den Westen.“ bestärkten den Entschluss. Schließlich gab die letzte Absage dann den Ausschlag wegzugehen, als eine fest geglaubte Stelle aufgrund von Beziehungen an einen Anderen ging. Die wollen mich hier einfach nicht.

S: Hast du mal darüber nachgedacht, wer daran Schuld hatte, dass der Osten seine gut ausgebildeten jungen Leute verloren hat? Es ist ein großer Teil einer ganzen Generation dort verschwunden und der fehlt immer noch.

A: Es gibt ja jetzt viele Regionen, in die wieder Leute zurück kommen.

S: Ja, aber die waren alle 20 oder 30 Jahre weg. Was hätten wir erreichen können, wenn wir alle geblieben wären?

A: Zum damaligen Zeitpunkt habe ich da wenig darüber nachgedacht. Ich hatte keine andere Wahl. Und wollte auch nur arbeiten und Geld verdienen. Ich hätte damals einfach wenig erreichen und bewegen können. Wenn du dann einmal in diesen Regionen lebst, wo Wohlstand vorhanden ist, da denkst du nicht mehr über Schuld nach. Ich würde auch keinem die Schuld geben, die jungen Leute haben ihre Chancen genutzt und sind gegangen, sie wollten etwas erreichen, Geld verdienen und ein Leben aufbauen. Auch aus meiner Schule sind zwei drei Leute weggegangen. Viele sind auch dort geblieben, haben es akzeptiert und haben relativ schnell eine Familie gegründet.

S: Hast du mit denen noch Kontakt?

A: Während der ersten Jahre in Bayern hatte ich noch Kontakt und dann viele Jahre nicht mehr. Jetzt gibt es eine WhatsApp Gruppe, aber du merkst auch da, es gibt immer noch dieses Ost / West Denken. Und jeder hält sich für etwas besseres, was ich ganz schlimm finde. Ich bin mit bestimmten Werten groß geworden und meinen Eltern dafür sehr dankbar. Ich habe viele Sachen schätzen gelernt, was heute vielen abgeht.

S: Sind sie vielleicht ein bisschen neidisch auf das Erreichte von dir?

A: Findest du? Vielleicht! Jeder der zurück kommt, wir mit Argusaugen beguckt.

S: Kennst du jemanden, der zurück gegangen ist in den Osten?

A: Ja ich kenne welche und die werden manchmal dann als „Gescheiterte im Westen“ dargestellt. Das finde ich schade, denn das ist meistens nicht so. Viele gehen zurück, weil die Familie dort noch lebt. Gerade wenn eigene Kinder geboren werden, wollen sie die Großeltern in der Nähe haben oder sich auf ihre alte gute Heimat zu besinnen. Ein Bekannter aus dem Osten erzählte mir, er hat beobachtet, es gibt wohl zwei Arten von Ostdeutschen, die im Westen leben. Die einen die sich dort nie wohlfühlen und sich den Gegebenheiten dort nicht anpassen können. Die suchen sich oft auch keine Freunde und gehen dann doch wieder zurück. Die kommen dort eben nie an, sehen es nicht als Heimat. Und die anderen, die sich wohlfühlen und bleiben. Ich hatte eine Kollegin, die wieder zurückgegangen ist und der Bekannte dann auch.

S: Kannst du die verstehen?

A: Doch schon. Die sind sehr heimatverbunden. Für mich kann ich sagen, ich bin sehr neugierig gewesen, ich wäre auch woanders hingegangen, zum Beispiel nach Österreich, ich wollte immer nach Wien. Oder in die Schweiz. Wenn sich heute die Möglichkeit auftun würde, würde ich auch noch weiterziehen. Weil ich neugierig bin und Neues kennenlernen möchte. Aber ich weiß trotzdem wo ich aufgewachsen bin.

S: Deine Heimat ist…

A: Ich sag mal, mein zu Hause ist München,

S: … und deine Heimat wird das Erzgebirge bleiben. Das geht ja vielen so. Auch Leute, die in Bayern aufgewachsen sind und jetzt in Hamburg leben, werden ihre Heimat wohl immer in Bayern sehen.

A: Im Osten ist es mittlerweile auch ganz anders, da kannst du auf dem Land am Wochenende um 2 Uhr Nachmittags nicht mehr zum Einkaufen gehen, weil alles geschlossen hat. Das ist ein großer Unterschied zu meinem Leben in der Großstadt.

S: Das liegt eben auch daran, dass viele Leute weggegangen sind. Wo keine Kunden mehr vorhanden sind, machen die Geschäfte dicht. Die jetzige jüngere Generation im Osten, die dort wohnen und ihre Familie gründen, die orientieren sich wahrscheinlich schon daran, in Sachsen zu bleiben.

A: Das habe ich auch gemerkt. Viele junge Leute bauen auch wieder Häuser dort, haben gute Jobs oder sind selbständig. Bauen Firmen auf und sind erfolgreich. Ich finde das super.

S: Hat es für dich eine Traurigkeit oder einen Verlust gegeben, dein Leben nicht in der Heimat zu verbringen? Der Arbeit wegen weggehen zu müssen?

A: Verlust natürlich, das ich meine Familie nicht um mich habe. Und traurig bin ich an Weihnachten. Das ist in Bayern nicht so heimelig und gemütlich wie ich es aus meiner erzgebirgischen Heimat. Als ich die Stelle bekommen hatte damals, war der Plan das für 1-2 Jahre dort zu machen. Und mein Papa hat gleich gesagt: Du wirst bleiben. Das habe ich nicht geglaubt, ein Dirndl werde ich nie anziehen. Dann habe ich Oli kennengelernt und mein Papa war sich sicher, dass ich bleibe. Als die Probezeit nach 2 Jahren beendet war und der Vertrag verlängert wurde, bin ich geblieben und habe meine eigene kleine Familie bekommen. Im Hinterkopf hatte ich in den ganzen Jahren immer das Gefühl, ich gehe zurück. Ich wollte eigentlich schon gerne in der Heimat bleiben.

S: Aber in eine größere Stadt, wo Jobs vorhanden gewesen wären, zurückzuziehen wäre eine Option gewesen?

A: Der Verdienst dort ist schon sehr viel niedriger als in München. Wenn man den anderen Lebensstandard kennengelernt hat, was ich durch das Weggehen eben habe, dann ist es sehr schwierig, wieder anders leben zu wollen.

S: War das eigentlich für dich interessant, dass du mit jemanden zusammen gekommen bist, der ebenfalls aus dem Osten gekommen ist? War das eher Zufall oder gezielt gesucht?

A: Gesucht nicht. Die Schwiegermama hatte dafür einen gewissen Einfluss (lacht). Nein gar nicht, ich glaube ich hätte auch jemanden aus dem Westen genommen. Das hat sich so ergeben. Es ist schön, dass es jemand aus dem Osten ist.

S: Ich frage nur, weil es die Beobachtung gibt, dass Leute aus dem Osten, die in den Westen gegangen sind, selten Leute aus dem Westen heiraten.

A: Ehrlich?

S: Ist es vielleicht eher der Grund, unter Gleichen zu bleiben oder das sie sogar eher Ausländer heiraten.

A: Da habe ich gar nicht drüber nachgedacht.

S: Kennst du andere Pärchen? Die gemischt sind?

A: Ich kenne ein Paar, das ist auch Ostdeutsch und Ausländer. Ein anderes Paar, die sind auch beide aus dem Osten. Stimmt, wenn man es so betrachtet.

S: Es hat wahrscheinlich schon mit gleichen Werten, gleicher Heimat, gleiche Lebenssituation, von zu Hause weggegangen, zu tun. Man hatte Gesprächsstoff für die Beziehung.

A: Ich glaube schon, dass die Werte eine Rolle spielen. Was hat zum Beispiel Geld für eine Stellung. Auch das Thema Kindererziehung oder müssen Anschaffungen sein und brauchen wir bestimmte Sachen, kann man nicht das alte kaputte Sieb noch weiter benutze. Wir können uns schlecht von Sachen trennen, ich mag diese Wegwerfgesellschaft nicht, hebe Sachen gerne auf.

S: Gibst du das jetzt auch an deine Kinder weiter? Du wirst ihnen sicher erzählen, wo du aufgewachsen bist und herkommst. Aus einem Land, was es so in seiner Struktur von damals nicht mehr gibt.

A: Ja, sicher. Was ich echt schön finde, ist zum Beispiel das Spielzeug von früher. Mit der Kindheit in der DDR verbinde ich den Brummkreisel oder die Mosaikwürfel. Die sind mit schönen Erinnerungen verbunden. Bereut habe ich nie, vermissen tu ich es schon, besonders meine Eltern.

S: Was ich mich oft frage, ist wenn die politischen Umstände und Folgen damals anders gelaufen werden, ohne die Abwicklung der Betriebe in der DDR und die dazu führende Arbeitslosigkeit in dieser Masse. Und der Jugend dadurch keine Chancen aufzuzeigen dort zu bleiben. Wenn diese Umstände anders gewesen wären, wie viele Leben wären dann wohl anders verlaufen.

A: Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Wenn ich dort geblieben wäre, hätte ich Oli nicht kennengelernt. Ich hätte vielleicht auch viele Reisen nicht gemacht, die ich unternommen habe, weil ich im Westen gearbeitet habe.

S: Man kann das Ganze auch andere herum betrachten, die vielen jungen Leute, die weggegangen sind, mussten dann relativ schnell auf eigenen Beinen stehen. Die mussten sich allein durchbeißen, die Familie war oft weit entfernt, Besuche nicht so oft möglich.

A: Ich merke, dass ich mich dadurch verändert habe. Ich bin vielleicht ein Stück weit noch selbstbewusster geworden. Kann mich besser durchsetzen. Ich war anders bevor ich die Heimat verlassen hatte.

S: Hattest du auch den Anspruch: Wir dürfen jetzt nicht scheitern? Unsere Eltern waren meistens dann schon zu alt, um noch einmal von vorne anzufangen, sich etwas Neues aufzubauen. Die wollten lieber in ihrer Umgebung versuchen, das neue Leben zu meistern.

A: Einmal das. Und viele, die ich in Bayern kennengelernt habe und aus dem Osten kommen, sind echte Durchhalter und Arbeitstiere. Die beschweren sich auch eher selten und sitzen nicht da und würden nicht arbeiten. Es ist wohl eine ganz andere Arbeits- und Lebenseinstellung. Das prägt uns auch noch sehr. Es muss eben gehen, es muss weitergehen. Zum Beispiel auch das Thema nach den Kindern nur noch in Teilzeit zu arbeiten. Das hat sich für mich nicht gestellt. Ich kenn das nicht anders. Meine Mama hat immer gearbeitet. Und das ist glaube ich schon noch so etwas Ostdeutsches. Auch wenn ich mich mit Müttern auf dem Spielplatz unterhalte. Das regt mich echt auf. Ich mag mich da auch nicht mehr rechtfertigen, warum ich wie arbeite und es eben so mache. Viele können das nicht nachvollziehen. Diese These dann, ob ich dadurch nicht meine Kinder vernachlässige. Ich denke, dass ich trotz Vollzeit eine gute Mutter sein kann und mich gut um meine Kinder kümmere.

S: Hast du dir die Frage gestellt, was aus dir geworden wäre, wenn du in der DDR gelebt hättest und die Wende nicht gekommen wäre?

A: Lange hatte ich mir diese Frage nicht gestellt. Aber tatsächlich jetzt erst als der Film „Der Ballon“ in die Kinos kam. Und ich dachte, Oh Gott, noch so ein Ossi-Film. Wieder jemand, der versucht, den Osten darzustellen. Ich muss sagen, der Film spiegelt sehr viel wieder und mich sehr nachdenklich gemacht. Ich hatte Tränen in den Augen, weil ich diese Dankbarkeit empfunden habe, dass die Wende kam. Ich weggehen konnte und durfte, reisen darf. Wenn man wieder einmal gesehen hat, wie krank dieses System eigentlich war. Der Film spiegelt das wirklich sehr gut wieder. Er ist sehr gut recherchiert. Wir haben den im Osten gesehen. Im Kino mit vielen Ostdeutschen um uns herum. Es war teilweise lustig, weil die sehr viel kommentiert haben während des Films. Und ich wäre am liebsten aufgestanden und hätte applaudiert und das ging mir bei keinem Film bisher so. Und das Schlimme ist, es gibt heute nach Gegenden, die genauso aussehen wie sie im Film dargestellt werden. Wir sind beide sehr nachdenklich nach Hause gefahren und haben beide gesagt: Eigentlich müssen wir wahnsinnig dankbar sein, was uns an Möglichkeiten geboten wurde und ich glaube so hätte ich nicht dort weiterleben wollen. Ich bin auch niemand, der sich gerne unterordnet, eher jemand der gerne mitdenkt, der gerne etwas verändert, der etwas bewegen möchte. Den Film fand ich wirklich beeindruckend, der hat mich nachdenklich gemacht. Zu beobachten, was sich eigentlich für mich getan hatte. Und ich wäre dann ja genau in diesem System erwachsen geworden. Und du merkst, wie krank das war.

S: Ich stelle mir manchmal die Frage, hätten wir es nicht versuchen müssen, wieder in den Osten zurückzugehen. Unsere Energie dort zu lassen.

A: Ich kenne viele dort, die wollen sich dort gar nicht verändern, die wünschen sich das alte System zurück.

S: Ich denke, für bestimmte Regionen, wäre es sicher gut gewesen, wenn einer/eine dort gewesen wäre, die den Stein ins Rollen gebracht und etwas bewirkt oder angestoßen hätten.

A: Da habe ich auch andere Erfahrungen gemacht. Ein Kumpel von Oli wollte sich dort etwas aufbauen. Aber die Leute sind einfach nicht gekommen. Warum soll ich zu dem gehen und dem mein Geld geben? Diese Mentalität ist verbreitet. Für meine Berufsbranche gilt das genau so. Wer leistet sich dort einfach so eine Massage, wer gönnt ich das? Wer macht aus eigener Tasche einen Gesundheitskurs? Viele sagen, warum soll ich das machen, es gibt doch die Krankenkasse, ich zahle doch schon meine Beiträge. Das ist schon ein Unterschied.

S: Aber das wird sich wahrscheinlich auch ändern, mit der nächsten Generation dort. In den Großstädten ist das jetzt bestimmt schon so.

A: Aber im ländlichen Bereich wird dieses Denken noch lange nicht da sein. Ich weiß auch nicht, ob ich hätte etwas bewegen können. Und wenn dann auch nur, weil ich es vorher anders erlebt habe und eben nicht dort geblieben bin. Vielleicht gehe ich im Alter auch wieder zurück. Ich weiß es nicht. Wenn ich mir die Großstadt dann nicht mehr leisten kann. Das ist schon paradox. Erst geht man weg, um Geld zu verdienen und dann wirst du wieder gehen müssen, weil es nicht reicht, um dort zu bleiben. In der Region, die du dann eigentlich als deine neue Heimat betrachtest. Du bist immer zerrissen zwischen den beiden Welten.

S: Immer auch der Flucht.

A: Im wahrsten Sinne des Wortes. Man ist immer am Reisen, man reist immer Etwas hinterher.

S: Dem Glück vielleicht? Ich finde es zum Beispiel gut, wenn es Veränderungen im Leben gibt. Das liegt sicher an meinem Typ. Viele meiner Kollegen hier, die würden nie ins Ausland gehen und dort leben wollen. Oder schon in eine andere Stadt ziehen ist undenkbar.

A: Ich würde schon noch einmal weggehen. Für Oli wäre das schwieriger, seine Eltern sind mittlerweile auch hier in die Nähe gezogen. Ich würde das meinen Kindern schon gerne ermöglichen wollen. Aber ich blicke lieber nach vorn als nach hinten. Und ich bin glücklich da, wo meine Familie ist. Ich bin nicht unglücklich, dort wo ich ich jetzt lebe. Ich bin für vieles dankbar, und auch dafür, dass ich ein Kind vom Osten bin.

S: Ein schönes Schlusswort. Danke Antje!

„Ich erzähl dir mein Geheimnis, und noch mehr, wenn du mich danach fragst.“ Auszug aus dem Lied „Grönland“ von Herbert Grönemeyer.

Der große Lauschangriff oder abgehört?