Herbst Haiku

Der Herbst kommt nahe.
Das Herz erfüllt von Sehnsucht:
Viereinhalb Matten

Matsuo Basho

Nichts zu tun,
Nichts zu wünschen,
Regen auf den Fenstern.

Ozaki Hosai

Diesen Herbst
altere ich mit dem Kürbis
und den Vögeln in den Wolken.

Matsuo Basho

Auf diesem Weg
Kein Reisender weit und breit –
Herbstdämmerung.

Yosa Buson

Als der Mond und ich
etwas überlegen wollen,
kommen Wolken auf

Kato Kyotai

Herbstwind –
die Melancholie kommt
kalt und ruhig.

Onitsura

Klagt nicht, Wildgänse!
Überall ist ´s die gleiche
vergängliche Welt.

Issa

Voller Mond im Herbst!
Um den Teich bin ich geirrt,
eine ganze Nacht.

Matsuo Basho

Ihre Rückseiten zeigen sie,
Dann ihre Vorderseiten,
die fallenden Ahornblätter.

Ryokan

Kosmonautin – Zwischenstationen

Die Realität ist die härteste Droge.

– Unbekannt –

Ein seltsamer Geruch umweht ihre Nase beim Verlassen der Unterkunft, erdig, holzig, wie verbrannte Pflanzen. Fast in jeder Straße zieht sich dieser Duft durch die riesige Stadt. Die Menschen hier scheinen es zu mögen, diese Papierrollen abzubrennen und den Qualm einzuatmen. In den unzähligen Smoke Shops kann sich jeder seine Sorte kaufen, die ihn in einen entspannten Zustand versetzen soll. Merkwürdig findet sie das, Menschen mit ihren Hunden sieht sie dort sitzen und schon am frühen Morgen rauchend. Aber wahrscheinlich hat jeder seine Art von Drogen, die er täglich braucht: Kaffee, Süßes, Alkohol, Bücher, Liebe …

Im Gewusel der Menschen und Fahrzeuge bahnt sie sich den Weg, bleibt immer wieder stehen und versucht die Momente festzuhalten, von denen sie später erzählen kann. Vom Sonnenlicht, das früh am Morgen nur die Spitzen der höhen Gebäude zum Strahlen bringt, von den kleinen privaten Shows in den Subway Stationen, die die Herzen der Vorbeiziehenden oft nur für ein oder zwei Minuten erwärmen.

Von den Lichtern am Abend, die alles wie auf einem Rummelplatz erleuchten. Den kleinen zwei oder vierbeinigen Wesen, die all dieses Spektakel nur von ganz unten bestaunen können. Es ist wie eine Theaterkulisse, die an jeder Straßenkreuzung eine neue Vorstellung bietet. Sie nimmt sich die Zeit und saugt jeden Moment auf. Die Geräusche und Gerüche müsste sie konservieren können. Alle ihre Sinne sind in diesen Momenten weit geöffnet.

Jazz ist das Ergebnis der Energie, die in Amerika gespeichert ist.

George Gershwin

Eine Nacht mit Jazz und Freunden. Sehr zu empfehlen im dieser Stadt voller Möglichkeiten, sich der Kultur und Kunst hinzugeben. Der kommende Tag wirft sich mit allem was er zu bieten hat vor ihre Füße – Licht wie aus einem Disneyfilm, Wind wie Bergluft, Sonne für ein warmes Herz.

Noch einmal nimmt sie die Subway in Richtung Brooklyn, streift durch die Straßen dieses Stadtteils. Trifft auf interessante Menschen, die sie wahrscheinlich nie wiedersehen wird. Flüchtige Begegnungen, für Freundschaften braucht es auch in dieser Stadt mehr Zeit.

Den Raben verzeiht, die Tauben plagt die Kritik.

Juvenal (58 – 140)

Gegen die Kälte des Windes, der unerbitterlich hinter jeder Straßenecke lauert, hilft ein heißer Kaffee und zur Stärkung eine Quiche mit Gemüse. Den Namen des kleinen mit vielen Pflanzen dekorierten Cafés hat sie vergessen. Am Fenster kann sie die vorbeilaufenden Menschen beobachten, die oft allein unterwegs sind. Versunken in Gedanken oder eilend dem Feierabend im gemütlichen Zuhause entgegen schreiten. Einige haben sich Weihnachtsdeko auf ihren Köpfen drapiert und scheinen die nächtse Bar oder Weihnachtsparty anzusteuern. Auf dem Weg zur Metrostation schwillt der Verkehr wieder an. Sie hat noch Blicke für die kleinen Dinge der Straße.

In Downtown glitzern die unzähligen Lichter der baldigen Dunkelheit entgegen, jeden gibt es Abend diese Show, der niemand entkommt. Aus dem Augenwinkel wird sie auf Puppen in extrawaganten Kostümen aufmerksam. Als sie ihre Nase und Kamera an die Scheiben des Gebäudes drückt, wird sie von einer Frau ins Gebäude gewunken. Die Kreationen sind die Abschlußarbeiten der Designschüler des FIT (Museum at the Fashion Institut of Technology). Es gefällt ihr sehr, was dort gezeigt wird, Kretivität und Mut für Außergewöhnliches. Mode für einen anderen Stern. Sie sollte etwas davon für ihre Freunde Zuhause mitnehmen.

Wer weiß schon

Da also wohnen wir

Am Rand der Milchstraße

Galaktische Provinz

Ausgestoßen und

hingewürfelt

Wer weiß schon daß es uns gibt!

Manfred Poisel

auf manuell

Wenn der Liebste einfach entscheidet, jetzt oder nie; ihr den letzten Tag vor der Abfahrt im zauberhafte französische Städtchen Lille landet; es dort einen Leica Store gibt; der eine gebrauchte M10 vorrätig hat; ihr sie ausgiebig testet und das Sparbuch plündert; — dann ist es Liebe. Zum Liebsten und zur Kamera. Die manuellen Spiele mögen beginnen – Stuttgart Fototreffen der 0711-Gruppe und ein Streifzug im und um das Züblin für den Beginn.

reflection

rush hour

play

Man trägt doch eine eigentümliche Kamera im Kopfe, in die sich manche Bilder so tief und deutlich einätzen, während andere keine Spur zurücklassen.

Bertha von Suttner

Das Züblin bietet seit den 60er Jahren Platz für Fahrzeuge, deren Besitzer in der Innenstadt bummeln wollen. Außergewöhnlich sind die wechselnden Kunstaktionen, die immer wieder meine Aufmerksamkeit haben. Momentan ist dort gerade zeitgenössische Fotografie aus der Serie „FUMES AND PERFUMES“ zu sehen. Wer sich Zeit nimmt kann auf den vielen Etagen ganz besondere Schätze finden. Im Laufe der Ausstellung wurden diese teilweise schon von anderen „Künstlern“ verändert. Ob es die letzte Ausstellung sein wird, zeigt die nahe Zukunft. Das ganze Quartier soll umgestaltet werden, auch für das Züblin gibt es andere Pläne. https://www.fumesandperfumes.de

totally in love

Ich muss gestehen, viele Viertel in Stuttgart kenne ich nicht. Vielleicht sollte ich das endlich ändern.

Arielle

concealment