Sein und Haben …

Trotz zunehmender Bildung, mehr Wohlstand, Möglichkeiten und Freiheit werden die Menschen nicht glücklicher. Wenn ich durch die Strassen gehe sehe ich nur die Kinder lachen. Alle anderen schauen oft sehr unglücklich. Müssen wir wirklich unglücklich sein ? Haben wir nicht genug ? Geht es uns wirklich schlecht ?

Meiner Ansicht nach denken wir zuviel darüber nach was wir nicht haben, anstatt uns klar zu machen was wir alles haben. Icseinh muss mir da auch oft an die Nase fassen. Aber mir ist es bewusst, und wenn ich mich in einem solchen Moment erwische denke ich daran was ich habe und wie gut es mir geht.

Schicksalsschläge, die man erleidet oder mitbekommt, bringen einen auch immer wieder an den Punkt zu sehen, was man alles hat und was man eigentlich braucht. Dies sind dann die kurzen Momente in denen man mit den wesentlichen Dingen zufrieden ist.

Aber schon nach kurzer Zeit ist man wieder im alten Trott gefangen und will mehr, mehr, mehr …

Mehr im „Sein“ zu leben als im „Haben“ ist nach meinem Dafürhalten der Weg zur inneren Zufriedenheit. Erich Fromm beschäftigt sich in seinem Buch „Haben und Sein“ sehr ausfühtlich mit diesem Thema.

Wie kann man sich die Dinge bewuster machen und mehr im „Sein“ leben. Hier einige Dinge die mir dabei geholfen haben:

  • Sich in stressigen Situationen fragen: „Warum bin ich jetzt gestresst ?“, „Wie wichtig ist dieser Faktor der mich stresst jetzt wirklich ?“
  • Immer gelassen bleiben, einen Schritt zurücktreten und die Dinge mit Abstand betrachten. Im besten Fall darüber lachen können.
  • Durch den Regen spazieren gehen (ohne Schirm) und bewusst den Moment geniessen.
  • Sich die Dinge die man gerade tut ganz bewusst machen. Sich zum Beispiel beim Treppensteigen klar zu machen was meine Beine da tun.
  • Den Sternenhimmel beobachten.
  • Einem Obdachlosen in der Fussgängerzone Geld geben, mit ihm sprechen und verstehen wie er in die Situation kam.
  • Mit seinem Partner über den Sinn des Lebens sprechen.
  • Sich nicht nur materielle Ziele setzen
  • Sich nicht unfrei machen lassen (z.B. durch Schulden)
  • Sich freuen, dass man gesund ist und im reichen Teil der Welt lebt
  • Besondere Momente richtig geniessen und nicht gleich zum nächsten Highlight hetzen

Manche Dinge mögen lustig klingen, haben bei mir aber nachhaltig Wirkung gezeigt. Allgemein gelassener durch unsere Welt gehen und auch mal unvernünftige oder aussergewöhnliche Dinge tun. Es ist zum Beispiel für mich immer ein Erlebnis an einem Sommermorgen um 6 Uhr durch die Natur zu laufen.

Steffen