06:00 Uhr – Aufstehen, Waschen, Anziehen
06:30 Uhr – Frühstück vorbereiten, Kinder wecken, Geburtstagslied für Charlotte singen, Essen in Schultaschen einpacken, Stundenplan checken, Extra-Schulsachen einpacken, Ella anziehen
07:20 Uhr – Fahrt zur Schule
07:50 Uhr – Warten vor dem Laden (öffnet erst 08:00 Uhr), mit Imteaz Bollywoodfilm schauen
08:00 Uhr – Einkaufen von Lebensmitteln (heute: Jogurt, Maida-Mehl, Icingzucker, Eier, Saft, Gurken, Räucherstäbchen) in drei verschiedenen Läden
09:00 Uhr – Fahrt zurück ins Haus, Anruf von Steffen, dass heute gegen 11:00 Uhr unsere Sachen aus Deutschland angeliefert werden
09:30 – 10:30 Uhr – Fitness-Studio
10:20 Uhr – Stromausfall (heute bis ca. 15:00 Uhr, ungewöhnlich lange)
10:45 – 11:45 Uhr – was essen, Mails checken, Elektriker zuschauen beim Küchenlampeneinbau, Kuchenteig anrühren (wo bleibt der Strom)
12:00 Uhr – Anlieferung der Sachen aus Deutschland (46 Kartons werden angeliefert)
12: 30 Uhr – kurze kalte Dusche (ohne Strom kein warmes Wasser, denn dann funktioniert der Boiler auch nicht)
13:00 Uhr – Kuchen zur Nachbarin bringen, die hat einen Gasherd, der funktioniert auch ohne Strom
13:30 Uhr – Mittagessen (Chapati-Brot mit Linsengemüse und Reis), Kuchen verzieren, ersten Karton aus Deutschland öffnen, Freude
14:45 Uhr – Fahrt zur Schule, Kinder abholen
15:30 Uhr – Kinder umziehen, Kaffeetisch decken
16:00 Uhr – 18:00 Uhr – kleine Geburtstagsfeier mit Nachbarin und deren Tochter, Geschenke auspacken, Kuchen essen, Tanzen
18:00 – 19:30 Uhr – Abendessen und Skypeanrufe aus Deutschland
19:30 Uhr – Kinder duschen, Vorlesen, Aufräumen, Wäsche in Trockner
20:30 Uhr – mit einem Bacardi-Breezer auf dem Sofa liegen
22:00 Uhr – Blog fertig geschrieben, Ab ins Bett
Schlagwort: Leben
Zum ersten Mal
Zum ersten Mal …
In Bangalore beginnt für uns ja quasi ein neues Leben und vieles tun wir zum ersten Mal. Die Kinder waren die erste Woche in der Schule, wir hatten unser erstes BBQ mit dem ersten Gast im Haus. Viele indische Speisen, die unsere neue Hilfe Sonia für uns zubereitet hat, probierten wir zum ersten Mal. Und heute sind wir mit den Kindern zusammen zum ersten Mal Riksha gefahren. Es ist vieles neu und tortzdem schon wieder etwas vertraut. Den unglaublichen Verkehr nimmt man nach gut drei Wochen hier gar nicht mehr richtig war. Die Zeit im Auto wird einfach intensiv genutzt, um E-Mails zu schreiben, Handwerker zu organisieren oder andere Expats zu kontaktieren. Fast jeden Tag lernen wir neue Leute kennen, die uns viele Tipps und Informationen geben. Auch einige Germans gehören schon zu unserem Bekanntenkreis. Den Kindern machen Schule und Kindergarten ebenfalls Spaß, sie finden schnell Freunde und die Sprache scheint kein Problem zu sein. Charlotte mixt gerade deutsch und englisch zusammen und hat die Omas bereits zum Englischkurs eingeladen. In der Schule hatte sie sogar diese Woche Yogapause, weil ihre Lehrerin auch Yoga unterrichtet. Das findet sie klasse und hat uns gezeigt, wie man das machen muss. Ella gefällt der Kindergarten, sie schläft sogar in der Mittagspause.
Frustrierend sind eigentlich nur die Dinge, die sich ewig hinziehen hier. Unsere Sachen aus Deutschland stehen immer noch beim Zoll und werden hoffentlich diese Woche angeliefert. Die indischen Handwerker haben wohl keinen Terminkalender oder jegliches Kundenverständnis. Wenn man Montags den Elektriker bestellt, weiß man nie, ob der überhaupt mal kommt. Das nervt auf Dauer und ständig sind Aufgaben für lange Zeit unerledigt. Indien zehrt in dieser Angelegenheit wohl sehr an den Nerven, das bestätigen auch die Expats, die hier schon länger wohnen. Immerin funktioniert die tägliche Milchanlieferung und die Zeitung liegt auch pünktlich zum Frühstück vor der Tür. Aber wer weiß wie lange, dann muss man wieder hinterher telefonieren. Diese Woche haben wir sehr über die Schlagzeile: “Nur 7000 Schlaglöcher auf den Straßen Bangalors” gelacht. Allein auf unserer Zufahrtsstraße zum Wohnkomplex könnten wir 50 Löcher zählen. Die Bauarbeiten am neuen Fly-Over zum Flughafen laufen auf Hochtouren. Und am 15. September soll ein Teilstück der neuen Metro eröffnet werden. Nach mehrmaligem Verschieben des Starts sind wir gespannt, ob es diese Woche wirklich klappt.
Steffen hat morgen seine erste Reise auf eine Konferenz nach Chennai geplant. Dafür musste heute extra noch ein Inder zu uns kommen, um ein Schreiben abzugeben, welches bestätigt, dass Steffen momentan keinen Pass hat. Hoffentlich funktioniert das am Flughafen, ansonsten muss er absagen und hier bleiben. Ich werde dann die erste Woche allein hier verbringen, zum Glück habe ich Imteaz, der mir dann helfen wird.
Heute haben wir einen Kunsthandwerkermarkt hier in der Nähe besucht. Viele tolle Stände boten dort ihre Waren an. Indische Kleidung, Schuhe, Kunst, Malereien, Taschen und Schmuck. Für jeden war etwas dabei, leider war es in der Sonne einfach viel zu warm und die Kinder haben nach einer Stunde schlapp gemacht. Ein paar nette Bilder sind trotzdem entstanden. Mehr Fotos gibt es bald auf unseren Webseiten, leider ist der große Rechner noch beim Zoll.
Vielen Dank auch für die netten Kommentare, die ihr einige für uns hinterlassen. Wir freuen uns immer sehr darüber. 








Interview mit Charlotte am 25. Mai 2011
Charlotte, 6 Jahre alt, 1. Klasse

S: Wie findest du, dass deine Eltern nach Indien gehen wollen?
C: Ich finde es eigentlich toll, weil ich dann ein anderes Land kennenlernen kann. Aber ich finde es auch schade, weil ich hier alle meine Freunde verliere.
S: Was wirst du am meisten vermissen?
C: Maultaschen, Brezeln, unser schönes Zuhause.
S: Wen wirst du am meisten vermissen?
C: Meine Freunde, meine Lehrerin, meine Nachbarn, meine Großeltern.
S: Wie stellst du dir Indien vor?
C: Die Gehwege sind voller Müll, die Straßen sind voller Mofas und Ochsenkarren. Es gibt ganz viel Sonnenschein, aber keinen Schnee.
S: Wie sehen wohl die Menschen in Indien aus?
C: Die Leute laufen auf der Straße herum und haben tolle bunte Kleider an. Die heißen glaube ich Saris. Dann haben die noch einen Punkt auf der Stirn, die Männer einen schwarzen und die Frauen einen roten.
S: Was denkst du, wie das Essen in Indien schmeckt?
C: Nicht so gut, aber eigentlich weiß ich es nicht. Ich glaube ich habe noch nie indisches Essen gegessen.
S: Wie stellst du dir unser neues Haus / Wohnung vor?
C: Vorne ist ein Gartenzaun, dort stehen die Kühe rum. Ich habe ein eigenes Zimmer mit allen Puppen auf dem Schrank.
S: Was erwartest du von deiner neuen Schule?
C: Am Anfang habe ich bestimmt keine Freunde und keiner will neben mir sitzen. Die Schule ist bestimmt toll, weil es dort einen Pool und einen Reitstall gibt.
S: Was willst du in Indien unbedingt ausprobieren?
C: Als erstes will ich mich mit Papa mit Farben bewerfen (macht man bei einem indischen fest namens Holi). Dann will ich englisch lernen und Bollywood-Dance ausprobieren.
S: Vor was hast du am meisten Angst?
C: Vor allem, aber nur am Anfang.
S: Was nimmst du auf alle Fälle mit nach Indien?
C: Meine Familie, meine große Puppe, deutsche Bücher, denn dort gibt es nur englische Bücher. Außerdem meine Pauline (Kuschelpuppe), mein Schuli (Schulranzen) und mein Freundschaftsbuch.
Interviewer: Sandra
Zuhören …
Wir machen es täglich und hören oft den Vorwurf es nicht richtig zu können.
Das Zuhören.

Viele glauben das man unter dem Zuhören das akustische Wahrnehmen des Gesagten versteht. Aber es ist viel mehr. Es geht darum beim Hören zu verstehen was mein Gegenüber wirklich sagt und meint. Dabei besteht das Gesagte aus mehreren Komponenten wie auch schon Schulz von Thun mit seinem Kommunikationsquadrat beschrieb. Darauf will ich aber nicht weiter eingehen.
Jeder von uns weiss das das Gesagte beim Zuhörer ganz anders ankommen kann. Das hängt meiner Meinung nach aber auch stark damit zusammen wie man zuhört. Dabei gehört zum Zuhören mehr als nur die Sprache. Der Gesichtsausdruck und die Körpersprache haben einen sehr grossen Anteil an der Kommunikation. Jeder weiss das eigentlich, aber achtet nicht darauf. Wie wichtig diese non-verbalen Aspekte in einem Gespräch sind merkt man bei einem Telefonat. Dabei kann man eben nur den verbalen Teil der Nachricht hören, was manchmal zu Missverständnissen führt.
Für diese non-verbalen Teile der Kommunikation sind die Menschen verschieden empfindlich. Es gibt Zuhörer die sehr stark darauf reagieren und andere, welche diese komplett übersehen. Seine eigenen non-verbalen Komponenten kann man gut in einer Videoaufzeichnung sehen. Es ist wertvoll dies einmal zu tun. Es geht nicht darum diese non-verbalen Komponenten zu unterlassen, sondern Sie zu sehen und zu verstehen. Auch ein Feedback von Gesprächspartnern kann hilfreich sein, wenn man wissen will wie diese non-verbalen Aspekte wirken. Selbst fallen einem diese meist nicht auf.
Ein weiteres Verhalten beim Zuhören ist der Fakt das wir uns während des Zuhörens bereits eine Antwort auf das Gesagte zurechtlegen. Und das während der andere noch spricht. Hören wir dann eigentlich noch zu ?
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