A02 – Der Teufel steckt im Detail

Kopenhagen

Einst zogen sie aus, um ferne Städte und Kulturen zu bereisen und Neues zu entdecken, heute herrscht vieler Orts nur noch Konsum, Kitsch und Inszenierung des Selbst vor. Man gönnt sich keine Muse mehr, sondern hastet mit E-Rollern von einem Highlight zum anderen. Ein Versuch sich diesem zu entziehen ist anstrengend, weil man an jeder Ecke auf Gelegenheiten zur Ablenkung stößt oder über kleine Fahrzeuge stolpert. Zu Fuß, mit Zeit im Gepäck und einem Blick für die kleinen Schönheiten der Altstadt näherte ich mich dieser wirklich schönen Hauptstadt Dänemarks. 1043 erstmalige erwähnt bietet sie so vielfältige Ansichten und Einblicke, die an einem einzigen Tag keinesfalls zu schaffen sind. Manche Details entdeckte ich tatsächlich erst beim zweiten Blick.

Wenn das Ampelmännchen in die falsche Richtung läuft.
9 Fenster sollst du haben. Das Gebäude ist nach dem Gründer Kopenhagens, Bischof Absalon, benannt, dessen dänischer Name Axel war. Axel Borg prägt seit 1920 das Kopenhagener Stadtbild mit seinem neoklassizitischen Baustil.
Tauben – die heimlichen Beobachter der Szenerie
Die Drachen vor dem Rathaus.
Auf dem Pfad der Integration und dem Miteinander
Kunst gegen Kaufrausch – wer siegte zeigt die Reklame.
Garten am Fenster
Parade der Schweigenden 1
Erleuchte mich oder schick wenigstens einen Engel!
Der König rechnet mit seiner Macht.
Wurden die Fische befragt, ob sie das essen möchten?
Foodporn allzeit beliebt
Hier herrscht Radverkehr
Auch Bücher brauchen Werbung – bildet ein Spalier für sie!
Parade der Schweigenden 2
Wer suchet der findet.
Zwei Räder – Zwei Rohre – Zwei Farben
Frauenkirche zu Kopenhagen
Und sie freuen sich seit Jahrzehnten über jeden, der sie findet.
Schaufenstergespenst
Ausgedient – Postkarten nach Deutschland kosten 4,30 €!
Mit Kettenhemd, Löwenmähne und Knöpfen aus dem Kindersteckspiel
Heute ist die kleine Taube die Größte.
Game Of Thrones vor dem Schloß
Kunstvolle Barriere gegen jeden feindlichen Angriff
Möwenkrieg
Irgendwie sehen seine Begleiter wie kleine Roboter aus.
Illuminati
Die Sehnsucht der kleine Meerjungfrau nach einer Gasmaske.
Wir beobachten euch – immer!
Parade der Schweigenden 3
Die Giraffenfrau im Fenster
Alles nur Fassade
Alles bleibt im Fluss
Wenn die müden Beine schwer werden.
Zusammenkunft der Schlösser
Friss oder Stirb
Was würde sie wohl heute zum Treiben vor ihrem Haus sagen?
Ausweglose Kapitulation
Jazzclub um 15:05 Uhr
Hausturm würde ich auch nehmen.
Mit wehenden Fahnen über das Wasser
Ich treibe euch vor mir hin und her.
Die Rastenden und die Rasenden
Me too hat sie jeden Tag.
Bleibt Seefahrer im Meer der Möglichkeiten
Müde Touristen trifft man sogar im Design-Museum.

A01 – Am Meer

Die Ostsee

Am Meer

Wie ist dir nun,
meine Seele?
Von allen Märkten
des Lebens fern,
darfst du nun ganz
dein selbst genießen.
Keine Frage
von Menschenlippen
fordert Antwort.
Keine Rede
noch Gegenrede
macht dich gemein.
Nur mit Himmel und Erde
hältst du
einsame Zwiesprach.
Und am liebsten
befreist du
dein stilles Glück.
dein stilles Weh
in wortlosen Liedern.
Wie ist dir nun,
meine Seele?
Von allen Märkten
des Lebens fern
darfst du nun ganz
dein selbst genießen.

Christian Morgenstern

Mein Schiff hielt in Hamburg.

Schiffslicht
Schiff Ahoi

Vier volle Tage, Abstand vom Alltag, nahezu Seeluft schnuppern und sich den Stunden nur der Freundin, der Muse und der Sonne hingeben, ein Traum. 

Hafen
Hafenblick
Elbphilharmonie
Elfie von unten
Blue Sky
Blau soweit das Auge reicht.
Ausblicke
Elfi Ausblicke
Hafenrundfahrt
Alle Mann an Bord bitte!
Down under
Elfi von oben

Die neu eröffnete Elbphilharmonie schauten wir uns natürlich an, trotz Touristenmassen ein Erlebnis, der Ausblick ist einfach umwerfend und die Architektur des Gebäudes einmalig schön. Die gebogenen Glasflächen zaubern immer neue Reflexionen und Spiegelungen.  

Glaswellen

Anschließend zog es uns Richtung Universität, die am Freitag Nachmittag allerdings ziemlich leer gefegt war, das schöne Wetter regte wohl keine Studenten mehr zum Lernen an. Die U-Bahn-Station erscheint mit ihren Farbwechsel-Würfeln wie ein Ort auf einem anderen Stern. 

Camper
City Camping
UBahn
Farbwürfel
Autorennen
Auf die Plätze – fertig – los!
Camper2
Zuviel Koffein in der Stadt.

Eine inspirierende Ausstellung erwartete uns in den Deichtorhallen: SPACE STREET LIFE PHOTOGRAPHY mit Bildern aus sieben Jahrzehnten und Künstlern rund um den Globus. Ich hätte noch zwei Stunden länger schauen und staunen können.  https://www.deichtorhallen.de/ausstellung/space

Musik im Ohr
Musik liegt in der Luft.
Tattoo
Sonnenkind
Rote Schuhe
Rot-Weiß
Touristen
Wegweisende Bilder
Bahnhof
Bahnhofsgeflüster

Und dann die Elbe … breit und tief … Einfahrt und Ausfahrt in die weite Welt … es fühlte sich nach Meer an, dort zu sitzen, die Schiffe zu bestaunen und der Sonne ade zu sagen … Junge komm bald wieder!

Sonnenuntergang
Sag zum Abschied leise Servus.
Möwe
Weiße Tauben nennt man hier Möwen. ;-)
Anleger
Kleine Freiheit für alle.
Vogel
Werft im Vorbeiflug
Boot
Zauberlichtglitzer
Taue
T(r)au Dich!
Industrie-Romantik
Kran
Dock mit Kran

Mit der Fähre ging es ans andere Ufer, Cranz liegt an der südlichen Spitze Hamburgs – hier beginnt das Alte Land. Die Elbe ist so breit, dass es sich anfühlt als überquere man einen See. In russischer Hand ist die Werft und es wird auch am Samstag gearbeitet. Leider gab es keine Äpfel auf den Höfen zu kaufen und der gemütliche Bäcker mit dem leckeren Zuckerkuchen hat dicht gemacht, ein Wohnhaus entsteht stattdessen – das Alte Land wird modern und verliert wie so viele Orte ein Stück seines Charmes. Das nächste Mal muss ein Fahrrad mit, das Hinterland ist eine Erkundungsreise wert.  

Kreuzfahrer
Aida verdreht vielen den Kopf
Haus mit Pflanzen
Gewächshaus
Altes Haus
Schattenspiele
Fenster
Einblick
Baum
Baumriesen im Sonnenlicht
Café
Ungewöhnlich unbelegt
Feigenbaum
Sei nicht Feige!

Blankenese – Treppenviertel, Elbblick, Süllberg, Café Schuldt – das schönste Viertel von Hamburg – gehörte sogar einmal nach Dänemark. Wer hier nicht die Zeit verliert, dem ist nicht zu helfen. Mehr zum Lesen: https://www.zeit.de/entdecken/reisen/2016-06/blankenese-hamburg-ausflug-treppenviertel-falkensteiner-ufer-camping

Der Kaffee mit Kuchen im Café Schuldt war Pflichtprogramm, außerdem schmecken die Fischbrötchen und ein Alsterwasser am Elbstrand bei Sonnenuntergang am besten. 

Leuchtturm
Leuchtturm
Bunt
Grafitti macht es bunt.
Schhlösser
Es war zauberschön!
Romantiker kommen auf ihre Kosten.

Altona zog uns am letzten Morgen in den Bann, die Straßen waren für einen Montagmorgen recht belebt. Das letzte Polaroid entstand nach äußerst lustigen Regieanweisungen des sehr aufgeregten Mitarbeiters im Café Reise Bar. Alle anderen Fotos entstanden ebenfalls analog und warten auf ihre Entwicklung.  

Danke liebe Birgit für die schöne Zeit mit Dir. 

Schwarzer Wald in hellem Licht

Wer an den Schwarzwald denkt, dem kommen vermutlich Bilder von tief dunklen Tannenwäldern, engen Schluchten und einsamen Dörfern in den Sinn. In Teilen stimmt dieses Bild auch heute noch, wer genau hinschaut findet dort aber ebenso zauberhaftes Licht, Helligkeit und eine Natur, die einem immer wieder den Atem nimmt, vor Staunen, Entzücken und Leuchten.
Wer würde nicht dahinschmelzen beim Anblick eines Sees, verhangen von zartem Morgennebel, der über das glasklare Wasser zieht, als wollte er es streicheln. Die Sonne steigt langsam über dem Waldrand empor, wärmt die ersten Zuschauer und lässt einen Tag voller Licht erwarten. Die mystisch dunklen Tannen geben dieser märchenhaften Kulisse den nötigen Kontrast.

Tage und Stunden auf einsamen Wegen, hohen Gipfeln und an rauschenden Wasserfällen. Dazwischen ein kurzes Eintauchen in die quirligen Städte des Südschwarzwaldes, wie Freiburg, das die Freiheit bereits im Namen trägt. Sich treiben lassen im Tumult der Bewohner, Studenten und Besucher, den Straßenkünstlern zuschauen, einen köstlichen Kaffee genießen, flanieren wie zu alten Zeiten. Herrlich, diese Stunden – verrinnen in der Sanduhr und es fühlt sich trotzdem ewig an. Die Momente, wenn eine anstrengende Tour ihrem Ziel entgegenführt, der Gipfel zum Greifen nah, schwitzend und zufrieden die Füße hochlegen zu können. Ein Glück auf Erden, das nicht selbstverständlich ist und darum so kostbar.

Immer wieder die Stille genießen, Gedanken sortieren, die letzten Monate Revue passieren lassen, Gespräche führen oder eine Runde mit den Töchtern um die Tischtennisplatte sausen. Auf dem Nachbarbauernhof der alten Frau eine Geschichte vom letzten Gewitter entlocken, bei dem der Blitz mehrere Kühe auf den Wiesen dort oben am Hang erschlagen hat. In der kleinen Kapelle nebenan die Ahnentafeln lesen und mit dem Gedanken verlassen, wie schrecklich und schön das Leben sein kann.
Der Kioskbesitzerin am See eine halbe Stunde Plauderzeit schenken, weil die Gäste noch auf sich warten ließen an diesem sonnigen Morgen und sie berichtet, das ihr verkauftes Eis unterschiedlich besteuert werden muss, je nachdem wo es verspeist wird. Irrwitzige Bürokratie im deutschen Urlaubsparadies, wahrscheinlich fliegt sie deshalb immer in die Ferne, wenn der Kiosk Ferien macht.
Im Bootshaus am Campingplatz bedienen sehr freundliche junge Leute, die nicht aus Deutschland stammen. Die vegetarische Pizza ist mit Schinken belegt, aber nie würde ich mich jetzt bei dem jungen Mann beschweren, der am Abend vorher meine Wäsche aus dem Trockner genommen und sehr ordentlich zusammengelegt hatte.
Dem interessierten Fotografen-Wanderer in der Schlucht die eigene Kamera erklären und eine App am Telefon zeigen, mit der er die Belichtung messen kann – große Freude.
Es sind die kleinen Lichtstrahlen, die das Leben immer wieder wirft und eine Zufriedenheit erzeugen, die lange nachhält. Hier eine Auswahl meiner Glücksmomente.

Kirche
Idylle am Wegesrand

Wolken
Wolkengigant über dem Titisee

Haus
Typische Schwarzwald-Architektur

Pferdekoppel
Pferden am Berg

Steine
Hochstapelei

Holz
Natürliche Kunststücke

Brücke
Kein Weg zurück

Wutach
Im Rausch des Wassers

Kirche
Schwarzwald?

Hochfirst
Hoch oben blickt man tief.

Wolken
Schauspiel am Himmel

Freiburg
Bücherzelle neu entdeckt

Brille
Stadtkind

Zeitung
Tagesgeschäft

Schuhe
Spitzentanz in den Gassen

Taube
Stadtvogel

Kirchenplatz
Aus nah und fern

Fahrrad
Ortsansässige

Wald
Aus der Reihe tanzen

Pause
Rastplatz

Mohn
Vom Regen in die Traufe

Uhr
Stillstand der Zeit

Fenster
Privatsphäre

Feldberg
Alter Glanz in immer neuem Licht

Feldbergturm
Wo bitte ist das Meer geblieben?

Blumen
Blütezeiten gehen und kommen wieder.