Michaela, vergiß nicht den Farbfilm!

Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael
Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön’s hier war, haha, haha
Du hast den Farbfilm vergessen bei meiner Seel
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr

Nina Hagen

Viele schwarz-weiß Fotos zieren unsere Familienalben von damals. Farbfilme waren teurer und dauerten länger bei der Entwicklung der Bilder. ORWO hießen sie und wie Opa sie hauptsächlich ins Dias verwandelte hat mein Papa eher bunte Abzüge drucken lassen. Alle kamen aus der Filmfabrik Wolfen, daher OR (original) WO (Wolfen). Gegründet wurde die Firma schon 1909 und hieß damals Agfa Filmfabrik Wolfen, seit 2020 gehören alle Teilbereiche, die die Wende überlebt haben wieder zu Agfa, der Kreis schloss sich nach 111 Jahren.

In unseren Zeiten sind Filmrollen besonders geworden, die digitale Aufnahme viel günstiger. Trotzdem greife auch ich sehr gerne darauf zurück. Für die Reise nach Leipzig gönnte ich mir einen Polaroid-Film. Diese sind quasi Luxus geworden. Fürs kreative Austoben nutze ich daher sehr gerne Film-Filter. Sie geben den aktuellen Aufnahmen den Touch der Vergangenheit. Darum mag ich es irgendwie, dieses Lied von Nina. Ein Text, den heute keiner mehr singen würde. Der beim Fotografieren aber immer wieder daran erinnert, wie kostbar jedes aufgenommene Bild sein sollte.

Stürmisch begrüßte uns die Stadt, als ob sie uns gleich wieder hinausjagen wollte. Die Zeiten sind es gerade auch und umso dankbarer bin ich für das Privileg einfach reisen zu können, wohin ich möchte, fotografieren zu dürfen und einfach in einem Café Zeit mit besonderen Menschen verbringen zu dürfen.

Leipzig, das kleine Berlin? Dazu fand ich diese These

Es gehört zur Originalität unserer Zeit,
daß die Kopien immer besser werden.

Gregor Brand

Städtevergleiche sind für mich genauso langweilig, wie Städterankings. Jeder lernt die Orte und Menschen doch individuell kennen, hat Vorlieben für Gegenden, blickt oberflächlich oder detailliert auf seine Umgebung. Hat genaue Ziele oder lässt sich treiben von Stimmung, Zeit und Wetter. Für mich ist es die Mischung aus Beidem, die mich auch an bereits bekannten Orten, Neues entdecken lässt.

Schon beim Einfahren in die Stadt aus Richtung Markleeberg wussten wir, wo es nach den Ankunft hingehen sollte. Die Graffitiszene im Stadtteil Connewitz ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Dort findet mann/frau die Apotheke oder die Polizei am besten mit Google Maps. Türen, Fenster und Fassaden sind bis zur Unsichtbarkeit besprüht oder mit Aufklebern und Plakaten beklebt. Ist das Kunst oder muss das weg? Für viele Hausbesitzer wohl Sachbeschädigung – Ärger und Kosten, eine Reinigung hält vermutlich nur ein paar Tage. Für die Szene dort Ausdruck ihrer Kreativität, politischen Meinung, Wut, Kunst oder einfach nur Zeitvertreib. Für mich Motiv(e).

Nicht schlafend sitz ich da,
die Augen stets geradeaus,
ein Blick wie tausend Messer scharf,
auf Rot auf Grün auf Blau,
die Illusion aus Licht und Farbe,
ein Meer aus kleinen Punkten – nie gezählt….
Doch was wenn ich die Augen schließe?
Bin ich dann blind?
oder sehe ich in Gedanken weiter,
sozusagen ein eingebranntes Bild
von der Illusion die es gar nicht gibt?
Wer bestimmt das, was ich sehe,
bin es wirklich ich?

Manuel Diesenreiter

Verschwommen als Silhouette stapeln sich die entsorgten Stühle im Straßenraum. Selbst für Ebay taugen sie nichts mehr. Im Wirrwarr der Fahrzeugkennzeichen tauchen sie unter, verewigt in einem letzten Foto, dass ihre Existenz für ein paar weitere Jahre bestätigt.

Am nächsten Morgen zieht es uns nach Plagwitz, einem Stadtteil im Westen Leipzigs, vom Karl-Heine-Kanal durchzogen. Im Kaiserbad kann man kaiserlich frühstücken, selbst bei hässlichem Wetter draußen. Das Interior empfängt uns einladend warm, es fehlte nur ein offener Kamin als i-Tüpfelchen. Backsteinziegel und Eisenträger versprühten ihren Charme in einer der Hallen einer ehemaligen Eisengießerei. Das Café ist ein Gebäude im Westwerk, dessen Geschichte hier nachgelesen werden kann: Geschichte – westwerk-leipzig.de . Unter anderem diente das Gelände früher der Leipziger Pferdeeisenbahn.

Wie die Schwalbe, nistet die Phantasie gern an alten Mauern.

Johann Jakob Mohr

Zitternd, mit langsam gefrorenen Händen und Füßen schlichen wir durch fast menschenlose Straßen. Trotzten den Windböen und Regenschauern. Wie Vermummten lichteten wir uns vor den besprühten Wänden des Wynwool-Plagwitz ab. Im Sommer ist es hier bestimmt schön(er). Von der alten Jute-Spinnerei sind nur noch Mauern mit Löchern übrig geblieben. Da lohnte es sich nicht, sich durch die Absperrungen zu zwängen und eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch zu riskieren. Und wahrscheinlich hätten sich auch hier nur farbenfrohe Wände ablichten lassen. Manchmal könnte man den stummen Schrei nach Hilfe dieser einst brächtigen Gebäude hören, der aus den dunklen Fenster hinaus strömt und sich in den kahlen Bäumen verfängt. Trostlose Tristesse.

Wir ziehen weite Kreise, lassen das Kunstkraftwerk links liegen, obwohl dort Wärme und digitaler Klimt locken. Ich wollte nach zig Besuchen in Leipzig endlich die Oscar Niemeyer Sphere bestaunen. Schon von weitem beeindruckend, was sich der brasilianische Architekt für das Gebäude des ehemaligen VEB Schwermaschinen S.M. Kirow ausgedacht hat. Die große weiße Kugel mit dem schwarzen Auge scheint wie an die Wand geworfen zu sein. Leider war das Gelände abgesperrt – aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Gut, dass ich meinen Dialekt behalten habe, der Sicherheitswachmann ließ sich überreden, uns für ein paar Fotos durch das offene Tor zu stehlen.

„Von den Kurven der Frauen, aber auch von den Bergen und Flüssen meines Landes beziehe ich meine Inspiration.“

Oscar Niemeyer

Quelle: https://beruhmte-zitate.de

Die Baumwollspinnerei war unser letztes Ziel. In großen Teilen erhalten geblieben im langen Lauf Ihrer Geschichte. Jetzt Hort für Künstler und Galerien (14!), die kostenlos besichtigt werden können.

„Am Beginn stand die Vision einiger mutiger Industrieller. Der Bedarf an Baumwolle war im 19. Jahrhundert weltweit rasant angestiegen. In Deutschland waren Baumwollgarne zuvor traditionell vor allem aus England und der Schweiz importiert worden, Rohware wurde seinerzeit zumeist aus den Vereinigten Staaten aber auch aus Ägypten bezogen. Ein Abflauen des Bedarfs war nicht in Sicht, eher im Gegenteil. Die Löhne in Deutschland waren niedrig, die Arbeitszeiten länger als in Großbritannien, Einfuhrzölle für gröbere Garne waren hoch. Es war ein günstiger Zeitpunkt für die Vision, eine der größten Spinnereien Europas zu bauen.

Am 21. Juni 1884 erfolgte der Eintrag der Leipziger Baumwollspinnerei als Aktiengesellschaft in das Handelsregister. Von Dr. Karl Heine, der das Sumpfland im Leipziger Westen urbar gemacht hatte, erwarb man ein Grundstück inmitten der noch jungen Arbeiterquartiere, zum günstigen Preis von 2,10 Mark für den Quadratmeter mit direktem Anschlussgleis, Telefonverbindung und gesichertem Zu- und Abwasser. Für die Leitung des Vorhabens wurde der aus Zürich stammende Johann Morf engagiert. Noch im selben Jahr wurde die 1. Spinnerei errichtet (die heutige Halle 20) und die Arbeit mit fünf Spinnstühlen aufgenommen. Im März des nächsten Jahres lief die Produktion mit 30.000 Selfaktorspindeln und dazugehörigem Vorwerk bereits auf vollen Touren.“ Quelle: Gründereuphorie – SPINNEREI

Eine Erfolgsgeschichte, die in meinen Augen zeigt, dass der Osten viele Schätze birgt, die erkundet werden wollen. Natürlich wären Arbeitsplätze so viel wichtiger für die Region. Wenigstens wird dieses Areal damit gerettet und nicht dem Verfall preisgegeben wie so viele andere. Es wird nicht der letzte Besuch hier gewesen sein.

Wer direkt in der Spinnerei übernachten möchte: https://www.spinnerei.de/mieter/meisterzimmer/ und natürlich gibt es auch Führungen und zweimal im Jahr Rundgänge auf dem Gelände.

Am Sonntag kam die Sonne – endlich. Wenn auch kalt, dennoch erweckend. Wir trafen Antje zum Frühstück, DIE Fotokünstlerin aus der Stadt (www.antjekroeger.de). Bei ihren Workshops habe sehr viel gelernt, für die Arbeit mit der Kamera, den Menschen davor und dahinter, das Leben und so einiges mehr. Sie schloss sich uns an auf der Suche nach verlassen Orten an den Rändern der Stadt. Leider werden diese jetzt sogar im „wilden“ Osten immer mehr abgeriegelt, die Eingänge verbarrikadiert, per Kameras überwacht und mit Zäunen umstellt.

Der alte Flughafen bei Mockau zum Beispiel, hermetisch verschlossen. Vielleicht auch aufgrund der direkt dahinter liegenden Flüchtlingsunterkünfte? Mit Schrecken fuhren wir daran vorbei und bekamen irgendwie kein Wort mehr heraus, angesichts der Umstände, wie die Menschen dort leben müssen. Container in Reihen aufgestellt. Zäune darum. Für uns glich es einem Lager. Weit draußen, weg von der Stadt. Wo gehen die Leute denn Einkaufen? Fährt da irgendwo ein Bus? Viele sind vielleicht trotzdem froh, in Deutschland sein zu dürfen, in Sicherheit schlafen zu können. Lange sollten diese Menschen dort nicht bleiben müssen.

Eine alte Brauerei bot uns schließlich ein unbewachtes Schlupfloch, das wir nutzten, um uns in einem der Gebäude umzusehen. Wie überall gab es nichts mehr, was an den Zweck dieser Hallen erinnerte. Baumskelette warfen Schauerschatten an die Fassaden. Im Inneren sämtliche Anlagen, Maschinen, Möbel und die Menschen – verschwunden. Nur zerbrochenes Glas, zerriebener Stau und Ziegel, kaputte Fließen und Fenster bedeckten die Böden. An den Wänden Graffiti, teils kreative Kunstwerke darunter.

Den Schlangenraum nutzten wir für eine Fotoserie, die Antje hinter und ich vor der Kamera inszenierten. Der Raum verschlang uns, die Wände waren kühl und bröselten unter meinen Fingern regelrecht ab. Abgenutzt, so fühle ich mich an manchen Tagen wirklich. Vielleicht das Alter, die Anspannung, die Aussicht auf eine ungewisse Zukunft für diesen Planeten, meine Kinder – alle. Vielleicht sieht es irgendwann überall so aus, weil keiner mehr hier ist. Weil wir uns selbst zerstören und nicht aufhören wollen damit. Die Natur wird die Gewinnerin sein! Vielleicht kommt aber auch alles ganz anders und in der alten Brauerei wird zwar kein Bier mehr gebraut, aber neues Leben zieht ein. Mit oder ohne Menschen.

Foto: Antje Kröger
Foto Antje Kröger
Foto: Simone Kirsch; Collage: ich

Ich wünsche den Menschen die Gabe,
sich mit den Augen der anderen zu sehen.

Robert Burns (1759 – 1796)

Die ganze Serie: Ruinöse Coma-töse › Antje Kröger | Fotokünstlerin (antjekroeger.de)

Was bleibt am Ende zu sagen? Simone war zum ersten Mal in Leipzig und meinte auf dem Weg nach Connewitz: „Irgendwie sehen die Menschen hier anders aus.“ Wie denn, fragte ich zurück? Sie wusste keine Antwort. „Vielleicht glücklicher?“ fragte ich. „Ja, genau.“ war ihre Antwort.

Ich seh Rot!

Die Wahrnehmung von Rot entsteht, wenn das Licht eine Wellenlänge von 600 nm bis 800 nm hat. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren kann der Mensch diese Farbe sehr gut wahrnehmen.

Dunkles Rot wird als Braun wahr genommen. Aus diesem Grund wird rote Beleuchtung in bestimmten Etablissments, aber auch beim Bäcker, eingesetzt, um eine angenehme Bräunung der Objekte vorzutäuschen.

Rot ist, sprachwissenschaftlich betrachtet, eine der ältesten Farben mit eigenem Wort: Rot. Daneben kannte man damals nur noch “hell” und “dunkel”. Rot kommt vom althochdeutschen rôt, welches vom germanischen rauðaż abstammt. Dessen Herkunft ist das indogermanische ẖereúdʰ, das die Farbgebung von Kupfer, Gold und anderen Metallen beschreibt. Quelle: https://fantastokrat.de

Eine der ältesten Formen von Rot stammt aus Ton, der durch das Mineral Hämatit einen roten Farbton erhält. Tatsächlich wurden Beweise dafür gefunden, dass Menschen in der Jungsteinzeit roten Ocker schliffen, um ihre Körper zu bemalen.

Rot war neben Weiß und Schwarz eine der wenigen Farben, die von Malern in der Altsteinzeit verwendet wurden, weil sie in der Natur leicht zu beschaffen war. Die prähistorischen Höhlenmalereien in Altamira, Spanien, die zwischen 16500 und 15000 v. Chr. entstanden sind, sind frühe Beispiele für Malereien mit rotem Ocker.

Rot war auch im alten China bekannt, mit frühen Beispielen rot gefärbter Keramik aus der Zeit zwischen 5000 und 3000 v. Chr. Spuren von rotem Ocker wurden sogar auf einer Farbpalette im Grab von König Tut in Ägypten gefunden.

Im alten Ägypten wurde roter Ocker als Kosmetik für Frauen verwendet, um ihre Lippen und Wangen zu färben. Während der Feierlichkeiten färbten die Menschen ihre Körper mit dem Pigment. In der ägyptischen Kultur hatte Rot Assoziationen mit Leben, Gesundheit und Sieg. Das Pigment wurde auch häufig in Wandmalereien verwendet. Quelle: https://www.daskreativeuniversum.de

Eine Vielzahl von Rottönen wurden im Laufe der Geschichte in der Mode verehrt, aber der Designer Christian Louboutin machte einen bestimmten Farbton zu seiner Lieblingsfarbe – Chinesisches Rot (nicht zu verwechseln mit Zinnoberrot, das manchmal auch als chinesisches Rot bezeichnet wird). 1992 enthüllte er seine Schuhe mit einer Sohle in der Farbe Rot, die schnell zum unverwechselbaren Markenzeichen der Louboutins wurden. Diese sehr spezifische Farbe (Pantone 18-1663 TPX) wurde zum Synonym für die Marke und führte Louboutin dazu, seine roten Sohlen in mehreren Ländern zu vermarkten.

Louboutins charakteristische rote Sohlen sind zufällig entstanden. Während er an einem Prototyp arbeitete, spürte er, dass dem Entwurf etwas fehlte. Da bemerkte er, dass eine Assistentin ihre Nägel rot lackierte und beschloss, auch die schwarze Sohle der Schuhe rot zu beschichten. Quelle: https://www.daskreativeuniversum.de

Von Orangetönen bis hin zu tiefen Weintönen hat die Farbe Rot seit jeher eine besondere Bedeutung für Kulturen auf der ganzen Welt. Die warme Farbe wird in der westlichen Kultur am häufigsten mit Liebe assoziiert und ist nach wie vor eine attraktive, lebendige Farbe, die sofort Aufmerksamkeit auf sich zieht.

In vielen Kulturen symbolisiert Rot Freude und Glück. In vielen asiatischen Ländern tragen Bräute Rot als Symbol für Fruchtbarkeit und Glück. In Europa wurde Rot mit dem Adel und dem Klerus gleichgesetzt.

Seit der Antike in Kunst und Textilien weit verbreitet, ist die Farbe Rot kraftvoll und repräsentativ. Quelle: https://www.daskreativeuniversum.de

Dass Rot besonders anregend oder aufregend wirkt, ist physiologisch messbar. Seine emotionalen Wirkungen oder assoziativen Bedeutungen bewegen sich dabei in einem weiten Spektrum, das von Liebe, Sinnlichkeit und Fruchtbarkeit über Erregung, Leidenschaft und Zorn bis zu Kampf, Krieg und Tod reicht. In der Antike war Rot die Farbe der Männlichkeit und des Kriegs, weshalb der «rote Planet» nach dem römischen Kriegs-gott Mars benannt wurde. Zu anderen Zeiten oder in orientalischen Kulturen war Rot eher die Farbe der Weiblichkeit. Im Fernen Osten galt Rot seit alters her als die Farbe des Glücks, des Reichtums und der Bannung böser Geister. In der christlichen Welt war Rot dagegen ein Symbol des Leidens Christi und seiner Nachfolger, der Blutzeugen und Märtyrer. Unter Berufung auf sie hüllten die Kirchenfürsten sich in jenen Purpur, der im vorchristlichen Rom bereits ein Zeichen von Vornehmheit, Macht und Reichtum war und es das ganze Mittelalter hindurch blieb. Quelle: Koenen „Die Farbe Rot“

Hier bin ich! Rot ist eine Farbe, die gesehen werden will. Sie verkörpert Energie und Selbstbewusstsein, kann aufgrund ihrer Signalwirkung aber auch als „too much“ empfunden werden. Quelle: https://www.gerryweber.com/de-de/mode-ratgeber/farben-bedeutung/

Rot stellt eine wichtige Farbe in asiatischen Kulturen dar. Die Farbe symbolisiert Werte wie Glück, Freude und Wohlstand. An ihrem Hochzeitstag tragen Bräute in Asien häufig Rot. Auch in Indien verbindet man mit Rot neben der Heirat typische Eigenschaften wie Reinheit, Spiritualität und Kreativität. Rot bedeutet zudem Glück in Ägypten und im Iran. Für einige Länder in Afrika steht Rot jedoch für Tod oder Aggression.

Laut den Lehren des Feng-Shui wirkt Rot aphrodisierend und anregend. Rot eignet sich unter anderem für Schlafzimmer und soll erfrischend auf Menschen wirken, die morgens schlecht aus dem Bett kommen. Für Aufsehen sorgt man mit Rot in der Mode. Bekleidung in Rot wirkt zumeist energievoll und selbstbewusst. Quelle: https://www.designerinaction.de/design-wissen/bedeutung-farben/

Blau ist das männliche Prinzip, herb und geistig. Gelb ist das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich. Rot die Materie, schwer und brutal und stets die Farbe, die von den anderen Farben bekämpft werden muß.

Franz Marc (1880 – 1916)

Rot wirkt nahe, greifbar und materiell im Gegensatz zu Blau, das entfernt, immateriell und transparent wirkt. Rot ist die Farbe der Kraft, der Aktivität und der Aggressivität. Blau dagegen wirkt sanft, passiv und ruhig. Rot wird assoziiert mit Feuer und Männlichkeit, Blau dagegen mit Wasser und Weiblichkeit. Es gibt jedoch auch ein weibliches Rot. Es ist das dunkle Rot. Naturreligionen assoziieren Rot mit einer geschlechtsbezogenen Symbolik des Blutes. Das helle Rot symbolisiert das Männliche, die Leidenschaft, dagegen das dunkle Rot das Weibliche, die Fruchtbarkeit. In Wüstenländern wird Rot mit Gluthitze gleichgesetzt und bekommt einen unangenehmen, negativen Aspekt. In kalten nördlichen Ländern, wo man sich nach Wärme sehnt, hat Rot eine angenehme, positive Bedeutung. Im russischen Sprachgebrauch steht Rot synonym mit wertvoll und schön. In manchen Sprachen wird Rot gleichgesetzt mit farbig: so im spanischen wo Rot “colorado” heißt. In den Weltsprachen ist Rot ist die älteste und urspünglichste Farbbezeichnung. Rot wird allgemein mit Blut und Feuer assoziiert. In der hebräischen Sprache haben Blut und Rot denselben Ursprung. Bei den Eskimos bedeutet Rot wörtlich übersetzt “wie Blut”. Quelle: Farben Wahrnehmung Assoziation Psychoenergetik von Franz Immoos

Einige Primaten können Farben sehen, viele andere Tiere dagegen nicht. Der Grund schien klar zu sein: Wer die Welt bunt wahrnimmt, findet besser reife Früchte. Jetzt haben Neurobiologen eine ganz andere Erklärung parat.

Der komplette Artikel findet sich hier: https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/warum-affen-rot-sehen/

Die Begriffe Rot-Grün-Sehschwäche und Rot-Grün-Blindheit stehen für bestimmte erbliche Farbfehlsichtigkeiten. Es handelt sich hierbei um Störungen der Farbwahrnehmung, wobei die Betroffenen die Farben Rot und Grün schlechter als Normalsichtige unterscheiden können. Eine Grünschwäche tritt deutlich häufiger auf als eine Rotschwäche. Zudem sind signifikant mehr Männer betroffen.[1] Die medizinischen Fachbegriffe hierfür lauten Deuteranomalie oder Deuteranopie für Grünschwäche und Grünblindheit, sowie Protanomalie und Protanopie für die entsprechende Rotstörung. Quelle: Wikipedia

Der rote Faden im Leben sollte zur Abwechslung auch mal
mit einem andersfarbigen verknüpft werden.

Helmut Glaßl

Die Farbe Rot: Rot wird vorzugsweise dann eingesetzt, wenn unsere Lebenskräfte geschwächt sind. Es erhöht unseren Energiepegel, unsere seelische Kraft: Denn Rot regt alle Vorgänge im Körper an, stimuliert die Stoffwechselaktivitäten und übt einen starken Einfluss auf das vegetative Nervensystem aus. Eine belebende und positiv verstärkende Wirkung, hat das warme Rot auch auf emotionaler Ebene. Es steigert die Sinnlichkeit, das bewusste Erleben und Fühlen und den Ausdruck ungehemmter Leidenschaft. Auf mentaler Ebene, vermittelt uns die Energie der Farbe Rot einen starken Willen, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. (Quelle: www.innovative-eyewear.de)

Aufgrund ihrer wohltuenden und wärmenden Wirkung, wird die Farbe Rot (als Infrarotstrahlung) zu Heilzwecken eingesetzt. Allgemein wirkt sie anregend und appetitfördernd. Die bloße Wahrnehmung der Farbe Rot, erhöht den menschlichen Stoffwechsel um 13,4 Prozent (Quelle: Theroux, 1998). Sie ist die Lieblingsfarbe der Kinder. Die Psychotherapie macht sich die Farbe Rot zunutze, um blockierte Fähigkeiten zur konstruktiven Aggression und zum Ausleben von Sexualität zu lösen.

Die Farbe Rot kann aber auch destruktive Aggressionen und Gewaltbereitschaft auslösen. Die von dem Künstler Barnett Newman ausgestellten, riesigen Leinwände mit großem Rotanteil, wurden von Betrachtern angegriffen und beschädigt. Die Stierkämpfer in Spanien, reizen die Stiere mit roten Tüchern. Doch dies ist ein Trugschluss, denn die Stiere sind farbenblind und würden auch auf andere Farben reagieren. Sie reagieren lediglich auf die Bewegung der Toreros.

Rot ist die Farbe der Gefühlsausbrüche: Wenn man sich schämt oder wenn man wütend wird, errötet man. Wer die Kontrolle über sich selbst verliert, „sieht Rot“. Quelle: https://www.lichtkreis.at/wissenswelten/welt-der-farben/die-farbe-rot/

Und am Schluss: GELB! Wer es bis hier hin geschafft hat, kann jetzt seine Augen ausruhen.

Der erste Film!

Nein, natürlich ist es nicht der erste Film, den ich je belichtet habe. Die Anzahl zu ermitteln wäre eine spannende Angelegenheit. Aus meinen analogen Urzeiten liegen noch unzählige Negativstreifen in einem Karton. Der Titel bezieht sich auf den ersten Film, den ich mit der neu eingeweihten Pentacon Six TL fotografiert habe. Nach gefühlt ewiger Zeit beim Reparaturservice kam das gute Stück jetzt zum Einsatz. Da ich schon einige schwarz-weiß Filme mit der Weltaflex im 6×6 Format belichtet habe, wollte ich jetzt endlich den ersten Farbfilm in dieser Größe testen. Den FUJI PRO 400 H hatte ich im Fotomarkt Tübingen mitgenommen. Um die Kamera zu bestücken bedurfte es eines You-Tube-Videos. Ich mag es, wenn ich in Echtzeit kleine Problemlösungen anschauen und sofort umsetzen kann.

Das Beast (meine Bezeichnung für die Pentacon, da sie so schwer ist und sich unter allen meinen Kameras wie ein Biest anfühlt) war damit einsatzbereit. Das erste Foto gehörte meiner kleinen Tochter, die noch gerne Model steht. Weitere Aufnahmen entstanden in Karlsruhe und Tübingen. Der Rest auf der Insel Rügen und im heimischen Garten.

Bambusmädchen
Drachentöter
Europafan
Kein Raum Für Fragen
Mohnliebe

Die Entwicklung des Films überließ ich einmal mehr dem Labor „MeinFilmLab“, mit denen ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Diese bieten neben der Entwicklung auch gleich Scans der Fotos (Größe M – XL) und Druck (13×13 cm) an. Alles in allem bezahlt man dann zwas knapp 30,- € mit Versand pro Film, aber mir ist es das wert. Ich mag das Format, die Drucke haben eine sehr schöne Qualität und der Service ist super.

Analoges Potpourri
Grabsteinwiese
Kreidefelsenblick
Fels in der Brandung
Überflug der Möwe
Altlasten
Umaii

Ich muss sagen, man bringt diesen Fotos eine ganz andere Wertschätzung entgegen, wenn sie nicht einfach nur digital mit der Kamera oder dem Smartphone aufgenommen wurden. Ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn ich die richtige Belichtung eingestellt, den richtigen Ausschnitt gewählt und das für mich stimmige Motiv eingefangen habe. Manchmal stehe ich an den Orten länger als 10 Minuten, um endlich den Auslöser zu drücken. Das Bild prägt sich dadurch besser ein und die Stimmung in jenem Augenblick an jenem Ort. Die Temperatur und Geräusche, der Duft und das Licht. Alles klebt an mir und wird beim Anblick der Bilder sofort abbrufbar.

Wolkenpoesie

Das letzte Foto war eigentlich ein Portrait meiner großen Tochter zusammen mit ihrer Freundin. Leider war das Film vorher schon voll und somit rückte die Wolkenpoesie auf den letzten Platz. Ein neuer Film ist bereits eingelegt. Dieses Mal wieder in schwarz-weiß. Farbe gibt es wohl wieder in Dänemark und Schweden, auf der nächsten Reise für das Beast.

Genuss ist das Vergnügen an der Langsamkeit.

© Matthias Scharlach

Farbe & Licht

Spaß

Zwei arbeitsintensive, sehr kreative und von Licht durchflutete Tage in Leipzig liegen jetzt eine gute Woche hinter mir. Die Zeit bei Antje (http://www.antjekroeger.de/) ist jedes Mal aufs Neue eine extrem Spannende, die immer viel zu schnell verfliegt. Eine interessante Mischung an Teilnehmern hatte sich am Samstag Morgen unter dem Dach des Ateliers zusammengefunden, um sich fotografisch mit den Themen Licht, Farbe und Gestaltung auseinanderzusetzen. Dieses Mal waren gleich vier Männer an Bord, neben Paul unserem Model noch Matthias, Ralf und Wolfram. Die weibliche Seite wurde von Annett verstärkt, mit Antje zusammen waren wir trotzdem in der Unterzahl. Eine angenehme Runde, die über die beiden Tage irgendwie so schnell zusammen gefunden hat.

Matthias
Ralf
Annett
Wolfram

Ein Workshop bei Antje öffnet immer neue Türen, ich denke bei uns allen war das auch diesmal der Fall. Nachdem wir uns theoretisch mit den essentiellen Fragen zum Thema beschäftigt hatte, durfte jeder seine kreative Seite ausprobieren. Es waren nicht nur Einfallsreichtum gefragt, auch die Mithilfe der gesamten Gruppe, Stimmungen zu erzeugen, um jede einzelne Idee umzusetzen. Die zeitliche und räumliche Einschränkung stellte eine besondere Herausforderung dar.

Familie?

Ich fand es sehr spannend zu sehen, was die Anderen mit den zugerufenen Wörtern, Farben, Aufgaben und Lichtsituationen kreierten. Paul stellte sich immer wieder neuen Situationen und war am Ende sicher genauso geschafft wie wir. Nach zwei Tagen war der Akku leer, nicht nur in den Kameras, sondern auch in mir. Umso schöner war es hinterher die Ergebnisse aller zu sehen, der Arbeit Lohn.

Sport!
Doppelte Arbeit :-)

Antje hat es wieder geschafft, meinen Fokus im Bereich Fotografie zu schärfen, kritischer mir mit selbst zu sein, das Licht verstärkt einzubeziehen, mehr zu wagen und sowohl mir als auch den Models vor der Kamera das abzuverlangen, was für ein stimmiges Foto notwendig ist.

Danke auch für das zwar sehr ernste aber ehrliche „Z“-Polaroid von Dir. Vor der Kamera zu stehen ist eben eine ganz andere Herausforderung als dahinter. Auch das will in Zukunft geübt werden.

Z(unkunftsfragen)