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Ganesha (Gana: ‚Gefolge‘, ‚Schar‘, Isha: ‚Herr‘ , also „Herr der Scharen“)[1] ist eine der beliebtesten Formen des Göttlichen im Hinduismus. Weitere verbreitete Namen sind unter anderem Ganapati (‚Gebieter der Scharen‘), Vinayaka (‚Entferner [der Hindernisse]‘) und Vighnesha (‚Herr der Hindernisse‘).
Jede Puja (hinduistischer Gottesdienst) beginnt mit einem Gebet an ihn. Er wird angebetet, wenn man Glück für den Weg oder eine Unternehmung braucht, er steht für jeden Neuanfang und verkörpert Weisheit und Intelligenz. Zu seinen Angelegenheiten gehören die Poesie, Musik und Tanz und er ist der Herr über die Wissenschaften. Die meisten Kaufleute betrachten ihn als ihren Schutzherrn. Für viele fromme Hindus ist das erste, was in ein neues Haus kommt, eine Statue des Ganesha. Diese segnet das Haus und verheißt Glück.
Unzählige Legenden in den Puranas bieten verschiedene Versionen als Erklärung für die Entstehung Ganeshas an. So berichtet eine populäre Geschichte im Shiva Purana, dass Parvati, Shivas Ehefrau, Ganesha in Abwesenheit Shivas geschaffen hätte: Demnach formte sie aus dem Lehm, mit dem sie ihren Körper eingerieben hatte, einen kleinen Buben, übergoss ihn mit Gangeswasser und erweckte ihn so zum Leben. Sie nannte ihn Ganesha und setzte ihn als Wache vor ihr Haus. Als Shiva kam, versperrte Ganesha ihm den Weg. Shiva schlug ihm den Kopf ab und gelangte so ins Haus. Als Shiva bemerkte, dass er gerade Parvatis Sohn getötet hatte, befahl er seinen Dienern, den Kopf des ersten Lebewesens zu bringen, auf welches sie treffen würden. Dieses erste Lebewesen war ein Elefant, und dessen Kopf setzte Shiva auf Ganeshas Rumpf, um ihn ins Leben zurückzubringen.[4]
Für jene Gläubigen, die in Ganesha oder Ganapati das Höchste sehen, ist Ganesh Chaturthi (nach dem Mondkalender zwischen Mitte August und Mitte September) das höchste aller Feste im Jahreslauf; nach ihrem Glauben kommt Gott in diesen Tagen zu Besuch.
Besonders prächtig feiern die Menschen den Tag in Mumbai (früher Bombay). Dabei werden unzählige kleine oder riesige Ganesh-Statuen aus Lehm auf Altären in Häusern und Straßen aufgestellt und einige Tage verehren die Gläubigen in diesen Darstellungen das Göttliche mit regelmäßigen Gottesdiensten, Musik und Tanz. Am letzten Tag werden sie verabschiedet und in fröhlichen Prozessionen zum Meer gebracht, wo man sie unter Jubel in den Fluten versenkt.[6]
Ein besonders farbenfroher Ganesha aus Bangalore.
Auch Bangalore feiert Ganesh Chaturthi, das Ganesha Festival und läutet damit die Saison der folgenden Feierlichkeiten (Dasara, Diwali) ein. Am Tag von Ganesha`s Geburtstag ist nationaler Feiertag, daher waren alle Schulen und öffentlichen Stellen geschlossen. Zur Vorbereitung auf das Festival benötigt jede Familie einen Ganesha, der speziell für diesen Anlass angefertigt und gekauft wird. Um zu sehen, wie diese Figuren entstehen machte ich mich mit ein paar anderen Interessierten nach Pottery Town auf. Ein kleiner Stadtteil, in dem alle Bewohner mit Ton arbeiten. Es gibt dort Töpfer, Maler, Händler und riesige Zelte, in denen die fertigen Ganesha’s zum Verkauf bereit stehen.
Der Ton wird mit den Füßen gemischt.In manchen Häusern stapeln sich die Tonwaren bir zur Decke hoch.In den Werkstätten wird vermutlich nie geputzt.Auch vor den Haustüren liegt das Rohmaterial in Bergen.Aus dem Ton entstehen auch Lichtschalen für DiwaliEinem der Töpfer durften wir über die Schulter schauen.Nach dem Formen werden die Ganesha’s grundiert.Danach erhalten sie ihren typisch kitschig bunten Anstrich.Größere Figuren werden teilweise aus Pappmaché hergestellt.Auch die großen Ganesha’s werden zuerst weiß grundiert.In großen Zelten stehen die Figuren zum Verkauf bereit.Aus allen Größen kann man sich seinen Ganesha aussuchen.Gegen den Regen werden die Riesenexemplare mit Folie geschützt.Alle helfen mit, die großen Statuen auf die Transporter zu hiefen.Werden sie nicht direkt vom Käufer abgeholt, geht es per Sammeltaxi zu einer der vielen Verkaufplätze in der Stadt.
Bereits Tage vor dem Geburtstag von Ganesha entstehen über die ganze Stadt verteilt an vielen Straßen Verkaufsstände oder kleine Zelte, in denen die Figuren hergestellt werden. Jede Familie kauft sich dann einen oder auch mehrere Ganesha’s, für die großen Figuren legen vermutlich ganze Dorfgemeinschaften zusammen. Auch in unserem Wohngbiet wurde für die Anschaffung eines Ganesha’s gesammelt. Die eigentliche Zeremonie findet dann in den 10 Tagen nach Ganesah’s Geburtstag statt. Die Figuren werden zu einem der Seen in der Stadt gebracht. Mittlerweile gibt es extra dafür abgesperrte Bereiche, denn die Figuren werden dort ins Wasser getragen und versenkt. Aber dazu mehr im zweiten Teil. Dort berichte ich dann ausführlich über eine solche Zeremonie, die ich mit zwei Freundinnen am Sankey Tank in Bangalore hautnah erlebt.
Wer nur Bahnhof versteht, hier die Auflösung des Rätsels:
Von Bangalore nach Beijing und von Namaste zu NiHao. China is calling!
Ein neues Abenteuer liegt vor uns mit allen seinen Facetten: Abschied in Indien, neuer Job, neue Schule, neue Wohnung, neue Sprache, anderes Essen, neue Bekanntschaften, Smog und eiskalte Temperaturen im Winter. Dafür hoffen wir auf saubere Straßen, bessere Einkaufsmöglichkeiten (was die westlichen Produkte angeht), spannende Fotomotive und wieder viele neue Eindrücke. Ein genauer Zeitplan für unsere Umsiedlung steht noch nicht fest, aber wahrscheinlich ist ein Umzug mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres. In Peking gibt es eine deutsche Schule, die wir uns anschauen werden. Die ganze Familie freut sich schon auf das neue Abenteuer, auch wenn es hier sicher viele Tränen geben wird bei unserem Abschied. Aber das ist eben der Preis, den alle Expats zahlen müssen. Die meisten Bekannschaften, liebgewonnene Freunde, Lehrer, Nachbarn usw. bleiben einem nur für 1, 2 oder 3 Jahre, bis man in sein Heimatland zurück oder ins nächste Land weiterzieht. Auch wir haben schon einige fare well partys gefeiert, die nächste wird am Samstag stattfinden. Dann verlassen uns wieder sehr gute Freunde in Richtung Deutschland zurück. Zum Glück ist die Welt dank Internet, E-mails und Skype etwas näher zusammen gerückt und das Kontakthalten einfacher geworden.
Anbei ein paar Schnappschüsse aus unserer neuen Heimat Beijing, die Steffen während einer Dienstreise letztes Jahr gemacht hatte. Mehr Berichte und Fotos dann demnächst hier zu sehen bzw. auf www.ella-thoss.de
Chinesischer DrachePeking bei NachtSieht lecker aus.Saubere Straßen dank Müllsammler
Habe ich es vermisst? Dieses Indien? Nach sechs Wochen zurück aus der westlich zivilisierten Welt ins Chaos, ins indische Leben mit all seinen Facetten. In den Moloch von Bangalore, erdrückt von Verkehrschaos, Baustellen, den vielen Menschen, der Armut und des Reichtums Tür an Tür. Ein Kulturschock war es diesmal nicht mehr, aber fasziniert schaue ich doch wieder aus dem Fenster, wenn ich durch die Straßen fahre. Es ist eben eine andere Welt und die Zeit in Deutschland hat mir die krassen Gegensätze erneut deutlich gemacht. Ein völlig anderes Leben auf beiden Seiten, wo das wahre Leben spielt? Pur ist es auf alle Fälle hier. Die für uns wichtigen Probleme in Deutschland sind hier noch völlig unbekannt oder total unwichtig. Während sich die deutsche Welt Sorgen um den Ausstieg aus der Atomenergie macht oder Streit über die Einführung einer PKW-Maut diskutiert wären hier alle froh, wenn es Strom einfach immer geben würde und der Verkehrsinfarkt irgendwie aufzuhalten wäre. Die Zeit wird wohl auch in Indien dafür sorgen, dass der Fortschritt nicht aufzuhalten ist. Momentan steht in vielen Familien aber die Finanzierung des täglichen Lebens und der Schulgebühren an erster Stelle. Mehrere zehntausend Menschen haben Bangalore verlassen und sind in ihre Heimat im Norden Indiens bzw. nach Bangladesh zurückgekehrt. Es wurde Jagd auf diese Minderheit gemacht, der Konflikt kommt alle paar Jahre aufs Neue hervor.
„Was machst du eigentlich den ganzen Tag in Indien, du gehtst doch gar nicht arbeiten?“ Die wohl meist gestellte Frage in Deutschland. Zur Wiederholung, hier mein gestriger Tagesablauf in Kurzfassung:
06:30 Uhr – Aufstehen, Frühstück für die Familie
07:30 Uhr – Teig für Brötchen und Brot herstellen
(vorher Waage bei der Nachbarin holen, da bei meiner die Batterie leer war)
08:30 Uhr – Ella erwacht und will auch frühstücken, dann gemeinsames Backen
10:15 Uhr – Fahrt zum Supermarkt, Bankautomat, Geschenke- und Fischeladen
11:45 Uhr – Bürokram erledigen
13:00 Uhr – Mittag essen / kurze Pause
14:00 Uhr – Fahrt zur Schule, Lotte abholen
15:00 Uhr – Kinder mit Essen versorgen, Computer (E-mails beantworten)
17:00 Uhr – Freunde kommen vorbei, Bericht über die Erlebnisse bei der FFRO (Registrierung) austauschen
18:30 Uhr – Abendessen vorbereiten
20:00 Uhr – Kinder ins Bett bringen
20:30 Uhr – letzte Dinge am PC klären (Krankenversicherung, Steuererklärung)
Feierabend!
Wir freuen uns auf das zweite Jahr hier mit hoffentlich vielen neuen Erlebnissen und Eindrücken. Es ist nicht das Land unserer Träume und für immer könnten wir hier sicher nicht bleiben, aber die Erfahrungen werden wohl für immer im Gedächtnis bleiben.
Das Abschiedsfrühstück in Deutschland.Deutsche Köstlichkeiten für ein neues Jahr.Erster Tag hier und gleich dicker Stau.Wie die Affen klettern die Bauarbeiter am neuen Flughafenzubringer herum.
Mit dem Pferd zum Einkaufen?Mit dem Tuk Tuk zum Shopping?Expats fahren meistens Innova.
Shopping ist ein großes Thema hier in Bangalore. Fast jeden Monat eröffnet irgendwo eine neue Shopping Mall oder ein anderes Einkaufsparadies. Selbst bei uns in der Einkaufsstraße auf dem Weg zur Schule werde viele Geschäfte neu eröffnet, erweitert oder umgebaut. Natürlich kann man seine Lebensmittel in den unzähligen kleinen Supermärkten der Stadt oder auf den Frischmärkten kaufen. Ein besonderes Erlebnis aber und das nicht nur für die Inder sind die gigantischen Malls, die im westlichen Stil ausgestattet Waren aus der westlichen Welt zu teilweise auch westlichen Preisen anbieten. Die Namen der Malls klingen immer wieder faszinierend: Mantri-Mall, Esteem-Mall, Phoenix-Mall, Orion-Mall, usw. Letztgenannte ist erst seit einem Monat eröffnet und so machten wir uns diese Woche auf, jenem Shoppingtempel einen Besuch abzustatten.
Die Parkhäuser ähneln denen in Europa, es gibt aber ein paar kleine Unterschiede. Bevor man ins Parkhaus gelassen wird, erscheinen 1 oder 2 Securityleute, die das Auto auf Sprengstoff untersuchen. Mit großen Spiegeln wird der Unterboden überprüft, auch der Kofferraum wird geöffnet. Lediglich der Fahrgastraum bleibt meistens unkontrolliert, so dass man leicht irgendetwas ins die Mall schleusen könnte. Am Ticketautomaten steht dann eine Hilfskraft, die einem das Parkticket ausdruckt, könnte der Fahrer auch selbst machen, aber so ist wenigstens einer mehr in Lohn und Brot. Weiterhin stehen mehrere Personen im Parkhaus, die den ankommenden Fahrzeugen den Weg zur Parklücke weisen. Man könnte sich ja verfahren!
Checkpoint für BesucherEinlass nur durch den Scanner
Als nächstes muss man zum Checkpoint um sich der persönlichen Sicherheitskontrolle zu unterziehen. Handtasche aufmachen, Körpercheck. Seit dem Terroranschlägen in Indien wird auf Sicherheit in öffentlichen Gebäuden großen Wert gelegt, Security gibt es in allen großen Malls, Regierungsgebäuden, Restaurants und Hotels, auch an der Schule stehen Sicherheitsleute und natürlich hier im Wohngebiet. Nur mit gütligem Ausweis wird man eingelassen. Ob die manchmal sehr bildungsfern erscheinenden Personen im Notfall wirklich für Sicherheit sorgen könnten bleibt zu bezweifeln.
Lift Operator bei der Arbeit
Ein für mich sehr seltsamer Arbeitsplatz und Job sind die Leute, die im Aufzug sitzen und die Knöpfe bedienen. Auf der einen Seite kann man die wenigstens gleich fragen, in welcher Etage der gesuchte Shop ist, andererseits wie trostlos muss es sein, den ganzen Tag im Aufzug hoch und runter zu fahren.
Neu eröffnete Orion Mall von innen.Vier Etagen Shops und FoodcortTolle Innenarchitektur
In den Malls finden sich alle großen Brands der Modebranche, es gibt Elektroläden, Drogerie, meistens einen Supermarkt und viele andere Läden. Unter dem Dach ist dann oft der Foodcort untergebracht. Hier kann man sich Speisen und Getränke jeder Geschmacksrichtung schmecken lassen. Indisch, chinesisch, italienisch, usw. Nur den deutschen Bratwurststand vermissen wir hier. Auch ein paar Restaurants mit Bedienservice erweitern das kulinarische Angebot.
Foodcort
Zum Thema Shopping haben die indischen Konsumenten wohl eine andere Auffassung als wir. Ziemlich laute Musik erfüllt die ganze Mall, auch in den Shops laufen ständig volle Dröhnung westliche oder indische Songs. Nach gut einer Stunde mag ich das dann nicht mehr hören, aber über eine Beschwerde wackeln die Inder nur mit dem Kopf. Indien ist eben einfach laut, nicht nur auf der Straße.
Viele Inder kommen in die Malls auch nur zum sogenannten „Window-Shoppen“, denn die Preise dort können sich die wenigsten leisten. Also wir meistens an den Wochenenden ein Familienausflug in eine der vielen Malls unternommen und ausgiebig die Schaufenster betrachtet. Wenn dann „Weißnasen“ (also Europäer) ebenfalls unterwegs sind, kann es schon passieren, dass man um eine gemeinsames Foto gebeten wird. Besonders dann wenn es Dorfbewohner sind, die zum ersten Mal in die Stadt kommen, eine Shopping-Mall und dann auch noch weiße Menschen sehen. Man kommt sich immer vor wie auf dem Rummelplatz, trotzdem willigen wir auch schon mal ein, wenn einer nett fragt und nicht einfach nur unseren Kindern in die Wangen kneift. Gern lassen sich auch die jungen Männer fotografieren und schauen sich das Bild sofort auf der Kamera an.
Ein Foto bitte Madam!Sicherheit an der Rolltreppe
An jeder Rolltreppe steht ein Sicherheitsbeauftragter, der mit einer Trillerpfeife und strengem Blick ausgestattet ist. Sobald mal auch nur einen Schritt auf der sich bewegenden Rolltreppe macht wird sofort getrillert. Laufen ist dort nicht erlaubt und wird streng überwacht. Wahrscheinlich gab es schon einige Unfälle mit den langen Gewändern der Frauen oder den Leuten, die zum ersten Mal eine Rolltreppe in ihrem Leben benutzt hatten. Wir lachen uns jedes Mal kaputt und mit unseren Besuchern aus Deutschland wird dann natürlich extra mal auf der Rolltreppe gelaufen, um das zu demonstrieren.
TaschenabgabeTaschenkontrolle nach dem Einkauf
Bevor man einen Laden betritt muss jede Einkaufstasche, die man bei sich trägt an einem extra dafür eingerichteten Schalter abgegben werden. Vermutlich um Diebstählen vorzubeugen. Nach Verlassen des Ladens muss am Ausgang der Kassenbon einem Sicherheitstyp gezeigt werden. Dieser überprüft dann, ob der „Paid“ Bezahlstempel auf dem Bon ist und auch die richtige Ware in der Tüte. Sehr nervig und zeitintensiv. Besonders ärgerlich, wenn der Typ dann noch direkt neben der Kasse steht, sieht wie man gerade bezahlt und danach den Kassenbon trotzdem sehen möchte.
An der Kasse kann es dauern.
Der Bezahlvorgang in den Läden nimmt immer ca. 20 min in Anspruch. Im Supermarkt kann es auch länger dauern. Die installierten Förderbänder an den Kassen funtkionieren nie oder sind vielleicht gar nicht eingeschaltet. Meistens ist ein Preis nicht im System, dann wird eine Extra-Rechnung für diesen Artikel per Hand geschrieben. Wenigstens werden alle Einkäufe gleich von hilfsbereiten und neugieren Einpackern in die Tüten geladen. Da werden alle gekauften Sachen interessiert betrachtet. In einigen Läden werden die Tüten dann noch mit Kabelbindern zugebunden. Wenn ich Glück habe funktioniert die Kartenzahlung ohne Probleme. Aber bereits 5 mal wurden die Beträge doppelt vom Konto abgebucht, was jeweils eine weitere nervenaufreibende Rückbuchungsaktion nach sich zieht. Kassenbon einscannen, Email an die Bank schicken, die möchte eventuell noch ein Schreiben vom Shop, das nur einmal gezahlt wurde. Anscheinend liegt es an den Lesegeräten in den Shops und nicht an der Karte. Barzahlung würde helfen, aber mit diesen hohen Geldbeträgen (10 € = 693 INR) möchte ich nicht immer unterwegs sein. Selbst wenn man barzahlen möchte scheitert es dann am Wechselgeld im Laden. „Do you have change?“ kann ich langsam nicht mehr hören.
Die Eröffnung der vielen neuen Einkaufsmalls bietet Chancen für viele Menschen auf einen Job. An Servicepersonal mangelt es nirgends, eher zuviel des Guten meine ich. Betritt man einen Laden (Drogerie, Klamottengeschäft, Schuhladen) kommt sofort ein Verkäufer angesprungen und weicht einem nicht mehr von der Seite. Selbst im kleinsten Laden stehen in jeder Regalreihe Verkäufer um einen auf neue Produkte oder Angebote aufmerksam zu machen.
Das Personal ist allerdings nicht immer fachkundig und auf bestimmte Fragen wissen die keine Antwort, dann wird der Manager geholt. Ein tolles Beispiel erlebte ich an der Käsetheke der neu eröffneten Foodhall. Der Laden ist erst seit einer Woche offen, sieht aber innen wirklich wie ein gut sortierter Edeka aus (es gibt jetzt hier sogar Haribo und Ritter Sport, natürlich zum Importpreis von knapp 3 € pro Packung). Das Käseangebot sah verlockend aus, also wollte ich ein paar kleine Kostproben mitnehmen. Der Mann hinter der Theke meinte dann auf meine Frage wieviel der Käse denn kosten würde und wie der Käse heißt, dass er das nicht wüsste, aber der zuständige Manager für diese Abteilung gleich kommen würde. Zwischenzeitlich kam eine Dame und versuchte zu helfen, die nervös den Käsemanager anrief. Ich könnte den Käse gern probieren und dann sagen welche Sorte das wäre, dann könnte sie in der Preisliste nachschauen. Leider kenne ich auch nicht jede Käsesorte beim Namen, also wählte ich einfach mal drei Sorten aus. Der Laden verfügte auch nicht über eine Schneidemaschine, so dass die Scheiben sehr dick ausfielen. Käse ist hier noch teuer, die Inder haben dieses Genussmittel einfach bisher ignoriert. Es gibt eine indische Käsesorte, genannte Paneer, schmeckt ein bisschen wie Tofu und wird meistens in Spinatsoße oder anderen Soßen ertränkt.
Nichts desto trotz ist es immer wieder ein Erlebnis in den vielen kleinen und großen Shops in Bangalore einzukaufen. Man muss es mit Humor nehmen, sonst wird man wahnsinnig. In ein paar Jahren kennen die sich alle besser aus und es wird kein Unterschied mehr zwischen der indischen und westlichen Welt zu bemerken sein. Vielleicht ist das schade, wenn der indische Charme und die vielen Story’s darüber dann allerdings verloren gehen.