Allen fleißigen Bloglesern wünsche ich Frohe Ostern und endlich warmes Wetter in Deutschland (ohne Schnee). Wahrscheinlich kann man in den Alpen jetzt
bis zum Juni Skifahren. Auch wir brauchen ein paar wärmere Tage und frische Luft. Also geht es ab auf die Insel, nein nicht die Osterinsel.
Tuan Chau heißt das Ziel, ein kleines Island in der Halong Bucht im Norden Vietnams.
Nach dem Urlaub gibt es dann wieder mehr. Zum Beispiel vom ersten Treffen der Fotogruppe Peking, die ich ins Leben gerufen habe. Wir besuchten den Knfuziustempel, wo dieses Foto entstanden ist.
Nur noch gut geschützt in den Smog.Dicke Luft in Peking
Und wieder sind die Luftwerte jenseits von Gut und Böse! Seit einer Woche hängt die Smogwolke über Peking und wir können die Wohnung nicht verlassen oder nur mit Maske auf Mund und Nase. Einfach wiederlich und gesund gleich dreimal nicht. Ich kriege Kopfschmerzen von dieser schlechten Luft. Aber wenn kein Wind in die Stadt kommt ändert sich wohl auch in der nächsten Woche nichts an dieser Situation. Rückblickend waren in den ersten zwei Monaten, die wir hier sind, mehr Smog- als Sonnentage. Wenn das so weiter geht, … ?
Um so mehr freuen wir uns jetzt auf eine Woche Auszeit und Meeresluft. Über Ostern geht es in die Halongbucht nach Vietnam.
Bei Hai Park PekingHoch geht’s zur Weißen DagobaKulturprogramm der tanzenden Soldatinnen
Wenn die Sonne scheint nutzen wir die Gelegenheit und machen einen Ausflug. Letzten Sonntag waren wir im Bei Hai Park, der mitten in der Stadt liegt. Großzügig angelegt mit vielen kleinen Tempeln und einer kleinen Insel, auf der ein steiler Weg zur Weißen Dagoba nach oben führt. Von dort bietet sich ein schöner Blick über den großen See und Peking. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns einen Tee in einem traditionellen Teehaus. Nicht nur preislich eine Erfahrung wert. :-)
Ein weiterer Ausflug führte mich zusammen mit den INN (International Newcomers Network) in den Westen der Stadt. Mit der Metrolinie 1 ging es bis zur Endstation, dann weiter mit dem Bus und das letzte Stück zu Fuß. Auf dem Programm standen der Besuch eines chinesischen Marktes, des Eunuchenmuseums und des Fahai Tempels.
Noch harmlos gefüllte MetroVon innen aus betrachtet ist es dann sehr voll.
Metrofahren ist sehr günstig in Peking. Eine Fahrt (egal wie oft man dabei umsteigt) kostet nur 2 RMB, das sind 25 Cent. Entsprechend voll wird es zu den Stoßzeiten in der Metro. Wir starteten daher erst gegen 10 Uhr zu unserer Tour in den Westen der Stadt, aber auch dann war es noch knacke voll und ein Sitzplatz ergab sich erst kurz vor Schluss.
Kunstblumen sind in China sehr beliebt.Eine Marktfrau lässt sich ihr Mittagessen schmecken.
Von Indien bin ich ja bereits einiges gewohnt in Sachen Marktleben, und trotzdem ist China wieder ganz anders und auch spannend. Dieser kleine chinesische Wochenmarkt bot alles was die immer hunrigen Chinesen benötigen, um über den Tag zu kommen. Neben frisch ausgenommenen Fröschen und frisch geschlachteten Hühnern gibt es dort auch Eier verschiedenster Art, Fisch, Fleisch, Nudeln, Teigtaschen, Gewürze und natürlich viel Obst und Gemüse. Aber auch kleinere Haushaltsgegenstände werden feil geboten, wie Töpfe, Pfannen, Besen, Kunstblumen, Tabakwaren und Sitzhocker. Direkt neben dem Schuhstand werden die Fische filetiert und das Fleisch liegt hier genau wie in Indien ungekühlt in der Sonne. Wenigstens war es noch etwas kalt, so das keine Fliegen angelockt wurden.
Hier werden Frösche zerlegt, die unten in der Box noch lebend sind. Auch Schildkröten sind im Angebot.Die Artgenossen dürfen zuschauen, was mit ihnen bald geschieht.
Für Tierschützer und schwache Nerven sind diese Stände sicher nichts. Beim Anblick der eingepferchten Hühner vergeht einem der Appetit wirklich.
Ausstellung im Eunuchenmuseum
Im Eunuchen Museum konnten wir uns dann ein Bild davon machen, was den jungen Männern damals während der Ming Dynastie angetan wurde. Leider waren sämtliche Schautafel in chinesisch mit nur sehr minimalen Übersetzungen ins Englische. Einige Fotos und nachgestellte Szenen mit Tonfiguren, eine Mumie mit echten Haaren dran halfen sich das Schreckliche von damals vorzustellen.
Macht uns glücklich – erstes Päckchen aus Deutschland kommt an!Ist ja fast wie in der Heimat – gesehen in einer Shoppingmall.Erste Bestellung eingetroffen – neue Filter für die Atemmasken
Steffen schaffte es tatsächlich uns ein Konto beim chinesischem Ebay (Tabao) einzurichten. Testhalber bestellten wir dann ein paar neue Masken und Filter für die Kinder. Und nach drei Tagen kam alles paar Lieferservice bei uns an. Super, dann können wir jetzt auf Schnäppchenjagd gehen :-)
Denn: Frauen wollen Dinge. Mein erster Satz in Chinesisch.
China und speziell Peking zeigt uns wo wir vielleicht in ein paar Jahren auch sein werden. Das viele ohne Telefon oder ihren Tabletcomputer nicht mehr auskommen bzw. auskommen wollen wird in der heutigen Zeit schon fast als normal angesehen. Aber die Chinesen sind teilweise richtig abhängig und nicht nur vereinzelt, eine ganze Nation ist dem mobilen Wahnsinn verfallen. Überall sind die Menschen mit dem Telefon in der Hand zu sehen. Selbst bei einem unserer Ausflüge auf dem Gipfel des Berges wird munter und vor allem laut damit telefoniert. Neuster Schrei die Textnachrichten oder Chatnachrichten werden ins Telefon gesprochen und die Antworten werden dann auch vom Telefon vorgelesen. Man könnte sich ja auch gleich anrufen. Gut, das Telefon dient heute auch als Kamera, Wettervorhersage, Chatdienst oder Währungsumrechner. Auch ich bin froh meinen Alltag hier mit nützlichen Apps besser zu organisieren, z.B. Übersetzung oder Karte weil der Fahrer kein Englisch spricht. Allerdings ist es erschreckend was wir hier beobachten können. Pärchen sitzen im Café oder Restaurant schweigend am Tisch und starren beide in ihr Telefon, kein Blick, kein Wort mehr für den Partner übrig. Der Mann spielt irgend etwas und die Frau chattet vielleicht gerade mit der besten Freundin. Schlimm finde ich auch die telefonierenden Autofahrer oder Mofafahrer. Der Verkehr hier ist schon so wild und gefährlich, da sind diese Personen weit weg mit ihren Gedanken vom Geschehen im Straßenverkehr.
Da sind einem die älteren Chinesen schon lieber, die dann nur ihr kleines Radio mit sich herum tragen und den ganzen Tag Musik hören oder auf der Straße / im Park ein Tänzchen vorführen.
Eingang zum Park am Duftberg
Ein netter Ausflug zum sogenannten Duftberg an einem sonnigen Samstag begeisterte uns alle. Etwas zu dick eingepackt starteten wir zum nördlich von Peking gelegenen riesigen Parkgelände, den ein Gipfel mit 570 m Höhe übertrumpft. Zum Glück führt eine Seilbahn nach oben, die wir dankbar in Anspruch nahmen. Für die meisten Chinesen war der Fahrpreis (7,40 € pro Strecke und Person) zu teuer und sie machten sich den steilen Weg über die unzähligen Treppenstufen zu Fuß nach oben auf. Der Duftberg ist eigentlich berühmt für seine tolle Farbenpracht im Herbst, wenn alle Bäume dort rot leuchten. Dann werden wir sicherlich noch einmal zurückkehren um dieses Naturspektakel zu sehen. Die Fahrt mit dem Sessellift dauert ca. 17 min und man hat einen guten Blick in die Umgebung.
Schwindelfrei sollte man sein beim Seilbahnfahren
Auf den unter uns führenden Treppenstufen konnten wir bereits viele Besucher erwarten und oben angekommen erlebten wir dann Sightseeing in China wie es wohl überall ist in einem Milliarden-Land. Viele Leute nutzten das schöne Wetter, um aus der Stadt zu flüchten und den Duftberg zu besteigen. Wir machten uns nach einer kurzen Pause und einigen Erinnerungsfotos auf den Weg ins Tal zurück. Es führen verschiedene Wege nach unten und man tut gut daran sich nicht auf dem Hauptweg zu bewegen. Die Massen strömen weiterhin gen Gipfen und wirklich fast jeder hat ein kleines Radio oder sein Handy dabei, welches Musik spielt. Auch läuft man dort Gefahr von einem der nach oben kommenden Männer direkt auf die Füße gespuckt zu bekommen. (Wie bereits im letzten Artikel beschrieben.) Wir suchten uns einen etwas ruhigeren Seitenweg, der uns zwar etwas mehr östlich zum Fuß des Berges führte aber wirklich eine Erholung war.
Auf Seitenwegen ist es bedeutend ruhiger.
Die vielen Pagoden und Tempel, die sich um den Fuß des Berges gruppieren werden wir dann beim nächsten Besuch unter die Lupe nehmen. Die 2,5 h Wanderung hatte uns für diesen Ausflug gereicht.
Endlich sind sie da – unsere Sachen
Nach knapp 2 Monaten haben unsere Sachen den langen Weg aus Indien zu uns gefunden. Am letzten Donnerstag wurden alle 45 Boxen sicher und unversehrt bei uns angeliefert. Und die Packer in Indien haben gute Arbeit geleistet, nichts ist kaputt gegangen. Jetzt sind fast alle bereits wieder ausgeräumt und die Schränke der Wohnung füllen sich. Schön, wenn alles seinen Platz findet und auch die Kinder hatten eine große Freude, die lang vermissten Spielsachen zu bespielen. Mal sehen, wie lange die Freude bei ihnen anhält. :-)
Ein weitere Luftreiniger musste angeschafft werden, denn immer wieder gibt es hier Tage mit extremem Smog und schlechter Luft. Wir hoffen, das sich mit den warmen Temperaturen langsam auch die Heizperiode dem Ende neigt und eventuell ein bisschen weniger Kohle verbrannt wird. Die vielen Fabriken werden allerdings wohl fleißig weiter produzieren. Außerdem konnten wir den ersten leichten Sandsturm erleben, der erstaunlicher Weise den Smog weggeblasen hatte, auch wenn danach alles staubig war. Heftige Windböen fegten durch die Straßen und die Luft färbte sich leicht gelblich.
Charlotte und unser Fahrer Wang im ElektronikladenKunstblumen schmücken das Einkaufszentrum Solana
Solana – eines der vielen Shoppingcenters hier in Peking. Typisch westlich ausgerichtete Einkaufswelt mit einem Freiluftbereich zwischen den Gebäuden. Dort blühten schon Frühlingsblumen und gleichzeitig strahlten die Bäume in herbstlicher Pracht. Bei genauem Hinschauen erkennt man natürlich die Kunstblumen, aber das die Chinesen sich wirklich die Arbeit machen und an den richtigen Bäumen einzelne Zweige mit Blättern (alles aus Plastik) mit Drähten zu befestigen ist schon etwas befremdlich. Wahrscheinlich machen diese Aufwendungen die Mieten teuer, die Cafébesitzer müssen dafür eine Kugel Eis für 3,70 € verkaufen. Und in diesen Café sitzen dann unsere chinesischen Paare vertieft in ihren Telefonen oder Tablet-PC’s und genießen in stiller Einsamkeit ein überteuertes Eis.
Nach der Schlacht in den Straßen von Peking.Direkt bei uns am Fenster zu beobachten.
Das Jahr der Schlange ist gestartet und trotz der Voraussagungen, das diese weise und umsichtig handelt wurde das Ende des Neujahrsfestes mit ebenso viel Feuerwerk verabschiedet, wie es vor zwei Wochen begonnen hatte. Schlechten Luftwerten zum Trotz wurde gestern Abend fleißig bis spät in die Nacht hinein geböllert. Jetzt ist Ruhe für ein ganzes Jahr – hoffentlich.
Abschlussfeier in der Schule
Die Ferien der Kinder sind ebenfalls vorbei und der Alltag hat uns wieder. Wir hatten die Zeit (wenn es die Luftwerte erlaubten) genutzt ein wenige die Stadt zu erkunden oder Aktivitäten für die Kinder zu organisieren. Charlotte geht jetzt einmal in der Woche zum Schwimmtraining und hat dort richtig Spaß. Für Ella habe ich eine Ballettklasse gefunden, die nur 5 Minuten entfernt immer Sonntag Morgens stattfindet. Einige ihrer Kindergartenfreundinnen sind dort ebenfalls und sie kann es kaum erwarten bis endlich wieder Sonntag ist.
Olympia 2020 wartet schon.Noch etwas schüchtern zu Beginn der ersten Ballettstunde in ihrem Leben.
Außerdem stand ein Besuch beim Friseur auf dem Programm, denn unsere große Tochter wollte sich von ihren langen Haare trennen. Nachdem ich schon ein bisschen die nähere Umgebung erkundet hatte, sollte es ein Friseursalon in Laufweite sein, den ich vor ein paar Tagen mit dem Fahrrad entdeckt hatte. Wir hatten sogar Glück und er war trotz des Neujahrsfestes geöffnet. Es war nur eine Kundin dort, die von zwei Angestellten betreut wurde. Die Inneneinrichtung glich eher wie einem Wohnzimmer mit viel Dekoration, Sesseln und einer Buddhastatue auf dem Kassentresen. Im Fernsehen lief ein Horrorfilm und Charlotte wollte gleich wieder raus rennen, denn das Blut spritzte förmlich aus dem Bildschirm. Ich bat den Fernseher auszustellen und man kam meiner Bitte auch nach (mit einem Schmunzeln im Gesicht, wahrscheinlich dachten die: mein Gott, was für eine hysterische Mutter). Der Service war dann allerdings ganz gut. Vom Preis ganz zu schweigen, 20 RMB umgerechnet 2,40 € kostete dort ein Haarschnitt für Kinder inklusive waschen. Nur angemerkt: hier zahlt man teilweise 10 RMB mehr für eine Tasse Kaffee im Restaurant.
Fernsehabend im FriseursalonSchnipp schnapp Haare ab.Die Alternative zum Horrorfilm – und garantiert alles Raupkopien.
Leider habe ich versäumt nach dem Preis für diese Spezialität zu fragen, die ich bei einem Marktbesuch letzte Woche entdeckt habe:
Eingelegte FledermausImmer für ein lustiges Foto zu haben.
Weihnachten? Ist noch so lange hin. Für uns nicht. Am Donnerstag kommen endlich unsere Sachen aus Indien hier an und das ist für uns einfach noch einmal wie Weihnachten und diesmal können wir 45 große Geschenkekisten auspacken :-).