
„In jedem Blick suchen wir das Meer. Und in jedem Meer den einen Blick.“ Zitat aus dem Buch von Nina George ‚Die Schönheit der Nacht‘

Die Tage am Meer sind ein Innehalten, den üblichen Alltag ausblendend. Die Tage geben mir Energie, die Sonne wärmt noch immer in diesem Herbst, die Augen genießen die unendlich scheinende Weite, die Nase schnuppert jede Brise der Salzluft, die Füße werden nicht müde, endlos am Strand zu laufen.

Jeder Kuss schmeckt hier besonders, jedes Lachen hat diesen besonderen Klang, jede Minute ist kostbar. Zweisamkeit, Einsamkeit, Begegnungen – alles hat seinen eigenen Reiz und wird aufgesogen im Herz, bewahrt für die Zeit nach dem Meer. Zum Sehnsucht stillen, bis man die Wellen wieder hören kann, beim ersten Ausflug an den Strand. Ich halte alles fest in meiner Seele und in Bildern, die meine Erinnerungen an diese besondere Zeit immer wieder aufs Neue werden auffrischen lassen.

„Es gab sie, diese aus einem unbekannten Nichts emporschnellende, die Seele mit fester Hand packende Sehnsucht, sich einfach fallen zu lassen und in der Tiefe des Meeres zu versinken. Ohne Gegenwehr, immer tiefer, und sich selbst und sein Leben wegzuwerfen wie einen Kiesel, so als sei man aus den Schluchten des Meere gekommen und gehöre eines Tages genau dort wieder hin.“ Zitat aus ‚Die Schönheit der Nacht‘ von Nina George.



„Vertigo marée, so nannten die alten bretonischen Fischer diese aus dem Nichts kommende Lust, sich selbst auszulöschen, frei zu sein, frei von allem. Es geschah meist in den schönsten der Nächte, gerade dann, deswegen sahen die Fischer ungern in die Tiefe, und an Land hängten sie die Fenster zur Meerseite mit dichten Vorhängen ab.“ Zitat aus ‚Die Schönheit der Nacht‘ von Nina George.




Die Tage am Meer werden bleiben, immer wieder und gerne spontan. Freiheit spüre ich dort auch ohne ein Vertigo marée.
