Eine Woche hier und Fotos

Die erste Woche Indien liegt hinter uns. Bis heute lief eigentlich auch alles glatt. Den täglichen Stromausfall kann man verschmerzen, wenn dafür alles andere gut funktioniert. Internet, Ofen, Gasanschluss, Waschmaschine, ein pünktlicher Fahrer sind hier goldwert. Ohne diese Dinge ist man sonst wirklich aufgeschmissen. Auch den Kühlschrank kriegen wir so langsam mit den Lebensmitteln gefüllt, die ganz gut schmecken. Milch ist so ein Thema, da haben wir jetzt einige Sorten probiert, bis wir eine Marke gefunden haben, die uns zusagt. Vom guten deutschen Brot / Brötchen hatte ich mich ja gleich verabschiedet. Aber in der Nähe gibt es ein Einkaufszentrum mit einer Bäckerei, die machen ganz gute Baguettes und auch Brot. Dafür ist das Obst und Gemüseangebot hier überwältigend. Wenn man weiß was es ist :-) Fehlkäufe sind da ebenfalls vorprogrammiert (z.B. frisch geerntete Erdnüsse, direkt aus der Erde, ungeröstet –> ungenießbar).

Dafür hatten wir ein bisschen Pech mit unserer Hausangestellten, die nur zwei Tage bei uns war. Die Kinder haben sie ins Herz geschlossen, denn sie hatte ihnen gleich am ersten Tag süße Chapathi (eine Art Pfannkuchen) gebacken. Heute kam sie nicht zur Arbeit, ein Unfall in der Familie. Ich bin gespannt, ob sie am Montag überhaupt wiederkommt. Hier in Indien erzählen die Leute gern Geschichten und glauben kann man von diesen fast nie eine.

Die Mädchen haben gestern ihre Schule kennengelernt und durften ihre Uniformen in Empfang nehmen. Auch Ella darf nun jeden Tag ein weißes Hemd zum dunkelgrauen Rock tragen. Charlotte bekommt eine sehr junge und nette Lehrerin aus Kanada, die auch neu an der Schule ist. In der Klasse sind auch mehr Mädchen als Jungen, was ihr bestimmt besser gefällt. In der Schule wird noch kräftig gebaut, einige neue Außenanlagen. Am 5. bzw. 7. September geht es dann endlich los mit dem Schulalltag.

Am Montag dürfen wir auch nach langem Warten endlich zu unserer Einwanderungsbehörde. Da bin ich sehr gespannt, was uns dort erwartet. Stundenlanges Warten auf alle Fälle uns ein Gang durch tausend Büros.

Noch einige Fotos der letzten Wochen. Momentan ist es etwas mühsam Fotos online zu stellen, da wir unseren richtigen Rechner noch nicht haben.

Herzlichen Glückwunsch zum Baby liebe Isi und lieber Stephan. Wir freuen uns mit euch über den Nachwuchs.

Übersee-Kisten
Übersee-Kisten
Ostsee
Ostsee
Leipzig
Leipzig
Abreise in München
Abreise in München
Livingroom
Livingroom
Chapathy backen
Chapathy backen

Indien hat uns!

Seit Donnerstag Morgen 3:00 Uhr sind wir auf indischem Boden. Nach einer langen Reise fielen wir alle todmüde gegen 05:30 Uhr in die Betten unseres Hotels. Draußen wurde es schon fast wieder hell und die lustigen Vögel stimmten in ihr Konzert ein. Steffen musste um 10:00 schon wieder aufstehen, um unsere Haus klarzumachen. Wir Mädels konnten etwas länger schlafen, haben dann aber das schöne Frühstück verpasst. Am Freitag waren wir auf Shoppingtour, um die notwendigsten Dinge für den Einzug in unsere neues zu Hause zu besorgen. Die Mantri-Mall ist ein gigantischer Einkaufstempel mit mehr als 1.000 Geschäften. Dort gibt es auch einen Spar-Supermarkt, in dem wir unsere Lebensmittel kaufen konnten. Alle importierten Waren sind teilweise extrem teuer, so kostet z.B. eine Packung Toilettenpapier umgerechnet 10 € und ein Päckchen Frischkäse ca. 5 €. Dafür sind Obst und Gemüse sehr billig und wenn man in den vielen kleinen indischen Läden einkaufen geht, spart man noch mehr.

Unser Auto war bis unters Dach vollgeladen und keine Tüte mehr hätte darin Platz gefunden. Aber Imteaz, unser Fahrer, hat alles mit seiner indisch gelassenen Art ins Auto geladen und uns sicher ins Haus gefahren. Die Kinder waren begeistert, endlich für jede ein Kinderzimmer und die Vormieter haben uns netterweise das Trampolin im Garten stehenlassen. Eine letzte Nacht im Hotel und am nächsten Mittag sind wir mit unseren Koffern und 2 Gasflaschen zum Haus gefahren. Das Haus ist natürlich nur sehr spärlich möbliert, aber für einen Start reicht es. Betten, Sofa, Esstisch und die Küche funktioniert mit Gas und Wasserfilter. Und wir haben sogar schon Internet (!), was nicht selten bis zu zwei Wochen dauert, bis es angeschlossen ist.

Die Waschmaschine und der Trockner liefen im Dauerbetrieb, um alle Bettwäsche und Handtücher zu reinigen. Da wir vergessen hatten Besteck zu kaufen, lernten wir auch schon ein paar Nachbarn kennen, die uns ausgeholfen haben. Das Wohngebiet ist recht groß mit ca. 170 Häusers, es wohnen auch viele indische Familien hier, aber auch Ausländer. Die Zufahrtsstraße (Feldweg) war nach dem Monsum, der immer noch andauert, so zerfahren, dass heute endlich mal ein Bagger und LKW anrückten, um die großen Löcher zu fixen.

Jetzt wohnen wir also in Indien, kaum zu glauben, dass wir es noch geschafft haben. Der Alltag wird erst mit dem Start der Schule beginnen. Bis dahin können wir uns noch an die neuen Änderungen gewöhnen. Bald gibt es auch ein paar Bilder von uns zu sehen.

Es geht los – ENDLICH

Die Nerven lagen schon etwas blank und das Warten nahm kein Ende. Aber endlich sind unsere Visa ausgestellt. Am Freitag hieß es noch, keine Visa bis Dienstag möglich. Also stornierten wir Hotel, Flüge und Mietwagen für Montag. Samstag Morgen erreichte uns dann eine E-mail, das die Visa in München abgeholt werden könnten. Dank netter Familienmitglieder nutzten wir diese Möglichkeit und konnten uns die Visa sogar schon via Skype anschauen. Die Gültigkeit beträgt nur ein Jahr, so dass wir eine Verlängerung beantragen müssen. Aber das kann warten. Jetzt heißt es endlich „Das Abenteuer Indien beginnt.“.

Heute haben wir dann alle Flüge für Mittwoch gebucht, das Hotel in Bangalore ebenfalls und der Mietwagenbus wird gerade von Steffen geholt. Damit dürften wir dann unsere vier Koffer, drei Trolleys, 1 Reisetasche und 1 Rucksack nach München transportieren können. Heute heißt es letzten Waschladungen duch die Waschmaschine und den Trockner jagen, alles einpacken und die letzten Sachen organisieren. Morgen wollen wir gegen Mittag nach München fahren und die letzte Nacht bei meiner Cousine verbringen. Um 12:20 Uhr sollte unsere Flieger dann hoffentlich in Richtung Bangalore abheben.

Unsere Aufregung steigt jede Stunde etwas mehr an und die Kinder werden wohl morgen dann ebenfalls ganz traurig sein, wenn sie die Omas verlassen müssen. Ich glaube die sind sich der ganzen Sache noch nicht richtig bewusst. Trotz der vielen Abschiede in den letzten Wochen sind wir ja immer noch hier. Morgen wird es erst richtig ernst und da bin ich sicher, werden einige Tränen fließen.

Die letzte Woche

Jetzt sitzen wir auf quasi gepackten Koffern und warten auf unseren Abflug. Wenn die Visa rechtzeitig kommen starten wir am Montag, 15. August in Richtung Bangalore. Unsere Gefühle fahren immer wieder etwas Achterbahn. Die Geldtransfers nach Indien erweisen sich als nicht so einfach wie gedacht. Und das in einer globalen Welt, da meinte ich, dass so etwas unkomplizierter geht. Dann wollen die Fluglotsen streiken, auch nicht gerade ermutigend, wenn eine große Reise ansteht. Ein Fehler bei den Passfotos (flasche Größe)  verzögerte unsere Visaanträge. Jetzt heißt es warten und Tee trinken. Wenigstens die Temperaturen in Deutschland lassen unsere Vorfreude etwas steigern, in Bangalore sind es garantiert 15° mehr als hier im kalten deutschen Sommer.

Unser Haus in Sobha Malachite einem Stadtteil im Norden von Bangalore wird gerade gestrichen. Das Internet ist ebenfalls schon angeschlossen und unsere eingelagerten Möbel sind lieferbereit eingelagert. Leider können unsere Sachen aus Deutschland erst dann nach Indien geflogen werden, wenn wir uns dort bei der Behörde registriert haben. Dann müssen wir diese beim Zoll am Flughafen abholen und zu uns bringen lassen. Ich denke, da werden wir wohl noch einige Tage im Hotel wohnen  und mit einer spartanischen Erstausstattung zurecht kommen müssen.

Hoffen wir, dass unsere Visa diese Woche hier ankommen und wir endlich in unser Abenteuer Indien starten können.