















Diesmal lasse ich nur meine Bilder sprechen. Goa ist bunt und immer wieder überraschend. Fahrt einfach einmal selbst hin.
















Diesmal lasse ich nur meine Bilder sprechen. Goa ist bunt und immer wieder überraschend. Fahrt einfach einmal selbst hin.
Drei Wochen Auszeit von Bangalore haben uns allen gut getan. Vom stressigen Büroalltag, Schule und Familienmanagement konnten wir uns in wohl einem der schönsten Länder der Welt erholen. Viele tolle Tage und Erlebnisse liegen hinter uns. Weihnachten und Silvester durften wir im Sommer feiern und haben dieses Jahr den „Weihnachtsstress“, den wir sonst immer hatten, gar nicht vermisst. Australien ist ein tolles Land und die vielen netten Menschen, die herrliche Natur, die Ruhe und Sauberkeit machten es uns schwer wieder abzureisen.
Aber unser Leben spielt jetzt in Bangalore und da heißt es keine trüben Gedanken aufkommen lassen. Der Urlaub hat uns nur noch deutlicher gezeigt, das Indien eindeutig ein Entwicklungsland ist und es hier noch unendlich viel zu tun gibt auf dem Weg in die Zukunft. Zwei Beispiele, die nur einen kleinen Eindruck vermitteln. Der Straßenverkehr der Großstadt hier geht mit ständigem Hupen aller Fahrzeuge täglich über die Bühne. In Sydney haben wir drei Tage lang nicht einmal ein hupendes Fahrzeug gehört. Warum geht das hier nicht?
Ich kann verstehen, dass 10 Millionen Menschen verteilt auf die Stadt Bangalore sehr viel Müll produzieren und 20 Millionen Menschen in Australien wahrscheinlich ebenfalls. Doch hier liegt dieser Müll leider überall herum, an jeder wirklich jeder Ecke der Stadt (mit Ausnahme vielleicht einiger Parks und privater Grundstücke).
Warum ist es so schwer hier in der Stadt Mülleimer aufzustellen und für eine funktionierende Müllanfuhr zu sorgen. Nicht nur dass es schlimm aussieht, der ganze Dreck zieht Ungeziefer, Ratten und die Straßenhunde an, ich möchte gar nicht wissen wieviele Kühe schon an verspeisten Plastikteilen gestorben sind. In einigen Ecken der Stadt habe ich schon Mülleimer gesehen, es wäre toll, wenn es die Regierung schafft, mehr davon aufzustellen und entsprechend zu pflegen. Ich hätte die Hoffnung, das auch die Einwohner von Bangalore diese nutzen würden um in einer sauberen Umgebung zu leben.
Was gibt es sonst noch zu berichten nach gut 5 Monaten in der neuen Heimat. Die Kinder sprechen schon ziemlich gut Englisch und es gibt keine Probleme mehr in sprachlicher Hinsicht. Alle Nachbarkinder kommen gern zum Spielen und endlich wird auch mal der Garten genutzt. Charlotte möchte gern Klavier lernen und nach langer Suche habe ich jetzt eine Lehrerin gefunden, die gleich um die Ecke Unterricht gibt. Mal sehen, ob es ihr gefällt und sie Spaß daran hat.
In einem Monat erwarten wir hier unsere ersten Besucher in Indien. Meine Mutter und Freund werden herkommen und wollen endlich live sehen, wo die Familie Thoss jetzt lebt. Wir freuen uns schon alle sehr und werden sicher ein paar nette Unternehmungen für sie planen.
Zum Schluss noch ein paar Eindrücke unserer Reise. Mehr Fotos auf www.ella-thoss.de und www.thoss4you.de






Fast könnte man sich wie in Florida fühlen. Mit Ausnahme der Bergregionen um Munnar bietet Kerala einige vergleichbare Impressionen wie im Sunshine State der USA: Bootstouren in den Backwaters, Palmen, Strände und Meer … Leider trifft man bei den Reisen durch Indien aber auch auf viele Stellen, die weniger einladend für einen erlebnisreichen Urlaub sind: Müllberge, verdreckte Strände, Armut. Nach unserer Abreise waren wir jedenfalls überzeugt, dass bedeutend mehr Touristen in diese herrliche Region kommen würden, wenn es etwas sauberer wäre.
Bangalore kam uns dann richtig sauber vor, auch wenn es hier ebenfalls viele dreckige Ecken gibt. Die Leute haben einfach kein Gespür für eine saubere Umgebung. Zu Hause werden die Sofas mit Plastikcover überzogen, damit ja kein Schmutz dran kommt und vor dem Haus liegen die Müllberge herum. Oft fehlt es einfach auch an Mülleimern oder öffentlichen Toiletten, die meiner Meinung enorm dazu beitragen würden, die Städte sauberer zu halten.
Nichts desto Trotz war unser Ausflug nach Kerala sehr schön. Die Bergwelt von Munnar brachte und ins Grüne und in die „Kälte“. Wir mussen mal wieder eine Jacke und Socken anziehen, was nach gut 3 Monaten eine richtig schöne Erfahrung war. Die Teeplantagen sind sowas von grün, dass es schon richtig weh tut in den Augen. Soweit wir blicken konnten wird dort Tee angebaut. Das Klima ist wohl ideal auf 2.600 m, morgens herrscht oft Nebel auch Regen gibt es häufiger und tagsüber kommt die Sonne durch und läßt die Berghänge leuchten. Schade, dass wir keine Teepflücker bei der Arbeit beobachten konnten. Aber wir werden sicher einen zweiten Besuch in einer der Teeregionen machen und uns dann auch eine Teefabrik anschauen.


Ein definitives Muss ist eine Hausboottour durch die Backwaters von Kerala. An Board gehen und sich von der Crew durch die Flüsse schippern lassen ist ein einmaliges Erlebnis. Vom Boot aus konnten wir die vielen kleinen Häuser, Schulen, Kirchen, Tempel, Shops und die Menschen dort beobachten. Der Sonnenuntergang zeigte sich von seiner besten Fotografenseite und die Ruhe der Morgenstimmung, wenn die Fischer leise am Boot vorbeiziehen ist einfach nur zum Genießen. Auch die Kinder hatten ihren Spaß und durften sogar ans Steuer.


Ob ein Ausbau des Tourismus in der Region um Kovalam für die vielen Fischer dort hilfreich wäre lässt sich bezweifeln. Diese starten jeden Morgen gegen 6 Uhr mit dem Netzeeinholen per Hand. In langen Reihen ziehen sie den schweren Fang direkt aus dem Meer, um ihn dann am Strand zu sortieren und aufzuteilen. Selbst um touristenfreundliche 10 Uhr sind noch einige dieser Arbeiten hautnah zu erleben. Viel Fisch ist nicht mehr zu holen, meistens sind es nur kleine Fische, die im Netz landen, aber zum Überleben reicht es wohl. Nachdem der Fang aus den Netzen geholt ist, wird das Boot wieder startklar gemacht und ziemlich schnell zurück aufs Meer gesteuert. Eine Leine wird an Land gebracht und am nächsten Morgen geht das Spiel von Neuem los. Das Meer am Kovalam Beach ist mit einer starken Brandung nicht sehr kindertauglich, da mussten wir gut auf die Mädels aufpassen. Die riesigen Wellen spülen einen einfach um. Dafür ist das Wasser sehr sauber und angenehm warm.


Öffentliche Strände kann man nicht zum Baden nutzen. Dort findet man neben diesen Müllhalden in unmittelbarer Strandnähe auch oft andere Häufchen direkt im Sand. Zum Glück haben die großen Hotels abgesperrte Privatstrände, die sehr sauber gehalten werden. Es wäre aber toll, wenn sich die Menschen in Indien ihrer schönen Natur bewusst werden würden und es überall sauber wird.











Unser erster Ausflug führte uns am vergangenen Donnerstag etwas außerhalb von Bangalore. Die Nani Hills waren unser Ziel, eine kleine Bergkette ca. 1 Autostunde von uns entfernt. Also ein gutes Ziel, wenn man die Umgebung kennenlernen möchte, ohne weit zu fahren. Gegen 10 Uhr brachen wir auf und machten den ersten Stopp am Fort vin Tippu Sultan. Da unsere Fahrer dort selbst noch nicht dort war, suchten wir erst einmal den Eingang. Jeder der Dorfbewohner sagte uns eine andere Richtung, aber schließlich fanden wir doch den Aufgang. Das Fort besteht heute nur noch aus einer Befestigungsanlage in derem Schatten sich ein kleines Dorf angesiedelt hat. Auf der Mauer angekommen hatten wir einen netten Ausblick auf die Umgebung und die nahen Nandi Hills. Auch einige Tiere konnten wir sehen, wie Kühe, Ochsen, Schafe und Ziegen. Begeisterung bei den Kindern lösten die Affen aus, die dort ebenfalls anzutreffen waren. Den Rückweg nahmen wir durch das Dorf, um Wasser zu kaufen. Als weiße Europäer waren wir wieder die Attraktion des Tages und alle lachten uns freundlich an. Viele versuchen auch Ella anzufassen und in die Wange zu kneifen, weil das wohl Glück bringt. Im Dorf selbst war wie immer viel Leben auf der Straße, alle kleinen Shops hatten geöffnet, in winzigen Läden wurde gebügelt, genäht oder andere Handwerke betrieben.
Wir sind dann weitergefahren und machten an einem größeren Tempel Halt. Dessen Name lautet: Bhoganandishwara und er ist ebenfalls von einem Dorf umgeben. Da momentan das Ganeshfestival im Gange ist, waren einige Besucher im Tempel, um den Göttern Opfer zu bringen und Segnungen zu erhalten. Auch vor dem Tempel fanden sogenannte Pudshas statt, dabei werden heilige Plätze (Bäume, Steine, usw.) mit Blumen geschmückt, mit Farben bemalt und mit Opfern bedacht werden. Vor dem Tempel mussten wir unsere Schuhe ausziehen, wie üblich. Eintritt kostete es diesmal nicht. Wir schauten uns ein bisschen um, der Tempel war reichlich mit Steinfiguren verziert und wohl aus dem 8. Jahrhundert. In einem der kleinen Zeremonieräume gaben wir dem Priester zu verstehen, das wir ebenfalls eine Zeremonie haben wollten. Dazu legt man Geld auf ein Silbertablett und dann wird die Glocke geläutet, als nächstes wird eine Flamme gereicht, deren Rauch man sich dreimal ins Gesicht fächern muss. Danach bekommt man eine kleine Menge Holiwasser (gefärbtes Wasser) in die Hand, welches man trinken soll. Wir haben nur so getan, Charlotte hat es getrunken, zum Glück ist nichts passiert. Damit ist die Zeremonie beendet, Steffen fragte noch nach einem roten Punkt und alle erhielten wir diesen auf unsere Stirn gedrückt. Der Tempel ist ziemlich groß und hat auch ein schön angelegtes Wasserbecken.
Vor dem Temple wurden Blumen verkauft und eigenlich wollten wir auch ein paar mitnehmen. Allerdings meinte die Verkäuferin angesichts unserer Hautfarbe den fünffachen Preis verlangen zu können. Unser Fahrer meinte, wir sollten keine kaufen, er kann die wesentlich günstiger besorgen.
Weiter ging es entlang ländlicher Straßen und Dörfer, auch Weinstöcke konnten wir entdecken und viele Palmen. Einen kleineren Anstieg mussten wir überwinden, um zur Silver Oak Farm zu gelangen. Wir hatten wir uns zum Lunch angemeldet und wurden vom Besitzer herzlich empfangen. Auch ein dt. Schäferhund begrüßte uns. Farm liegt sehr idyllisch an einem Berghang direkt unter dem Nandi Hill. Ein Rentnerehepaar vermietet dort auch Gästezimmer und serviert indische Küche (nicht scharf gewürzt). Wir schauten uns ein bisschen im Garten um, wo wir Auberginen, Lemonen, Brokkoli und Tomaten entdeckten. Der Blick von der Terrasse war sehr schön und so verging die Zeit bis es Essen gab. Steffen machte sich danach zu einer kleinen Wanderung auf dem Gipfel des Berges auf. Wir fuhren auf die andere Seite und wollten uns dann oben am Ticketschalter treffen. Unzählige Mofas, Rickschas und kleine LKW überholten wir auf dem Weg nach oben. Der Parkplatz war total voll, es schien als machte halb Bangalor einen Ausflug zum Nandi Hill. Unser Fahrer meinte dann auch, dass es sonst hier nicht so voll wäre und es wohl daran liegt, dass die Moslems heute frei haben. Den Plan auf das Plateau zu gehen gaben wir dann auf, als Steffen von oben zum Parkplatz kam und meinte, das es zu voll sei. Er wurde bereits ca. 30 mal fotografiert und mit den Kindern würde das nichts werden. Also verschieben wir den Besuch auf ein anderes Mal und fuhren nach Bangalore zurück. Am Straßenrand wurden Weintrauben zum Verkauf angeboten, das Kilo für ca. 1 €, da haben wir uns welche mitgenommen.
Der erste Ausflug hat uns allen gut gefallen. Sicher werden wir in die Nandi Hills zurückkehren, vielleicht mit den Gästen, die uns aus Deutschland besuchen kommen wollen.