Die letzte Woche

Jetzt sitzen wir auf quasi gepackten Koffern und warten auf unseren Abflug. Wenn die Visa rechtzeitig kommen starten wir am Montag, 15. August in Richtung Bangalore. Unsere Gefühle fahren immer wieder etwas Achterbahn. Die Geldtransfers nach Indien erweisen sich als nicht so einfach wie gedacht. Und das in einer globalen Welt, da meinte ich, dass so etwas unkomplizierter geht. Dann wollen die Fluglotsen streiken, auch nicht gerade ermutigend, wenn eine große Reise ansteht. Ein Fehler bei den Passfotos (flasche Größe)  verzögerte unsere Visaanträge. Jetzt heißt es warten und Tee trinken. Wenigstens die Temperaturen in Deutschland lassen unsere Vorfreude etwas steigern, in Bangalore sind es garantiert 15° mehr als hier im kalten deutschen Sommer.

Unser Haus in Sobha Malachite einem Stadtteil im Norden von Bangalore wird gerade gestrichen. Das Internet ist ebenfalls schon angeschlossen und unsere eingelagerten Möbel sind lieferbereit eingelagert. Leider können unsere Sachen aus Deutschland erst dann nach Indien geflogen werden, wenn wir uns dort bei der Behörde registriert haben. Dann müssen wir diese beim Zoll am Flughafen abholen und zu uns bringen lassen. Ich denke, da werden wir wohl noch einige Tage im Hotel wohnen  und mit einer spartanischen Erstausstattung zurecht kommen müssen.

Hoffen wir, dass unsere Visa diese Woche hier ankommen und wir endlich in unser Abenteuer Indien starten können.

Garage-Sale

Eine Menge Arbeit steckten wir die letzte Woche in die Vorbereitung unseres Garagenflohmarktes. Jetzt hoffen wir, dass die Werbeaktionen (Plakate, Flyer, Webseitenankündigung) auch zum Erfolg führt und wir einige Käufer nächste Woche begrüßen können. Hier in Deutschland ist der Garagenflohmarkt noch nicht so verbreitet, wie z.B. in USA. Dort findet in fast jeder Stadt immer ein Garage-Sale oder Yard-Sale statt. Einen Versuch ist es wert und vielleicht lassen sich auch die Schwaben zu unserem Verkauf locken.

Außerdem standen die nächsten Impfungen auf dem Programm, die wir aber alle gut überstanden haben. Jetzt müssen noch einige wenige Arzttermine erledigt werden, dann ist auch diese ganze Sache erledigt. Endlich haben wir auch den Flug und das Hotel für unseren Look&See-Trip gebucht. Am 17. Juni geht es dann für eine Woche nach Bangalore, um ein Haus zu suchen und die richtige Schule für unsere große Tocher bzw. den Kindergarten für die kleine Tochter zu finden.

Das Kistenpacken ist vorerst eingestellt, denn die Umzugsfirma wird alles selbst einpacken. Aus versicherungstechnischen Gründen sind die dazu sogar verpflichtet. Das heißt wir werden uns auf das Sortieren der Sachen beschränken, was bleibt hier in Deutschland, was kommt mit nach Indien, was wird verschenkt / verkauft usw. Unsere Wohnung ähnelt so langsam einem Pfandhaus. Überall kleben Zettel an den Gegenständen, die weitergegeben werden, wenn wir weg sind. Es wird zunehmend leeren und unwohnlicher. Aber die Zeit bis Mitte Juli wird so schnell verfliegen, damit können wir jetzt leben.

Wir brauchen eine kleine Pause und die Kinder sollen auch etwas vom warmen Sommer haben. Nächste Woche noch der Flohmarkt, dann heißt es mal wieder Freibad, Radtour oder anderes.

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Sandra

Helfen …

helfenFrauen wird ja bekanntlich oft das Helfersyndrom nachgesagt. Darum möchte ich mich heute etwas genauer mit den Thema befassen. Schon als Teenager beschäftigte ich mich mit dem Problem, warum es auf der Welt eine derartige Ungerechtigkeit geben muss und wie man als Einzelperson solche Missstände lösen kann. Viel bewegte mich immer der Hunger in der Dritten Welt. Für mich bis heute unerklärlich, dass trotz allem Hightech und des großen Fortschritts jeden Tag ca. 25.000 Kinder an den Folgen von Hunger sterben müssen. Am 19. Juni 2009 berichtete die BBC, dass nun offiziell eine Milliarde Menschen hungern. Das ist etwa jeder sechste Mensch auf der Erde. Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder, an Hunger, was einem Todesfall alle 3 Sekunden entspricht (Stand 2007). Nur einige Zahlen, bei Wikipedia und allen Hilfsorganisationen findet man ausführliche Fakten und Daten zum Thema Welthunger. Mir ist klar, dass einer allein diesem Thema machtlos gegenüber steht. Selbst Deutschland allein kann nur gewisse Hilfen leisten. Aber was kann jeder einzelne dennoch tun? Oft höre ich von Bekannten und Familienangehörigen, dass Spenden nichts bringen würde, da diese Gelder nur im Verwaltungsapparat verschwinden und nicht bei den Bedürftigen ankommen. Mag sein, dass ein Teil der Gelder für Logistik und Personal verwendet werden muss, aber ohne diese Personen und Organisationen würde gar nichts in den betroffenen Gebieten ankommen.
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Fokus …

Im vorletzten Artikel habe ich die Wichtigkeit von Zielen für das eigene Wohlergehen besprochen. Hat man sich ein solches Ziel oder Ziele gesetzt, so ist es wichtig den Fokus darauf nicht zu verlieren. Sich ein Ziel zu setzen ist für Einige von uns noch leicht. Den Ersten oder auch mehrere Schritte zum Ziel zu gehen ebenfalls. Viele geben dabei früher oder später auf dem Weg zum Ziel wieder auf. Ein gutes Beispiel dafür sind die guten Vorsätze im neuen Jahr. Dieses Jahr will ich abnehmen, endlich 10 km am Stück laufen können oder endlich mit Rauchen aufhören. Am Silvesterabend erscheint dies alles machbar und einfach.

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Sind die Weihnachtsferien dann aber vorbei holt uns der Alltag wieder ein und die Ziele sind weg. Warum ist das so ? Gründe dafür können sein:

  • der innere Schweinehund
  • fehlende Motivation
  • zu hoch gesteckte Ziele
  • zu viel auf einmal zu wollen oder zu verändern
  • fehlender Fokus

In der Optik wird der Fokus als der Punkt definiert in welchem sich die achsenparallel einfallenden Strahlen nach der Brechung durch eine Linse oder durch Reflexion an einem Hohlspiegel in einem Punkt schneiden.
Fokus in unserem Sinne ist meiner Meinung nach die Bündelung unserer Kräfte, Zeit, Resourcen und Energie um unser Ziel zu erreichen. Somit passt die Definition der Optik sehr gut auf unser Thema wenn wir uns als die Linse oder Hohlspiegel im übertragenen Sinne in diesem Konstrukt sehen.

Wir selbst sind also dafür verantwortlich um unsere Ziele zu erreichen. Es gibt natürlich immer äussere Einflüsse welche die Zielerreichung verhindern. Allzu oft werden aber genau diese äusseren Faktoren als Ausrede für das Scheitern genutzt. Es lag natürlich am Wetter das ich nicht mein tägliches Trainingsprogramm durchführen konnte.

Wie kann ich nun den Fokus auf meine Ziele halten. Hier einige Beispiele die mir geholfen haben:

  • sich wenige Ziele setzen an diesen aber dran bleiben
  • sich am Anfang nicht zu viel vornehmen
  • kleine Schritte machen
  • Erfolge (auch kleine) auf dem Weg zum Ziel feiern. Den Erfolg mit Anderen teilen
  • Nicht zu streng mit sich selbst sein
  • Ziele zusammen mit Anderen angehen. Die Gruppendynamik nutzen.
  • Seine Ziele offen kommunizieren. Frei nach dem Motto: “Jetzt habe ich es allen erzählt, jetzt muss ich auch dranbleiben.”
  • Ehrlich und kritisch die Ziele immer wieder einer Analyse unterziehen. Ist das Ziel wirklich noch erstrebenswert für mich oder quäle ich mich nur ?
  • Weniger diskutieren und grübeln, sondern machen …

Jeder Weg zu einem Ziel hat seine Höhen und Tiefen und allgemein ist natürlich die Überwindung des inneren Schweinehundes von Zeit zu Zeit die schwerste Probe auf dem Weg zum Ziel. Aber wie schon ein chinesisches Sprichwort sagt: “Der Weg entsteht beim gehen”.

Steffen