Eine Stunde im Fluss

Wunsch nach Zeitgewinn

Wie oft zerrinnt sie uns durchs stille Stundenglas?
Wie oft läuft man ihr nutzlos hinterher?
Wie oft verstopft der Streß das bessere Erkenntnismaß?
Wie oft versäumt man selbst den Lebensblick –
vom Fluß zum off’nen Meer?

Die Zeit, sie rinnt uns längst durch jede Pore,
den Zellen macht sie es im Hirne glaubhaft schwer,
die Sorge lastet abermals zur nächsten Sorge,
der Zeitmesser rast uns davon und ohne jegliches Begehr‘.

Drum nutze du die deine nur im „Hier und Jetzt“,
mach dir den Kopf doch endlich wieder leichter,
besinn dich auf das Wesen Herz – und nicht die Hetz,
gib jeder Stunde dies aus eig’nem Füllhorn weiter,
erspür den Puls des wahren Seins im Lebensnetz.

Ja, liebe Seele, in diesem Sinne ohne Uhr,
und all der Liebe Einfachheiten schon allein,
mag vielleicht auch für dich der wahre
Schatz in jeder Tiefe Augenblick:
Enttarntes Leid – erkannte Freud, –
entfaltet Leben stets die pure Weisheit sein.

Cornelia Gutzeit

Singapur aus einer anderen Perspektive erlebt.