Der Smog ist in der Stadt (mal wieder)!

Nach einer Woche Dauersmog hier in der Stadt, mit Werten über 500 (Obergrenze der Messwerte-App) kam heute etwas Regen und Wind, der die erste dicke Luft vertrieben hat. Viele doch besorgte Familienmitglieder und Freunde fragen sich, wie wir das aushalten und warum wir überhaupt dort sind. Ehrlich gesagt gibt es dafür keine 100% richtige Antwort. Wir ertragen es momentan einfach, haben diese Situationen hier irgendwie auch unterschätzt, denn es bedeutet natürlich einen gewaltigen Einschnitt in die Lebensqualität, wenn man das Haus nicht mehr verlassen sollte und auch das Lüften nur kurz erfolgt, um überhaupt etwas Sauerstoff in die Wohnung zu bekommen. Wir werden es nicht mehr lange ertragen müssen, denn ein Ende hier in China ist absehbar. Ende Juni werden wir das Land verlassen und nach Deutschland zurückkehren. Aber dazu dann später mehr und ausfürhlicher.

Heute geht es um dem ungeliebten Smog, der natürlich auch hier für viel Gesprächsstoff sorgt. Nicht nur die tausende Ausländer, die hier momentan wohnen hadern mit der Situation, auch die Chinesen selbst sind langsam aufgewacht. Bzw. werden nun endlich auch von offizieller Stelle darauf aufmerksam gemacht, das es sich bei der stickigen Luft draußen nicht um Nebel sondern um gesundheitsgefährdenden Smog handelt. Ältere und Kinder sollten möglichst nicht das Haus verlassen, viel laufen trotzdem weiterhin ohne Masken draußen herum. Wir haben mittlerweile 3 verschiedene Modelle zur Auswahl, die Kinder tragen die Masken auch tapfer, wenn wir auf dem Weg zur Schule/Kindergarten sind. Sie sehen schließlich den schwarzen Dreck, der in den weißen Filtern schon nach einer halben Stunde draußen sichtbar wird. Laut Berichten ausländischer Medien gibt es Anfänge von stummen Protest in Peking, mehrere Statuen im öffentlichen Raum tragen wohl jetzt auch Atemmasken, um auf die schlimme Situation aufmerksam zu machen. Irgendwie kommt es uns vor, als wenn hier wieder die ganze Pekinger Regierung ausgeflogen ist und die Warnstufe orange (und nicht rot, die Fahrverbot und Fabrikschließungen bedeutet hätte) nach dem Wetterbericht extrem lange hinausgezogen wurde. Mit dem Regen und dem wenigen Wind sind die Werte heute Abend etwas gefallen und da die Chinesen noch immer ein anderes Messsystem anwenden (die Belastung ist dort immer geringer, als die der Meßstation an der amerikanischen Botschaft), wird es wohl auch in Zukunft kein rot hier geben. Vernünfitg wäre es allerdings, das Land für ein paar Tage zum Stillstand zu bringen. Da nützen die besten Notfallpläne nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden.
Privat arrangieren wir uns nun mit der Lage, die Luftfilter in der Wohnung laufen sowieso die meiste Zeit, jetzt eben auf Stufe 2. Fenster öffnen wir max. 5 Minuten zweimal am Tag, der Smog zieht sonst zu sehr in die Wohnung. Draußen bewegen wir uns nur für das Notwendigste, Kinder wegbringen, Einkaufen von Lebensmittels. Auch das Auto bleibt dann stehen, außer Steffen muss ins Büro. Es bleibt viel Zeit für liegengebliebene Dinge, backen oder eben hier schreiben. Wir werden die frische Luft, die in Deutschland herrscht nach unseren Erfahrungen hier ganz anders zu schätzen wissen. Auch dort wird momentan über die Lage hier berichtet, gut so:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/smog-in-peking-feinstaub-und-luftverschmutzung-in-china-a-955714.html

Smog
Ein Foto von Mittwoch, 26.02.2014, Blick aus dem 15. Stock unseres Wohnhauses
Smog1
Einer meiner Masken, die aber nur für ganz kurze Strecken trage, da sie eher nicht für den Feinstaub geeignet ist.
Verkehr
Dicke Luft, aber der Verkehr rollt auch bei Warnstufe orange durch die Stadt.
Spielen
5 Minuten Spielzeit, mehr ist nicht drin, auch nicht mit Maske.
Masken
Viele Chinesen tragen jetzt auch Masken.
Autos
Nach Tagen im Smog verwandeln sich die Autos in wahre Dreckschleudern.
Verkauf
Wer will da schon Obst vom Straßenstand kaufen?
Sturm
Hoffen wir auf den nächsten Sturm aus der Mongolei, der diesen Smog auflöst.

Knallerei vorbei und Skifahren in der Wüste

Ditanpark
Happy Chinese New Year
Knallerei
Lichtshow am Kanal
Raketen
Bang und Boom

Das Jahr des Holz-Pferdes hat nun endlich begonnen, mit weniger Knallerei als im letzten Jahr wurde es hier in Peking empfangen. Aber der große Parteiführer hatte die Pekinger dazu aufgefordert, in diesem Jahr weniger Feuerwerk zu veranstalten, wegen der schlechten Luft! Ob das geholfen hat können wir nicht nachmessen, die Luftwerte waren mit und ohne Böller wieder an einigen Tagen der Ferienwoche sehr hoch. Angesichts der günstigen Preise wollten wir uns den Spaß nicht verderben lassen und veranstalteten auch eine kleine Lichtzaubershow, einmal mit unseren Freunden zusammen zum Neujahrsfest am 30. Januar und ganz privat für uns allein ein paar Tage später. Hier ist es erlaubt, eine ganze Woche lang Feuerwerk zu zünden und das wird auch fleißig ausgenutzt. So wurde auch dieses Jahr am 5. Tag des Neujahrsfestes noch einmal richtig geböllert, denn das ist der Frühlingsbeginn nach dem chinesischen Kalender. Anlässlich dieses Ereignisses zieht es die Pekinger an diesem Tag in die Parks der Stadt um eine der vielen Tempel Fairs zu besuchen, die während dieser Zeit stattfinden. Es handelt sich dabei um eine Art Rummelplatz mit kombinierter Shoppingmeile für chinesische Dekorationsartikel aller Art und Fressbuden in allen Geschmacksrichtungen. Der Taxifahrer versuchte uns irgendwie verzweifelt davon abzuhalten zum Ditanpark zu fahren, natürlich auf chinesisch, so dass wir keine Ahnung hatten, was er von uns wollte. Als wir uns dem Zielort näherten ahnten wir dann warum. Aus der Metrostation strömten bereits die Massen, die Straße vor dem Park war total blockiert und überall Menschen. Wohl doch keine gute Idee an einem smogfreien Nationalfeiertag eine solche Attraktion zu besuchen. Da wir das im letzten Jahr aber bereits verpasst hatten wollten wir uns dieses mal nicht abschrecken lassen, da hieß es einfach nur Ellenbogen ausfahren und durch. Für ca. 1,20 € Eintritt konnten wir uns mit den gefühlt 500.000 anderen Besuchern in den Tempelpark drängen, der ohne diese Veranstaltung wirklich sehr nett ist und einen Besuch lohnt, auch die Nähe zum Lamatempel auf der anderen Straßenseite macht ihn zu einem beliebten Ausflugsziel mit Besuchern.

Deko
Dekorativer Parkeingang
Park
Da hilft nur Augen zu und durch – Massenauflauf
Farben
Der ganze Park ist herrlich geschmückt in den Farben rot und gelb.

Neben beliebten Spielebuden, wo es allerlei Kuscheltiere zu gewinnen gibt, decken sich die Chinesen hier mit Artikeln ein, die man meiner Meinung nach nicht wirklich braucht, aber irgendwie jeder in der Hand hatte. Plastikblumen, kunstvoll gestaltete Tiere aus Zucker, Spielsachen, wie z.B. Aufblasbare Wickingerkeulen, lustige Masken und Hüte, rote Plastikäpfel am Spieß usw. Zwischendurch wird fleißig gegessen, was es an den Buden eben gibt. Viele stehen mit ihren Fleischspießen direkt neben dem Mülleimer, um die leeren Sticks gleich richtig zu entsorgen. Einige haben auch ihre kleinen Sitzhocker mitgebracht und veranstalten ein kleines Picknick. Es ist ein bisschen Wahnsinn, wenn man dort als einziger Ausländer unter den vielen Chinesen mitläuft. An einem Stand mit lustigen Haarbändern konnten wir uns dann nicht mehr zurückhalten und haben den Kindern auch einige der Teile gekauft. So verkleidet fällt man dann eben weniger auf.

Essen
Andrang beim Essen
Haarband
Verkleidung hilft um nicht aufzufallen.

Nach gut einer Stunde wurde es uns dann doch zu viel und wir verließen den Park, nicht ohne festzustellen, das China Mobile Com extra einen riesigen Anhänger mit zwei gigantisch großen Mobilfunkantennen direkt vor dem Park postiert hatte. Wahrscheinlich wäre sonst das Handynetz in diesem Gebiet dauernd zusammengebrochen. Ein Erlebnis war es trotzdem und hielt uns nicht davon ab, gleich am nächsten Tag ins nächste Abenteuer aufzubrechen. Den letzten Ferientag wollten wir nutzen, um das nur 1 Autostunde entfernt liegende Skigebiet Nanshan zu besuchen. Püntklich zur Öffnung um 9 Uhr standen wir mit den ersten chinesischen Skifahrern vor dem Tor. Das Skigebiet liegt eingebettet an den Hängen der Berge im Miyun County, mitten in einer trockenen Stein- und Baumwüste umgeben von einigen Dörfern. Da es seit Ende August keinen Tropfen Niederschlag in der ganzen Region gegeben hat, wurde hier mit gigantischem Aufwand Kunstschnee in die Landschaft gepulvert. 5000 Paar Leihski warten dort auf die zahlreichen Besucher, das Skigebiet ist beliebt bei den Pekingern, ein Ausflugsziel für Jung und Alt. Sehr gut organisisert zahlt mal erst einmal Parkgebühr und Eintritt, um überhaupt auf das Gelände zu dürfen. Für das Skiliftticket und die Leihski (+Deposit) muss man Bargeld mitbringen, für zwei Stunden zahlten wir pro Person ca. 25€, was ich fair finde. Die Pisten sind alle bestens präpariert und es gibt genügend Aufpasser, Skilehrer und Helfer an den Anlagen. Etwas seltsam ist einem dann doch zumute, wenn es über die total öde Landschaft hinweg auf den Berg geht. Für unsere Jüngste war es das erste Mal auf den Brettern und das in China. Aber auch die Chinesen sind mehrheitlich Anfänger und müssen vor allem das Bremsen üben. Nach erfolgreichen 2 h Pistengaudi gönnten wir uns zum Abschied ein paar Snacks und warme Getränke im Liegestuhl mit Blick auf den Skihang. Man hätte fast glauben können in den Alpen zu sein, das musikalische Aprés-Ski-Gedudel haben wir jedenfalls nicht vermisst.

Skifahren
Mitten in der Wildnis das Skigebiet von Nanshan
Sessellift
Im Sessellift geht es nach oben.
Anfaenger
Das erste Mal auf Ski – Ella.
Pause
Sonnenpause vor der Skihütte

Für alle Blogleser gibt es heute ein Rezept, der berühmten Jiaozi. Diese Teigtaschen werden traditionell immer am Neujahrstag mit der gesamten Familie zusammen hergestellt und gegessen. Gern werden auch kleine Münzen versteckt und dem Finder beschert das Glück im kommenden Jahr. Die Jiaozi zu Neujahr werden nur mit vegetarischer Füllung hergestellt, ansonsten gibt es sie aber auch mit Fleischfüllungen. Wir haben sogar die süße Variante ausprobiert und Erdbeerkompott hinein getan, zusammen mit Vanillesauce ein wahres Genusserlebnis. Den Teig kann man entweder selbst herstellen oder hier in Peking überall fertig kaufen, bereits in runder Form erhältlich, was die Arbeit erleichtert. Wer die Teile also einmal ausprobieren möchte, hier die Anleitung (fleischhaltige Variante):

200 g Schweine Hackfleisch
200 g Mehl
kleiner Chinakohl
1 Bund grüne Zwiebeln
Ingwer
helle Sojasauce
brauner Essig (am besten aus dem Asialaden)
Sesamöl
Salz, Pfeffer
Wasser

Zubereitung:
Die grünen Zwiebeln klein schneiden. Den Chinakohl ebenfalls klein schneiden in eine Schüssel geben und mit Salz vermengen und ca 30 min . stehen lassen. Das Salz soll dem Chinakohl Wasser entziehen. Danach den Chinakohl in einem Stoff Küchentuch „auswringen“.
Ein etwa Wallnussgroßes Stück Ingwer fein klein schneiden. Die Zwiebeln, das Fleisch, den Ingwer und den Chinakohl in eine Schüssel geben. Alles gut vermengen und mit Pfeffer, Sojasoße und etwas Sesamöl würzen. Eventuell auch noch Salz hinzufügen, aber aufpassen, da ja der Chinakohl vom „Wasser ziehen“ noch ziemlich salzig ist.

Als nächstes muss man den Teig für die Taschen herstellen. Es handeldt sich dabei um einen einfachen Nudelteig aus Wasser und Mehl. Dazu das Mehl mit etwas Wasser und einer Prise Salz vermischen und kneten. Solange Wasser hinzufügen, bis ein elastischer und homogener Teig entstanden ist, der nicht mehr an den Händen kleben bleibt. Den Teig etwa eine halbe Stunde ruhen lassen.

In der Zwischenzeit kann man die Soße zum Tunken herstellen. Dazu schneidet man wieder ein Stück Ingwer klein gibt ihn in ein Schüsselchen und mischt ihn mit heller Sojasoße und braunem Essig.

Diese 3 Schritte lassen sich prima vorbereiten, mit den Freunden/Familien zusammen kann dann das Füllen und Kochen erfolgen.

Nun den Teig mit einem Wellholz in runde Teigplatten mit einem Durchmesser von ca. 8 cm ausrollen. Es geht auch einfacher, Teig ausrollen und mit einem Glas (ca. 8 cm Durchmesser) die einzelnen Teigplatten dann ausstechen. Dabei sollte der Teig an den Rändern dünner sein, als in der Mitte. Man muss auch beachten, das eine Seite der Teigplatten nicht mit Mehl bestäubt sein darf. Da sich sonst die Täschchen später beim Füllen nicht mehr richtig verschließen lassen, weil der Teig nicht mehr zusammenklebt (man kann auch etwas Wasser auf die Ränder streichen). Nun füllt man die Teigplatten mit der vorbereiteten Füllung und verschließt sie sorgfältig.

Wir haben unsere Jiaozi dann in einer großen Pfanne in Öl angebraten, dann etwas Wasser zugegeben und die Pfanne abgedeckt, solange geköchelt bis das Wasser von den Teigtaschen aufgesogen war.

Food
Selbstgemachte Jiaozi – eine Art chinesische Ravioli

Guten Appetit.

Fahrende Friseure, Abschiede und Fotoideen

Horse
Monchi Chi im Pferdedress

Am kommenden Donnerstag wechseln wir ins Jahr des Pferdes und die Kinder sind schon ganz gespannt auf das viele Feuerwerk hier in der Stadt. Nicht nur die Monchi’s bereiten sich auf das Neujahrsfest vor, auch in der Stadt wird fleißig dekoriert. Überall hängen rote Lampions und die ersten Stände für Feuerwerksknallerei sind aufgebaut. Viele Menschen haben sich bereits auf den Weg in ihre Heimat gemacht die anderen wohl spätstens dann bis Mittwoch. Auch unsere Ayi ist seit gestern weg, um ihre Familie zu besuchen und benötigt allein für die Anreise mit dem Zug 2 volle Tage. Unser Fahrer ist besonders lustig und feierte am Freitag Abend so heftig, das er am Samstag nicht mehr fahrtüchtig war. Gan bei sage ich da nur, hoch die Tassen. Wir bleiben wie schon letztes Jahr hier in Peking und werden den Neujahrsabend zusammen mit Freunden feiern, auf dem Programm stehen selbstgemachte Dumplings, mal sehen ob uns die gelingen. Um auch endlich ein paar chinesische Gerichte selbst kochen zu können werde ich mit Steffen im Februar an einem Kochkurs teilnehmen. Dabei werden wir lernen welche Köstlichkeiten dem Kaiser früher aufgetischt wurden. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Meat
Fleischer auf dem Markt
Fish
Gerade noch lebend und schon frisch geschlachtet. Fisch wird immer gern gegessen.
Alkohol
Zu Verdauung einen Schnaps – schön mit Rettich und anderen Leckerein
Krank
Hier gibt es chinesische Medizin, wahrscheinlich auch geriebenes Geweih.

Selbst in der Nachbarschaft entdeckt man immer wieder neue Dinge, so bin ich neulich zu einem Markt geradelt, weil man sich dort Bettwäsche schneidern lassen kann. Erst beim 2. Anlauf habe ich den Markt gefunden und auch gleich die Kamera eingesteckt, weil es dort angeblich fahrende Friseure im Park zu sehen gibt. Und tatsächlich standen dort einige mit ihren Fahrzeugen und warteten auf Kundschaft oder gingen bereits ihrer Tätigkeit nach. Kreative Ideen haben diese Friseure entwickelt was die Ausrüstung ihrer Fahrzeuge angeht. Neben umgebauten Fahrrädern mit kleinem Frisiertisch auf dem Gepäckträger gab es auch welche, die mit einer sog. Bleckrikscha vor Ort waren oder einfach nur das Moped mit Anhänger benutzten. Kleine Batterien lieferten den Strom, um zum Beispiel einen Rasierapparat anzuschließen. Ein Haarschnitt kostet dort zwischen 8 und 10 Yuan, was in etwa 1 Euro entspricht. Schon sehr günstig muss ich sagen.

Schneiden
Fahrradfriseurgeschäft
Lachen
Ein Lächeln im Spiegel lockt neue Kunden an.
Rikscha
Das Auto liefert den Strom für den Rasierer.

Auf dem Rückweg kam ich dann an diesem Geschäft vorbei und musste einfach anhalten, um das Schild zu fotografieren. Hier stößt man wirklich immer wieder auf lustig übersetztes Englisch, was im Sprachgebrauch der Ausländer unter Chinglisch läuft.

Ladenschild
Chinglisch zum Schmuntzeln

In der Familie haben wir nun den fünften Geburtstag hier in China gefeiert, Steffen läutet ja immer das Jahr mit seinem Ehrentag ein und die Kinder suchten eine süße und mit Blumen dekorierte Torte für ihn aus.

Torte
Steffen konnte zum 2. Mal in Peking seinen Geburtstag feiern.
Schlittschuhe
Eislaufbahn gleich um die Ecke – auf dem Kanal

Die anhaltenden Minustemperaturen ermöglichen den Kindern momentan ein besonderes Vergnügen. Mit den neuen Schlittschuhen geht es auf den gefrorenen Kanal gleich neben unserem Haus. Zusammen mit den Einheimischen drehen sie ihre Runden und werden jedes Mal ein bisschen besser. Die Chinesen lieben Eislaufen, auch wenn einige Ängstliche dabei sind und sich nicht einmal auf die Eisfläche wagen (ohne Schlittschuhe), viele können richtig gut fahren und wir beobachten gern die engagierten Opas, die ihren Enkelinnen stundenlang das Rückwärtsfahren oder Drehungen beibringen.

Großer Bahnhof für ein Mitglied des Organisationsteams der deutschen Patengruppe. Sie verlässt nach fünf Jahren Peking zurück nach Deutschland und trug wesentlich zum Erfolg dieser mittlerweile auf 670 Mitglieder angewachsenen Gruppe bei. Dafür bekam Petra dann eine richtige Überraschungstour quer durch die Stadt mit lustigen Spielen und natürlich einem Abschiedssekt. Als „Patengruppenfotograf“ durfte ich die schönen Momente an diesem Tag festhalten, nur zum Gruppenfoto engagierten wir einen netten Wachmann vor dem Himmelstempel um auf den Auslöser zu drücken. Petra wird nicht nur mir fehlen.

Petra
Großer Abschied aus Peking

Ein Fotoerlebnis der besonderen Art konnte ich an einem Wochenende in Shanghai erleben. Zusammen mit 14 anderen Fotobegeisterten aus aller Welt nahm ich am Fotoworkshop „Findingyourselfinthestreets“ teil. Mimo und Michael zeigten uns viele neue Tricks und Techniken und natürlich richtig interessante Orte in der Stadt für unsere Shootings. Ein großer Dank geht an meinen lieben Mann, der mir die Möglichkeit gegeben hat (nicht nur finanziell) und sich ein Wochenende um die Mädels kümmern durfte (inklusive Kuchenbacken und krankem Kind wow).
Es war auf alle Fälle eine richtig gute Erfahrung und ich konnte viele Ideen mitnehmen. Demnächst findet ihr noch mehr Bilder auf www.sandra-thoss.de So langsam reift die Idee eines kleinen Buchprojekts in mir, Bilder habe ich wahrscheinlich schon mehr als genug dafür. Ein nächster Schritt, den es zu wagen gilt. Ein kleiner Eindruck aus Shanghai zum Abschluss des heutigen Eintrags.

enge
In den engen Gassen von Alt-Shanghai
Unterhose
Ohne Worte
Nacht
Die Zukunft – wie aus einem Sience-Fiction-Film
Fahrrad
Noch sind sie zu sehen, die Radfahrer in Shanghai.
Fuxing
Schöne Momente im Fuxing Park beim Sonntags-Shooting

Ein kleines Resümee zum Jahresabschluss

Tee
Meine neue Teekannentasche (gehäkelt)
Tauschhandel
Der Tausch! Tasse gegen Tasche.

Auch wir Deutschen sind mittlerweile gut im Handeln, denn was die Chinesen zur Perfektion treiben, musste uns ebenfalls gelingen zur Jahresabschlussveranstaltung der Deutschen Patengruppe. „Lost in Beijing“ hieß es und neben einer kleinen Schnitzeljagd wurde u.a. die Aufgabe gestellt eine Kaffeetasse der Deutschen Schule gegen einen interessanten Gegenstand einzutauschen. Unsere Gruppe lag nicht schlecht im Rennen, um die Kiste Glühwein, die am Ende den Gewinnern lockten. Allerdings entschied das Los zu unseren Ungunsten, es waren einfach viele gute Sachen dabei (Flasche Schnaps, alter chinesischer Dachziegel, typischer Sitzhocker, …). Egal, den Spaß war es wert und sogar der Weihnachtsmann stattet uns einen kleinen Besuch ab.

HoHoHo
Der Weihnachtsmann war eine Frau und sprach sogar deutsch.

Der letzte Fotoausflug meiner Fotogruppe führte uns zum National Center Of Performance Art, wo wir bei tollen Sonnenschein ein paar gute Aufnahmen machen konnten. Das Gebäude ist nicht nur von außen interessant, innen bietet es nicht weniger inspirierende Motive für Fotografen. Auf alle Fälle einen Ausflug wert und sicher bei einem Besuch der Oper oder eines Theaterstücks für Nachtaufnahmen zum Wiederkommen geeignet.
Die erfolgreiche Leitung meiner Fotogruppe, zwei kleine Ausstellungen und einige Anfragen bestärken mich darin, ab dem kommenden Jahr einen richtigen Einsteigerkurs zum Thema Fotografie zu geben. Außerdem habe ich mich zu einem sechs-monatigen Online-Studium angemeldet. Einen ersten Versuch ist es wert und Aufbaumodule können folgen.

Bilder machen
Vor dem „Egg“ mit der Fotogruppe.

Was bleibt zu sagen, nach fast einem Jahr hier in Peking? Das Leben in einer chinesischen Millionenstadt (und Hauptstadt dazu) ist aufregend schön, faszinierend widerlich, niemals langweilig und bestimmt nichts für ewig. Wir haben die Chancen genutzt in eine für uns völlig fremde Kultur einzutauchen, hautnah mitzuerleben, wie Asien boom und wächst, welche Auswirkungen auf die Umwelt und damit auf viele Menschen auf dem Spiel stehen, wenn die Welt weiter in China produzierte Waren will. Der Smog hat uns so manche Nerven gekostet, wir trotzten ihm an den sonnigen Tagen und erleben das Schauspiel Peking live. Für alle hat es Vor- und Nachteile gegeben, so weit weg von Familie und Freunden zu sein ist nicht immer einfach und manchmal wäre ein Spontanbesuch am Wochenende eine tolle Sache. Auch die unmöglichen Arbeitszeiten (dank 13 h Zeitverschiebung nach USA) für den Haupternährer der Familie sind auf Dauer nix und Diskussionsstoff im Familienrat. Dafür können wir Länder und Städte entdecken, die für uns von Deutschland aus zu weit entfernt und zu teuer wären.

Smog
Peking von oben in blau-grau
Massen
Ja, wir sind viele! (U-Bahn-Station)

Das Visum ist nun verlängert für ein weiteres Jahr. Ob wir es hier solange noch aushalten (wollen) werden wir entscheiden müssen. Das Jahr 2014 bringt sicher wieder spannende Veränderungen. Ein Fotoworkshop in Shanghai und ein Schulanfang stehen auf alle Fälle im Programm und sicher auch ein paar weitere Erkundungstouren. Am Jahresende müssen wir leider auch wieder Abschied nehmen, von guten Freunden, die Peking verlassen und in ihre Heimat zurückkehren. Auf Schnee werden wir zum Weihnachtsfest verzichten müssen, dafür stecken wir die Füße in den Sand an den Stränden im Südchinesischen Ozean. Vietnam hat nach unserem verregneten Osterurlaub eine zweite Chance verdient und darf sich jetzt bitte von seiner sonnigen und warmen Seite zeigen.

Allen Bloglesern Frohe Weihnachten, gemütliche und stressfreie Feiertage und einen guten Rutsche ins Jahr 2014!

Kugeln
Weihnachtsstimmung auch im Fernen Osten