Zwischen Smog und Sonnenschein

Smog
Nur noch gut geschützt in den Smog.
Luft
Dicke Luft in Peking

Und wieder sind die Luftwerte jenseits von Gut und Böse! Seit einer Woche hängt die Smogwolke über Peking und wir können die Wohnung nicht verlassen oder nur mit Maske auf Mund und Nase. Einfach wiederlich und gesund gleich dreimal nicht. Ich kriege Kopfschmerzen von dieser schlechten Luft. Aber wenn kein Wind in die Stadt kommt ändert sich wohl auch in der nächsten Woche nichts an dieser Situation. Rückblickend waren in den ersten zwei Monaten, die wir hier sind, mehr Smog- als Sonnentage. Wenn das so weiter geht, … ?
Um so mehr freuen wir uns jetzt auf eine Woche Auszeit und Meeresluft. Über Ostern geht es in die Halongbucht nach Vietnam.

Park
Bei Hai Park Peking
Nach oben
Hoch geht’s zur Weißen Dagoba
Kultur
Kulturprogramm der tanzenden Soldatinnen

Wenn die Sonne scheint nutzen wir die Gelegenheit und machen einen Ausflug. Letzten Sonntag waren wir im Bei Hai Park, der mitten in der Stadt liegt. Großzügig angelegt mit vielen kleinen Tempeln und einer kleinen Insel, auf der ein steiler Weg zur Weißen Dagoba nach oben führt. Von dort bietet sich ein schöner Blick über den großen See und Peking. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns einen Tee in einem traditionellen Teehaus. Nicht nur preislich eine Erfahrung wert. :-)
Ein weiterer Ausflug führte mich zusammen mit den INN (International Newcomers Network) in den Westen der Stadt. Mit der Metrolinie 1 ging es bis zur Endstation, dann weiter mit dem Bus und das letzte Stück zu Fuß. Auf dem Programm standen der Besuch eines chinesischen Marktes, des Eunuchenmuseums und des Fahai Tempels.

Volle Bahn
Noch harmlos gefüllte Metro
Drinnen
Von innen aus betrachtet ist es dann sehr voll.

Metrofahren ist sehr günstig in Peking. Eine Fahrt (egal wie oft man dabei umsteigt) kostet nur 2 RMB, das sind 25 Cent. Entsprechend voll wird es zu den Stoßzeiten in der Metro. Wir starteten daher erst gegen 10 Uhr zu unserer Tour in den Westen der Stadt, aber auch dann war es noch knacke voll und ein Sitzplatz ergab sich erst kurz vor Schluss.

Marktstand
Kunstblumen sind in China sehr beliebt.
Essen
Eine Marktfrau lässt sich ihr Mittagessen schmecken.

Von Indien bin ich ja bereits einiges gewohnt in Sachen Marktleben, und trotzdem ist China wieder ganz anders und auch spannend. Dieser kleine chinesische Wochenmarkt bot alles was die immer hunrigen Chinesen benötigen, um über den Tag zu kommen. Neben frisch ausgenommenen Fröschen und frisch geschlachteten Hühnern gibt es dort auch Eier verschiedenster Art, Fisch, Fleisch, Nudeln, Teigtaschen, Gewürze und natürlich viel Obst und Gemüse. Aber auch kleinere Haushaltsgegenstände werden feil geboten, wie Töpfe, Pfannen, Besen, Kunstblumen, Tabakwaren und Sitzhocker. Direkt neben dem Schuhstand werden die Fische filetiert und das Fleisch liegt hier genau wie in Indien ungekühlt in der Sonne. Wenigstens war es noch etwas kalt, so das keine Fliegen angelockt wurden.

Frösche
Hier werden Frösche zerlegt, die unten in der Box noch lebend sind. Auch Schildkröten sind im Angebot.
Schlachter
Die Artgenossen dürfen zuschauen, was mit ihnen bald geschieht.

Für Tierschützer und schwache Nerven sind diese Stände sicher nichts. Beim Anblick der eingepferchten Hühner vergeht einem der Appetit wirklich.

Galerie
Ausstellung im Eunuchenmuseum

Im Eunuchen Museum konnten wir uns dann ein Bild davon machen, was den jungen Männern damals während der Ming Dynastie angetan wurde. Leider waren sämtliche Schautafel in chinesisch mit nur sehr minimalen Übersetzungen ins Englische. Einige Fotos und nachgestellte Szenen mit Tonfiguren, eine Mumie mit echten Haaren dran halfen sich das Schreckliche von damals vorzustellen.

Care
Macht uns glücklich – erstes Päckchen aus Deutschland kommt an!
Nussknacker
Ist ja fast wie in der Heimat – gesehen in einer Shoppingmall.
Ebay
Erste Bestellung eingetroffen – neue Filter für die Atemmasken

Steffen schaffte es tatsächlich uns ein Konto beim chinesischem Ebay (Tabao) einzurichten. Testhalber bestellten wir dann ein paar neue Masken und Filter für die Kinder. Und nach drei Tagen kam alles paar Lieferservice bei uns an. Super, dann können wir jetzt auf Schnäppchenjagd gehen :-)

Satz
Denn: Frauen wollen Dinge. Mein erster Satz in Chinesisch.

Andere Länder … Teil 3 – Was landet auf dem Teller?

Lego
Lego China made by Lotte

20 Mio Pekinger wollen täglich essen und meistens warm, denn ohne warmes Essen geht hier nichts. Punkt 12 Uhr strömt alles aus den Büros, die Geschäfte werden geschlossen und in den Restaurants, an den Straßen-Garküchen der Stadt oder den Kantinen werden die hungrigen Mägen gefüllt. Gern mit Fleisch, welches auch oft süß zubereitet wird, oder Nudeln und oft sehr fett.
Und auch Abends gibt es in vielen Familien eher warme Mahlzeiten, Brotzeit kennt hier niemand. Ich wundere mich wo alle diese Lebensmittel herkommen und der Gedanke, das bei den Massen eine ökologische Landwirtschaft oder Tierhaltung wohl eher die Ausnahme ist, erkennt man einfach auf den ersten Blick. Tonnen an Fleisch, Fisch und Gemüse liegen in den Märkten der Stadt und werden jeden Tag verkauft und zubereitet. Beim Anblick der Schweinefüße und der fetten getrockneten Enten vergeht einem der Appetit auf Fleisch ohnehin. Aber auch mit dem Gemüse ist man hier nicht auf der sicheren Seite. Trotz eiskalten Temperaturen gibt es alle Sorten an Obst und Gemüse, teilweise so schön wie aus dem Fotokatalog, zu kaufen. Woher? Freunde von uns berichten dann vom Einsatz der Hormone und Dünger, die schon Melonen und Kürbisse auf den Feldern zum Platzen brachten, weil sie überdosiert eingesetzt wurden. Was ist die Alternative? Nichts essen geht ja auch nicht. Ein Ökoladen muss her. Gibt es hier auch, Betreiber ist ein Deutscher, der hier mit über 70 Jahren noch einmal den Neuanfang wagt. Der Laden liefert sogar frei Haus ab 18 Euro Umsatz und hat saisonales Obst und Gemüse, Fleisch, Eier und Jogurt im Angebot. Heute kam die erste Lieferung an, mal sehen wie alles schmeckt, dann werde ich dort sicher öfter bestellen.

Schweine
Scheinen die Chinesen zu mögen.
Abgehangen
Schön aufgereiht, aber sehr fettig.
Suppe
Wer winkt mir denn da aus der Suppe zu?

Selbst in einer 10 Euro teuren Hühnersuppe findet man dann hier nur abgehackte Hühnerfüße, die einem einen kleinen Schrecken einjagen. Die Chinesen lieben das aber und knabbern genüsslich an den Knochen herum. Zum Glück gibt es in Peking genug Alternativen was Restaurants betrifft und viele haben sich den nicht wenigen westlichen Einwohnern in der Stadt angepasst und servieren auch Pasta, Pizza oder sogar Schnitzel. Auch die arabischen Köstlichkeiten sind gut vertreten. Wenn wir der Dumplings und chinesischen Nudeln überdrüssig werden sollten :-).

Mittag
„Kleine“ Mittagsportion gebratene Nudeln und eine nach nichts schmeckende Griesssuppe.
PizzaHut
Zum Glück auch in Peking: Pizza Hut

Die erste Woche in Peking

Nun ist sie schon fast wieder vorbei, die erste Woche in Peking. Voller spannender Tage und Erlebnisse. Da weiß ich gar nicht wo ich beginnen soll mit dem Berichten. Vielleicht der Reihe nach mit dem Umzug in die neue Wohnung.

Heimat_Bahnhof
Ein bisschen Heimat feeling im Hotel.

Damit uns der Abschied von Deutschland nicht so schwer fällt stand in der Empfangshalle des Hotels eine große Modelleisenbahnanlage, zur Freude der Kinder und mit ein paar netten deutschen Impressionen. Lediglich die chinesischen Sponsoren ließen mit den Werbeschildern erahnen, das man sich in China befindet und nicht in Schönweiler.

Eine nahezu perfekte Wohnungsübergabe erleichte uns den Einzug, alle Geräte funktionierten und lediglich das Sofa fehlt noch bei der Grundausstattung mit den Möbeln. Anschließend wagten wir uns gleich in den IKEA und kauften die zum Überleben notwendigen Dinge, wie Bettdecken, Bettwäsche, Geschirr und Besteck. Für die Mädchen gab es Plüsch-Schlangen, schließlich wird bald das Jahr der Schlange eingeläutet. Wir kamen uns schon ein bisschen wie Außerirdische auf einem anderen Planeten vor zwischen all den Chinesen. Schlafende Bettentester haben wir keine gesehen aber viele, die wohl zum ersten Mal dort waren und alles und sich selbst fotografierten. Im Hochregallager saß eine junge Chinesin im unteren Regal auf zwischen Kartons, die ich erst entdeckte als ich eine der Verpackungen rausziehen wollte. Was sie dort machte, Versteckspielen?, ich weiß es nicht.

Kuechenbar
Großzügige Küche mit tollem großen Herd

Neben hellen großen Räumen habe ich auch eine tolle geräumige Küche. Der Herd bietet fünf Gasflammen und einen großen Backofen mit extra Spießgrill. Da kann ich mich austoben, wenn dann irgendwann alle Utensilien aus Indien hier angekommen sind. Der erste Lebensmitteleinkauf gestaltete sich auch etwas merkwürdig. Ich bin zu Carrefour einem großen Supermarkt (französische Kette) gefahren. Als erstes war ich froh, doch eine Jacke mitgenommen zu haben, denn in diesem Supermarkt wird nicht geheizt. Zwischen vielen bekannten Produkten finden sich natürlich Unmengen an chinesischen Sachen, allein das Soja-Soßen-Regal ist ca. 5 m lang. Da brauche ich wohl 20 Jahre hier, um alle Sorten durchzuprobieren.

Soup
Restaurant neben unserem Wohnkomplex

Vielleicht gehen wir auch lieber öfter mal essen in eines der vielen Restaurants. Schließlich wohnen wir genau im Zentrum, was nicht nur in dieser Hinsicht viele Vorteile bietet. Ein weiterer Supermarkt der Kette „Jenny Lou“ liegt nur 10 min Fußweg entfernt und bietet sogar einen kostenlosen Lieferservice an. Für die vergessene Milch oder ein paar Muffins nach der Schule können wir auch in den Minishop direkt im Wohnkomplex gehen, der ein gutes Sortiment anbietet.

Zu unser aller großen Freude stellten wir am Sonntag dann fest, dass auch die Britische Schule unserer großen Tochter in Laufnähe liegt. Wie schön es ist nach 1 1/2 Jahren Fahrten mit dem Auto in die Schule endlich wieder laufen zu können. Die Gehwege sind sauber, es liegt kein Müll herum, keine Löcher in die wir fallen könnten.

Schule
Schick in der neuen Uniform.

Die große Aufregung nach dem ersten Schultag hat sich nun auch wieder gelegt. Charlotte ist gut aufgenommen worden und macht täglich neue Freunde. Das Essen ist nicht mehr scharf und auch ein paar chinesische Wörter sind nach den ersten beiden Unterrichtsstunden hängen geblieben. Mau heißt Katze, wie passend. Der erste Spielnachmittag mit der anderen Deutschen in ihrer Klasse ist vereinbart.

Nach nicht mal einer Woche haben wir hier Internet und Telefon in der Wohnung installiert bekommen. Die Handwerker kommen pünktlich und bringen sogar ihr eigenes Werkzeug mit. Ein Segen nach den Katastrophen, die wir in Indien erlebt haben. Dort wurde übrigens jetzt unsere Straße ins Wohngebiet geteert, leider konnten wir das nicht mehr live erleben. Aber unser Fahrer hat uns ein Foto geschickt.

Lufttest
Luftqualitätstest in der Wohnung

Heute wurde auch der Luftqualitätstest in der Wohnung durchgeführt. Ist vorgeschrieben von der Firma meines Mannes aus, die Testergebnisse erhalten wir dann wohl in den nächsten Tage, ich hoffe nicht auf chinesisch. Obwohl ich nicht weiß, was passieren soll, wenn die Testergebnisse schlecht ausfallen. Die Luft hier in Peking ist ohnehin zu einem großen Teil im Jahr nicht gerade optimal und momentan auch sehr trocken. Als nächste Anschaffung stehen daher Luftbereiniger mit integriertem Befeuchter auf der Liste.

Neujahr
Dekoration für das Chinesische Neujahrsfest

Gleich in der ersten Woche stand ein Ausflug der deutschen Patengruppe auf dem Programm. Ein Bus voller einkaufwilliger Frauen startete in Richtung des Wantong Warenhauses. Fünf Stockwerke mit vielen kleinen Marktständen, die alles Mögliche anbieten. Klamotten, Elektronik, Haushaltswaren, Spielsachen, Kosmetik, Taschen, Schuhe. Die Zeit und das Geld reichten nicht, um jede Ecke zu erkunden. Außerdem hatte Ella nach einer Stunde schon keine Lust mehr und wurde mit einem dampfend heißen Maiskolben beruhigt. Mit einigen Sachen im Gepäck, u.a. einem ersten chinesischen Lampion als Dekoration für das Neujahrsfest Anfang Februar, traten wir die Heimreise an.

Viele neue Entdeckungen warten in dieser riesigen Stadt auf uns. Morgen gehen wir vielleicht aufs Eis, alle Flüsse und Seen sind momentan zugefroren und die Chinesen laufen gern Schlittschuh oder lassen sich auf Stühlen über das Eis schieben. Ich werde berichten und fotografieren!

Abenteuer Märkte

Ein besonderes Erlebnis für die Augen (herrliche Farben und Fotomotive) für die Ohren (Hupen, Reden, Muuhhen, Lachen, …) und die Nase (Düfte aller Kategorien von Kuhdung bis Räucherstäbchen) sind die Märkte in Bangalore. Seit unserer Ankunft hier besuche ich regelmäßig die verschiedenen Märkte der Stadt. Zum einen, um frisches Obst und Gemüse einzukaufen oder andere „wichtige Dinge des Lebens“ oder um zu Fotografieren.

Es gibt sehr viele kleine Märkte über die ganze Stadt verteilt, die hauptsächlich Obst und Gemüse, aber auch Kräuter, Blumen und kleinere Haushaltswaren anbieten. Ein sehr schöner Markt ist der Russell-Markt, dort gibt es neben den genannten Dingen auch Fleisch und Fisch. Was ich dort allerdings der mangelnden Hygiene wegen nicht einkaufen würde. Leider hat es auf diesem Markt vor zwei Wochen einen großen Brand gegeben und die meisten der über 130 Shops wurden zerstört. Die Stadt ist gewillt den Markt mit seinem Gebäude wieder aufzubauen, aber es wird sicher einige Zeit ins Land gehen, bis dort wieder ein geregeltes Marktleben stattfinden wird. Ich werde mir demnächst selbst ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung machen und hoffe, dass die Händler eine andere Möglichkeit gefunden haben, den Lebensunterhalt für ihr Familien zu verdienen.

Der größte und auch chaotischste Markt der Stadt nennt sich Citymarket. Sehr indisch, sehr laut, sehr voll und trotzdem faszinierend schön. Den ersten Trip zu diesem Markt wagte ich zusammen mit unserem Besuch aus Deutschland. Nichts ahnend was uns erwartet fuhren wir mit Imteaz am Morgen zum Markt. Den Eingang markiert eine große grün-weiße Moschee, um die ein reges Treiben der Blumenhändlerinnen und Gläubigen herrscht. Mit Unmengen an anderen Besuchern auf Mopeds, in Rikschas oder zu Fuß unterwegs fuhren wir in die enge Eingangsstraße ins Parkhaus, welches unter dem Marktgebäude liegt. Wenn wir vorher gewusst hätten, was uns dort unten erwartet, wären wir wahrscheinlich oben ausgestiegen und hätten dort auf Imteaz gewartet. Ein Gestank wie im Kuhstall und auch die schwarzen Wände, die Müllberge und Autowracks vermittelten eher den Anschein einer Müllhalde als eines Parkhauses. Der Clou war dann am Ende noch die Gebühr, die wir fürs Parken bezahlen mussten. Schnell stürmten wir an die frische Luft und hofften unser Auto später heil dort wieder zu finden.
Der Citymarket ist eigentlich ein ganzer Stadtteil, der aus einem Marktgebäude und vielen umliegenden kleinen Straßen besteht. Entlang der Hauptstraße gibt es so viele Läden, ich könnte nicht schätzen wie viele es sind. Teilweise im Keller, manche im ersten Stock, die meisten liegen direkt an der Straße. In den Seitenstraßen finden sich weitere Läden, zwischendurch ein kleiner Tempel oder ein Stand mit Essen/Tee. Das eigentliche Marktgebäude beherbergt den Blumenmarkt, ein toller Ort um bunte Fotos zu machen. Bergeweise werden die durftenden Blumen in die große Halle gebracht. Dort werden sie zu langen Schlangen gebunden, die auf große flache Schalen aufgerollt werden. Gekauft wird dann je nach Wunsch ein halber Meter oder mehr. Für die Tempel, Festlichkeiten oder Todesfälle werden Blumengirlanden gebunden, die dort fertig gekauft werden können. Den besten Blick auf das Treiben dort hat man vom zweiten Stock der Halle aus, hier kann man unbeobachtet zuschauen oder fotografieren.
In der großen Halle finden sich noch einige andere Shops, hauptsächlich für Tempelwaren, wie z.B. Farben, Räucherstäbchen, Gewürze. Auch ein paar Werkzeugshops gibt es, die teilweise mittelalterlich anmutendes Werkzeug anbieten. Mehrere Ein- und Ausgänge führen ins Gebäude und selbst auf den Treppenstufen werden Waren feilgeboten. Die Halle ist schon sehr verfallen und auch die ganze elektrische Verkabelung sieht nicht besonders sicher aus.
Direkt an die Halle grenzt an einer Seite ein langer Schacht, in den sämtlicher Müll geworfen wird. Pflanzen- und Gemüsereste, Stroh, Plastik und was eben nicht mehr gebraucht wird, landet dort drin. Zwischen all dem Müll liegen und stehen Kühe, so zu sagen direkt an der Futterquelle. Der Gestank ist atemberaubend.

Markt
Citymarkt Treiben am frühen Morgen
Oben
Blick von oben auf einen der vielen Gewürzstände
Kühe
Die Kühe in der Abfallrinne
Obst
Tonnenweise Obst und Gemüse an jeder Ecke

Im Gewirr aus Straßen, Gängen und kleinen Passagen machten wir uns dann auf die Suche nach ein paar indischen Andenken und staunten über die Vielfalt der angebotenen Waren. Meistens gibt es ganze Ecken oder Straßenzüge, die alle z.B. Haushaltswaren, Metallwaren, Klamotten oder Silberschmuck verkaufen. Hier wird jeder fündig, der etwas bestimmtes sucht, auch wenn es manchmal etwas länger dauert und man sich nach dem Weg mehrmals erkundigen muss. Oft sind die Shops so klein, dass gerade noch der Verkäufer zwischen allen seinen Waren Platz findet. Der Kunde wird dann an der Theke zur Straße bedient. Schön anzusehen sind die vielen noch von Hand gemalten Ladenschilder, die manchmal auch kuriöse Werbung zeigen. Ein Shop verkauft z.B. „Nach Schwan duftendes Betelnusspuder an“ oder „Haustierseife“. Es gibt nichts, was es nicht gibt in Citymarket. Hat man einen schönen Laden entdeckt, sollte man sich unbedingt die Visitenkarte geben lassen oder die Adresse notieren, um ihn beim nächsten Besuch wieder zu finden.

Essen
Immer gern beliebt Samosa (gefüllte Teigtasche)
Laden
Dicht gedrängt in einem der winzigen Läden
Dosa
Ein Dosa-Stand mit hungrigen Kunden
Ginger
Frischer Ingwer zum Spottpreis (1 kg für 30 cent)

Auf den Straßen tobt das Leben, zwischen Autos, Transportrikschas und von Menschen gezogenen Warenanhängern bieten Händler ihre Waren auf Fahrrädern, Schiebewägen oder einfach aus der Hand an. Jeder versucht sein Geschäft zu machen und zeigt man auch nur das kleinste Interesse an den Angeboten, kommt man ohne Tüte nicht mehr weg. An manchen Ständen gibt es Essen oder Getränke, wir probierten den erfrischenden und gar nicht so süßen Zuckerrohrsaft aus, der frisch gepresst wird. Die Dosa (ein Fladenbrot aus Reismehl) oder Samosastände haben wir gemieden. Bad belly wollten wir dann doch nicht riskieren.

Viele Fotos sind auf der Webseite ella-thoss.de zu sehen, dort gibt es eine ganze Serie von den Trägern, die den Markt ständig mit neuer Ware versorgen und so am Leben erhalten. Ich werde sicher wieder hingehen, allein schon wegen dem Flair.