Von B nach B oder N zu N

Wer nur Bahnhof versteht, hier die Auflösung des Rätsels:
Von Bangalore nach Beijing und von Namaste zu NiHao. China is calling!

Ein neues Abenteuer liegt vor uns mit allen seinen Facetten: Abschied in Indien, neuer Job, neue Schule, neue Wohnung, neue Sprache, anderes Essen, neue Bekanntschaften, Smog und eiskalte Temperaturen im Winter. Dafür hoffen wir auf saubere Straßen, bessere Einkaufsmöglichkeiten (was die westlichen Produkte angeht), spannende Fotomotive und wieder viele neue Eindrücke. Ein genauer Zeitplan für unsere Umsiedlung steht noch nicht fest, aber wahrscheinlich ist ein Umzug mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres. In Peking gibt es eine deutsche Schule, die wir uns anschauen werden. Die ganze Familie freut sich schon auf das neue Abenteuer, auch wenn es hier sicher viele Tränen geben wird bei unserem Abschied. Aber das ist eben der Preis, den alle Expats zahlen müssen. Die meisten Bekannschaften, liebgewonnene Freunde, Lehrer, Nachbarn usw. bleiben einem nur für 1, 2 oder 3 Jahre, bis man in sein Heimatland zurück oder ins nächste Land weiterzieht. Auch wir haben schon einige fare well partys gefeiert, die nächste wird am Samstag stattfinden. Dann verlassen uns wieder sehr gute Freunde in Richtung Deutschland zurück. Zum Glück ist die Welt dank Internet, E-mails und Skype etwas näher zusammen gerückt und das Kontakthalten einfacher geworden.
Anbei ein paar Schnappschüsse aus unserer neuen Heimat Beijing, die Steffen während einer Dienstreise letztes Jahr gemacht hatte. Mehr Berichte und Fotos dann demnächst hier zu sehen bzw. auf www.ella-thoss.de

Drache
Chinesischer Drache
Hochhaus
Peking bei Nacht
Food
Sieht lecker aus.
Straße
Saubere Straßen dank Müllsammler

Es geht los – ENDLICH

Die Nerven lagen schon etwas blank und das Warten nahm kein Ende. Aber endlich sind unsere Visa ausgestellt. Am Freitag hieß es noch, keine Visa bis Dienstag möglich. Also stornierten wir Hotel, Flüge und Mietwagen für Montag. Samstag Morgen erreichte uns dann eine E-mail, das die Visa in München abgeholt werden könnten. Dank netter Familienmitglieder nutzten wir diese Möglichkeit und konnten uns die Visa sogar schon via Skype anschauen. Die Gültigkeit beträgt nur ein Jahr, so dass wir eine Verlängerung beantragen müssen. Aber das kann warten. Jetzt heißt es endlich „Das Abenteuer Indien beginnt.“.

Heute haben wir dann alle Flüge für Mittwoch gebucht, das Hotel in Bangalore ebenfalls und der Mietwagenbus wird gerade von Steffen geholt. Damit dürften wir dann unsere vier Koffer, drei Trolleys, 1 Reisetasche und 1 Rucksack nach München transportieren können. Heute heißt es letzten Waschladungen duch die Waschmaschine und den Trockner jagen, alles einpacken und die letzten Sachen organisieren. Morgen wollen wir gegen Mittag nach München fahren und die letzte Nacht bei meiner Cousine verbringen. Um 12:20 Uhr sollte unsere Flieger dann hoffentlich in Richtung Bangalore abheben.

Unsere Aufregung steigt jede Stunde etwas mehr an und die Kinder werden wohl morgen dann ebenfalls ganz traurig sein, wenn sie die Omas verlassen müssen. Ich glaube die sind sich der ganzen Sache noch nicht richtig bewusst. Trotz der vielen Abschiede in den letzten Wochen sind wir ja immer noch hier. Morgen wird es erst richtig ernst und da bin ich sicher, werden einige Tränen fließen.

Die letzte Woche

Jetzt sitzen wir auf quasi gepackten Koffern und warten auf unseren Abflug. Wenn die Visa rechtzeitig kommen starten wir am Montag, 15. August in Richtung Bangalore. Unsere Gefühle fahren immer wieder etwas Achterbahn. Die Geldtransfers nach Indien erweisen sich als nicht so einfach wie gedacht. Und das in einer globalen Welt, da meinte ich, dass so etwas unkomplizierter geht. Dann wollen die Fluglotsen streiken, auch nicht gerade ermutigend, wenn eine große Reise ansteht. Ein Fehler bei den Passfotos (flasche Größe)  verzögerte unsere Visaanträge. Jetzt heißt es warten und Tee trinken. Wenigstens die Temperaturen in Deutschland lassen unsere Vorfreude etwas steigern, in Bangalore sind es garantiert 15° mehr als hier im kalten deutschen Sommer.

Unser Haus in Sobha Malachite einem Stadtteil im Norden von Bangalore wird gerade gestrichen. Das Internet ist ebenfalls schon angeschlossen und unsere eingelagerten Möbel sind lieferbereit eingelagert. Leider können unsere Sachen aus Deutschland erst dann nach Indien geflogen werden, wenn wir uns dort bei der Behörde registriert haben. Dann müssen wir diese beim Zoll am Flughafen abholen und zu uns bringen lassen. Ich denke, da werden wir wohl noch einige Tage im Hotel wohnen  und mit einer spartanischen Erstausstattung zurecht kommen müssen.

Hoffen wir, dass unsere Visa diese Woche hier ankommen und wir endlich in unser Abenteuer Indien starten können.

Ein bisschen heimatlos

Mit einem mulmigen Gefühl verabschiedeten wir am 20. Juli den Möbeltransporter in Richtung Frankfurt. Alle unsere Sachen mit Ausnahme des Fluggepäcks und den Restvorräte befanden sich in einem großen LKW mit Anhänger. Da wurde mir richtig bewusst, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Fast alles in der Wohung wurde vom Umzugsteam in zwei Tagen verpackt und verladen. Unsere Sachen für Indien teilweise neu verpackt und ordentlich zugeklebt. Ob das dann alles in die vier Flugkisten passen wird, konnten uns die Jungs vom Umzusteam auch nicht sagen, aber es würde ganz gut aussehen von Größe und Gewicht. Die letzte Kiste wurde dann mit Schulranzen, Kickboard und Kinderautositz verladen. Eine letzte Nacht bei Freunden, dann war Altdorf Geschichte. Ob wir nach unserer Zeit in Indien wieder dorthin zurück ziehen, wird sich zeigen.

Jetzt sind wir ein bisschen heimatlos und tingeln durch Ostdeutschland. Erste Station war das Vogtland, wo wir eine finale Abschiedsparty mit der Familie feierten. Ein paar Tage Urlaub an der Ostsee wollten wir uns nach dem ganzen Stress zusammen gönnen. Zwischendurch halten uns die Formalitäten mit dem Visa (zu kleine Fotos, eine fehlende Unterschrift) und dem Mietvertrag fürs neue Haus (Wo ist das Geld für die Kaution abgeblieben?) auf Trapp. Für Steffen wird es jetzt langsam eng, in gut einer Woche will er nach Bangalore fliegen, dann sollte das Visa ausgestellt sein.

Da der Kartenleser und die Kamerakabel bereits auf dem Weg nach Indien sind, kann ich vorerst keine Fotos einstellen. Wird dann nachgeholt.