Die Idee kam mir schon während das Fotografierens im März und da weitere Wochenenden in der Heimat anstanden, zog ich mit meinen drei fleißigen Helferinnen am 08. Juni erneut durch Falkenstein. Im Gepäck viele ausgedruckte und laminierte Bilder, der Serie „Stumme Zeugen“.
Gemeinsam suchten wir die Türen, Fenster und Gebäude und installierten die kleine Ausstellung, in der Hoffnung, dass sie auch gesehen und hinterfragt wird, von Vorbeilaufenden und Beobachtern. Beim zweiten Spaziergang kamen wir wiederum an Straßenecken vorbei, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Und irgendwie kamen wir uns an diesem Samstag Nachmittag wie in einer verlassenden Geisterstadt vor. Seltsam unheimlich mutet diese leergezogene Szenerie dort an. Man könnte meinen hier sind wirklich alle ausgezogen.
Vielleicht sollte Christo hier mit einer seiner Installationen vorbeikommen und alle leer stehenden Häuser in bunte Tücher hüllen. Damit wäre sicher mehr Aufmerksamkeit garantiert, als mit meiner kleinen Aktion. Bis jetzt gab es noch keine Reaktionen, ich bin gespannt, ob es überhaupt jemand bemerkt.
Auf Burg Kalteneck in Holzgerlingen kann man sich trauen lassen, und wer möchte sogar von mir (danke meiner Erlaubnis zur Standesbeamtin) – oft finden hier auch Konzerte, Kabarettabende oder Lesungen statt. Und natürlich immer wieder Kunstausstellungen aller Art in sehr unterschiedlichen Bereichen.
Jetzt durfte der Fotoclub Blende96 aus dem Ort die kleinen weißgetünchten Räume nutzen und Fotos zum Thema „Lichtblicke“ ausstellen. Das 20jährige Clubjubiläum sollte gebührend gefeiert werden. Auch wenn ich erst seit dem Frühsommer Mitglied im Team der anderen 17 Fotografen und Fotografinnen (3, jetzt 4) bin, durfte ich sechs Bilder zur Ausstellung beitragen.
Insgesamt wurden über 110 Werke mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten in mühevoller Teamarbeit ausgewählt, gerahmt und aufgehängt. Es gab Bilder auf Fotopapier, Leinwand, Alu-Dibond, Acrylglas und in einem Bildband zu sehen. Unterwasser, Landschaft (sogar mit einer Drohne fotografiert), Detailaufnahmen, Reisefotografie und Straßenfotografie (klar von mir) zu bestaunen.
Ich entschied mich für eine Serie aus New York, fünf schwarz-weiß und eine farbige Aufnahme, alle mit Licht- und Bewegungsmomenten. Den Druck der Fotos und die passenden Passepartouts übernahm der Club, die Rahmen bestellt ich selbst (Nielsen C2, schwarz-matter Alurahmen). Leider kam ein zerbrochener Rahmen zu Hause an, so dass ich kurz vor der Ausstellung ein Ersatzglas organisieren musste. Die Vorbereitung machte mir trotzdem Spaß, ich verteilte ein paar Flyer an Freunde und Bekannte, in der Hoffnung auf reges Interesse zur Vernissage.
Am Freitag, 14. Oktober war es dann soweit – eine kleine feine Veranstaltung mit Klaviermusik, Begrüßungsworten und einem gut gefüllten Saal. Die Interessenten bestaunten nach dem offiziellem Teil die Bilder im Obergeschoss, ließen sich einen Sekt oder ein Bier schmecken, kamen ins Gespräch mit uns Fotografen.
Wer wollte konnte sich ins Gästebuch eintragen, ich war glücklich meine Familie dabei zu haben und einige Freunde begrüßen zu dürfen. Am Sonntag hatte ich dann Ausstellungsbetreuung und konnte weitere Besucher durch die Räume führen. Schon ein tolles Gefühl, wenn die eigenen Bilder gelobt werden, das gibt mir Motivation weiterhin neue Motive zu suchen und einzufangen.
Die Serie wird irgendwann auch im Glückscafé in Auerbach im Vogtland ausgestellt, da werde ich mir dann einen Kaffee und Kuchen zur Belohnung gönnen. :-)
Übrigens findet am 19.11. ein neuer Workshop „Straßenfotografie“ von mir bei der VHS in Sindelfingen statt. Anmeldungen sind möglich direkt über die Webseite der VHS: www.vhs-aktuell.de
Was lange gedauert hat, wird nun endlich Wirklichkeit – meine erste eigene Bilderausstellung und das in China! Die Vorbereitungen liefen schon einige Zeit, dafür klappte die Umsetzung dann reibungslos. In zwei Café einer bekannten Kette hier in Peking dürfen meine Bilder bis zum Jahresende ausgestellt werden. Ein professioneller Prinshop, eine nette Storemanagerin und die Mithilfe der Familie machten den Traum von mir wahr. Es wird ein erster Versuch sein und sollte die Aktion Erfolg zeigen darf ich ab Januar in einem weiteren Café ausstellen, direkt im Kunstviertel 798. Titel der Ausstellung ist „Beijing – My state of mind“ und es werden Szenen, Gebäude, Menschen aus Peking gezeigt, eben meine Gemütsverfassung der letzten sieben Monate hier. Neben einigen wenigen „Postkartenmotiven“ zeige ich auch Schnappschüsse und Skurriles, z.B. ein Hochzeitspaar zwischen altem Ziegelgemäuer, Soldaten im Stechschritt auf der Großen Mauer, blühende Damen oder einen dampfenden Teekessel unter einem BH. Wer alle Motive in Ruhe auch zu Hause anschauen mag, kann meine neue Webseite: www.sandra-thoss.de besuchen. Die Bilder finden dann hoffentlich bald einen neuen Besitzer ;-).