Ein Film – Fünf Städte

Diese Woche war ich spontan in Tübingen, um den letzten Film entwicklen zu lassen, den ich mit meiner Olympus Pen Halfframe Kamera aufgenommen hatte. Im Fotomarkt Tübingen kostet das nur knapp 10 €, egal wie viele Bilder auf dem Film sind und dauert nur eine Stunde. Das finde ich sehr cool. Also Bummeln, Kaffee schlürfen, neue Fotos machen und dann die DVD und Negative wieder abholen. Der Mann an der Kasse fragte, ob ich nicht kurz auf die DVD schauen wollte und war etwas verwundert, als ich dankend ablehnte mit der Begründung „Ich lasse mich gerne überraschen“. In der Tat wusste ich nicht mehr ganz genau, was ich alles fotografiert hatte. Der Film war seit Januar in der Kamera und reiste durch fünf Städte mit mir. Aus den 24 Bildern macht die Halfframe 48 und es dauerte etwas länger, da ich eine „Rot-Serie aufnehmen wollte. Fast ist es mir gelungen.

Tübingen – Roter Schal
Tübingen – Rote Vespa
Tübingen – Rote Tür
Tübingen – Rotes %
Tübingen und Leipzig – Rote Kuh
Leipzig – Rote Jacken
Leipzig – Rote Tonne
Leipzig – Roter Schuh
Leipzig – Rote Feuerwehr
Meißen – Rote Flitzer
Stuttgart – Rote Kunst
Stuttgart – Roter Bus
Stuttgart – Rote Gitarre
Stuttgart – Rotes Herz
Stuttgart – Rotes Kleid
Stuttgart -Roter Drahtesel
Karlsruhe – Rote Werbung
Karlsruhe – Ohne Rot

Seit gut einer Woche ist mein Beast (Pentacon six TL) wieder im Haus. Frisch aufgemöbelt, repariert und gereinigt vom Fotoservice Hoffmann in Stuttgart. Beast habe ich sie getauft, denn sie ist es wirklich. Ein echtes Schwergewicht, dass satt in der Hand liegt und allein das Öffnen des Lichtschachtes klingt so richtig herrlich mechanisch. Als erstes habe ich mir einen Gurt bestellt, den es Dank Internet für diese Art der Befestigungsösen immer noch gibt. Den ersten Film habe ich mit Hilfe eines YouTube Videos eingelegt und mir auch das Handling noch einmal angeschaut. Das erste Motiv musste ich dann gleich im Garten aufnehmen, ein weiteres in Karlsruhe, noch eins in Tübingen und den blühenden Mohn hinter dem Haus. Also habe ich jetzt noch 8 Bilder, die dann wahrscheinlich auf der schönen Insel Rügen belichtet werden. Ich mag die Kamera jetzt schon sehr, das Auslöse-Geräusch klingt wie Musik in meinen Ohren. Ich überlege mir bei einem 120er Rollfilm sehr genau, was ich fotografieren möchte. Das macht es aber irgendwie auch sehr besonders. Drei Filme habe ich im Gepäck, ich bin wirklich sehr gespannt auf die Resultate.

Das Beast! (Hier noch mit Prisma-Aufsatz)

1983 – Metro Moskau

Die Moskauer Metro (russisch Московский метрополитен ) 1935 eröffnet, gehört zu den U-Bahn-Systemen mit den tiefsten Tunneln und Bahnhöfen der Welt und ist mit knapp 2,4 Milliarden Fahrgästen jährlich (Stand: 2011) auch eine der am stärksten in Anspruch genommenen U-Bahnen weltweit. Die Stationen der Moskauer Metro sind aufgrund ihrer teilweise sehr anspruchsvollen Architektur als unterirdische Paläste bekannt. (Quelle: Wikipedia)

Durch Zufall gelangte ich an eine Dia-Serie aus dem Jahr 1983, die wahrscheinlich im Unterricht der ehemaligen DDR verwendet wurde. Jetzt habe ich diese Dias digitalisiert und bin fasziniert von den schönen Aufnahmen aus der damaligen Zeit.

Das Moskauer Metro-System rühmt sich damit, unterirdische Paläste für das Volk zu besitzen. Zahlreiche Stationen sind aufgrund ihrer Prägung durch den sozialistischen Klassizismus zu Zeiten Stalins prunkvoll ausgestattet. Einige dieser Bahnhöfe sind detailreich und werden in diversen Reiseführern als besonders sehenswert eingestuft. Allerdings ist ein Großteil der Stationen, vor allem außerhalb des Zentrums, in einem sehr schlichten sachlichen Stil gehalten. (Quelle: Wikipedia)

Leider habe ich es bisher noch nie geschafft, die russische Metropole zu besuchen. Ich hoffe, dass dies irgendwann Wirklichkeit wird und sicher werde ich dann die Metro nutzen, um mir die herrlichen Stationen anzuschauen und vielleicht einige dieser Motive wiederzufinden.



Ein Dank den Fotografen, die diese Bilder gemacht haben. Da ich kein Russisch mehr sprechen oder lesen kann (schade, nach so vielen Stunden in der Schule), weiß ich nicht, wer diese Bilder damals aufgenommen hat.

Wer gerne noch ein bisschen Stöbern möchte ist hier richtig: https://de.rbth.com/reisen/79896-evolution-im-untergrund-moskauer-metro-wandel-zeit

Eine gelungen Fotoserie ist hier zu sehen: https://de.rbth.com/multimedia/pictures/2016/02/05/schoene-neue-welt-moskau-metro-mit-den-augen-eines-fremden_565199

Making Off : Kamera, Diaduplikator von Dörr, LED-Leuchtpad, Bearbeitung Lightroom

Sherlock Is Back

„Morgen Mittag wird die Welt, wie Sie sie kennen, untergehen.“
„Aha. Dann sollten wir wohl keine Zeit verlieren!“

„Nichts ist trügerischer als eine offenkundige Tatsache.“

„Stagnation macht meinen Geist rebellisch! Geben Sie mir Probleme, geben Sie mir Arbeit!“

„Trauen Sie niemals allgemeinen Eindrücken, mein Junge, sondern konzentrieren Sie sich auf Einzelheiten.“

„Machen Sie aus Menschen keine Helden, John. Helden existieren nicht.
Und selbst wenn – dann wäre ich keiner von ihnen.“

„Hören Sie auf mich zu langweilen und denken Sie. Das ist das neue sexy.“

„Es stellt für mich einen beträchtlichen Unterschied dar, wenn jemand an meiner Seite ist, dem ich voll vertrauen kann.“

„Gefühle sind ein chemischer Defekt, der auf der Verliererseite zu finden ist.“

„Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag.“

„Die kleinen Dinge sind unendlich wichtig.“

Hauptdarsteller: Lara as Sherlock
Kamera: Weltaflex, Rollfilm
Labor: MeinFilmLab
Fotos & Regie: Sandra
Kulisse: Kloster Bebenhausen
Zitate: Sir Arthur Conan Doyle und Filmzitate Sherlock Holmes
Es war mir ein Vergnügen sie zu treffen.

Der März bringt das Licht!

Endlich sind die dunklen Tage der letzten drei Monate gezählt, die Sonne kitzelt mich schon Morgens immer öfter an der Nase und lässt meine Augen überlaufen, wenn sie Abends mit einem Farbenspektakel am Horizont wieder verschwindet. Das gibt mir neue Energie, die Ideen sprudeln im Kopf und meine Kreativität lechzt um so mehr nach Austoben.  

Mein erstes Gedicht ist entstanden, aus einer Pflicht heraus, wollten die Worte zu Papier gebracht werden. Der Versuch meiner Definition von Licht:

Offenbarung an das Licht

Kraftquelle meines Lebens
Klarheit meines Daseins
Seelenstrahl

Wärme in meinem Herzen
Funken in meinen Augen
Hoffnungsschimmer

Reinheit meiner hellen Tage
Nebelschleier meiner diffusen Stunden
Schattengeber

Schwerlosblau meiner Sommerlaunen
Tiefengrün meines Wintergemüts
Farbenspieler

Reflektion meiner Ansichten
Spiegelung meiner Wahrheiten
Bilderzeuger

Im Licht des Waldes öffnet sich eine Bühne.

Ein Selbstporträt – Teil der Hausaufgaben zum Workshop bei Antje Kröger in Leipzig zum Thema „Licht, Farbe und Gestaltung“ – sollte abgelichtet werden. Vor der Kamera zu stehen will gelernt sein und muss geübt werden. Ich bin lieber dahinter, dieser Herausforderung stellte ich mich dennoch. Ein bisschen Hilfe hatte ich nötig, die Idee schwirrte im Kopf bereits herum. Eine Erklärung dazu soll es nicht geben, eher eine Aufforderung zur Eigeninterpretation.

Wer findet Worte für mich?

Zum Workshop gibt es demnächst mehr Worte und Ergebnisse hier zu lesen und zu sehen. Die kreative Phase brachte mich im Februar noch in eine Dunkelkammer und zur UV-Lampe.  Im Foto-Mietlabor in Stuttgart durfte ich meinen ersten s/w Rollfilm selbst entwickeln und erste Abzüge davon machen. Eine wahrhaft emotionale Erfahrung. Welch eine Befriedigung, die eigenen Bilder entstehen zu sehen. Einen Prozess vom Beginn der Idee, über das Belichten des Films, der Entwicklung im Labor und dem fertigen Fotopapier in der Hand komplett selbst auszuführen, lässt mich das Ergebnis mit ganz anderen Augen betrachten. 

Danke Stefan für diese 5 Stunden voller erleuchtender Momente.

http://www.miet-sw-labor.de/
Kompetente Beratung und Ausstattung
Vorbereitung ist alles bevor das Licht ausgeht!
Ergebnisse im Trockenschrank

Cyanotypie hatte ich bisher nie selbst ausprobiert, bin aber schon immer fasziniert vor diesem blau-weißen Bildern gestanden. 1842 wurde dieses Verfahren vom englische Naturwissenschaftler und Astronom Sir John Herschel entwickelt und begeistert noch heute viele Kunstschaffende. Da auch ich zur Mehrheit der Blauliebhaber (Lieblingsfarbe der Menschen laut eines Forscherteam der britischen Newcastle University) gehöre, wollte ich diese Technik schon länger einmal testen. Ein Cyanotypie-Workshop beim Kunstbedarf-Giganten Boesner war mein Weihnachtsgeschenk, das jetzt eingelöst wurde. Ein wenig Respekt hatte ich vor der Chemie, nicht gerade mein Lieblingsfach in der Schulzeit, aber die Angst wurde mir schnell genommen. Karl erklärte und demonstrierte den ganzen Prozess sehr anschaulich und nach drei Runden eigener Arbeit, konnte ich die wunderschön blau-weiß entwickelten Papier in meinen Händen halten.

Entwickeln ohne Dunkelkammer – sondern mit UV Licht

Jetzt freue ich mich auf das Licht des Frühlings. Die Dunkelkammer richtet eine Freundin gerade in ihrem Keller ein, Chemie und Papiere wurden gekauft – es kann gearbeitet werden. Wie sagte Karl Valentin so schön: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“