Kerala – Tour

Fast könnte man sich wie in Florida fühlen. Mit Ausnahme der Bergregionen um Munnar bietet Kerala einige vergleichbare Impressionen wie im Sunshine State der USA: Bootstouren in den Backwaters, Palmen, Strände und Meer … Leider trifft man bei den Reisen durch Indien aber auch auf viele Stellen, die weniger einladend für einen erlebnisreichen Urlaub sind: Müllberge, verdreckte Strände, Armut. Nach unserer Abreise waren wir jedenfalls überzeugt, dass bedeutend mehr Touristen in diese herrliche Region kommen würden, wenn es etwas sauberer wäre.
Bangalore kam uns dann richtig sauber vor, auch wenn es hier ebenfalls viele dreckige Ecken gibt. Die Leute haben einfach kein Gespür für eine saubere Umgebung. Zu Hause werden die Sofas mit Plastikcover überzogen, damit ja kein Schmutz dran kommt und vor dem Haus liegen die Müllberge herum. Oft fehlt es einfach auch an Mülleimern oder öffentlichen Toiletten, die meiner Meinung enorm dazu beitragen würden, die Städte sauberer zu halten.

Nichts desto Trotz war unser Ausflug nach Kerala sehr schön. Die Bergwelt von Munnar brachte und ins Grüne und in die „Kälte“. Wir mussen mal wieder eine Jacke und Socken anziehen, was nach gut 3 Monaten eine richtig schöne Erfahrung war. Die Teeplantagen sind sowas von grün, dass es schon richtig weh tut in den Augen. Soweit wir blicken konnten wird dort Tee angebaut. Das Klima ist wohl ideal auf 2.600 m, morgens herrscht oft Nebel auch Regen gibt es häufiger und tagsüber kommt die Sonne durch und läßt die Berghänge leuchten. Schade, dass wir keine Teepflücker bei der Arbeit beobachten konnten. Aber wir werden sicher einen zweiten Besuch in einer der Teeregionen machen und uns dann auch eine Teefabrik anschauen.

Munnar
Nature Zone Resort Munnar
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Teeplantagen in den Bergen

Ein definitives Muss ist eine Hausboottour durch die Backwaters von Kerala. An Board gehen und sich von der Crew durch die Flüsse schippern lassen ist ein einmaliges Erlebnis. Vom Boot aus konnten wir die vielen kleinen Häuser, Schulen, Kirchen, Tempel, Shops und die Menschen dort beobachten. Der Sonnenuntergang zeigte sich von seiner besten Fotografenseite und die Ruhe der Morgenstimmung, wenn die Fischer leise am Boot vorbeiziehen ist einfach nur zum Genießen. Auch die Kinder hatten ihren Spaß und durften sogar ans Steuer.

Hausboot
Hausboote in den Backwaters
Hausboot_1
Sunset auf dem Hausboot

Ob ein Ausbau des Tourismus in der Region um Kovalam für die vielen Fischer dort hilfreich wäre lässt sich bezweifeln. Diese starten jeden Morgen gegen 6 Uhr mit dem Netzeeinholen per Hand. In langen Reihen ziehen sie den schweren Fang direkt aus dem Meer, um ihn dann am Strand zu sortieren und aufzuteilen. Selbst um touristenfreundliche 10 Uhr sind noch einige dieser Arbeiten hautnah zu erleben. Viel Fisch ist nicht mehr zu holen, meistens sind es nur kleine Fische, die im Netz landen, aber zum Überleben reicht es wohl. Nachdem der Fang aus den Netzen geholt ist, wird das Boot wieder startklar gemacht und ziemlich schnell zurück aufs Meer gesteuert. Eine Leine wird an Land gebracht und am nächsten Morgen geht das Spiel von Neuem los. Das Meer am Kovalam Beach ist mit einer starken Brandung nicht sehr kindertauglich, da mussten wir gut auf die Mädels aufpassen. Die riesigen Wellen spülen einen einfach um. Dafür ist das Wasser sehr sauber und angenehm warm.

Fischer
Fischer bei der Arbeit
Fischer_1
Am Strand in Kovalam

Öffentliche Strände kann man nicht zum Baden nutzen. Dort findet man neben diesen Müllhalden in unmittelbarer Strandnähe auch oft andere Häufchen direkt im Sand. Zum Glück haben die großen Hotels abgesperrte Privatstrände, die sehr sauber gehalten werden. Es wäre aber toll, wenn sich die Menschen in Indien ihrer schönen Natur bewusst werden würden und es überall sauber wird.

Müllhalde
Müllhalde direkt am Strand