Chinesische Touristen

Dieser Artikel aus der Tagesschau ist einen Eintrag in meinem Blog wert.

Chinesische Touristen sollen bessere Manieren lernen

Nicht spucken, drängeln, rauchen

Was früher die Deutschen waren, sind heute die Chinesen: Weltmeister im Reisen. Und wenn Millionen reisen, fallen einige von ihnen unangenehm auf. Das soll sich nun ändern – per Gesetz. Pünktlich zur Feiertagswoche treten Benimmregeln in Kraft.

Von Ruth Kirchner, ARD-Hörfunkstudio Peking

Die Verbotene Stadt im Herzen von Peking. Bis zu 150.000 Besucher drängen sich zu Spitzenzeiten pro Tag in den historischen Gemäuern. Vor allem Touristen aus den Provinzen, die zum ersten Mal in der Hauptstadt sind. Die meisten reisen in der Gruppe – vorneweg ein Reiseleiter mit Megaphon und Fähnchen. Beliebt sind die Reisetrupps nicht. Auch nicht bei ihren Landsleuten. “Ich nenne sie befreite Bauern oder Sklaven”, schmunzelt Professor Zhu Feng von der Peking Universität. “Auf einmal haben sie Kontakt mit der Welt. Aber sie sind darauf nicht vorbereitet.”

Das Staatsfernsehen ist noch viel undiplomatischer. Die schlimmsten Sünden chinesischer Touristen beschreibt ein Fernsehspot ganz ungeschminkt: Chinesische Touristen seien zu laut, sie ließen ihren Müll überall liegen. Sie spuckten auf die Straße und hielten sich nicht an Anweisungen. Sie verhielten sich gegenüber fremden Kulturen völlig respektlos.
Sorge vor dem Ansehen der Volksrepublik

China schämt sich für seine rüpelhaften Landsleute. Das Fehlverhalten einzelner führt immer wieder zu landesweiten Debatten – etwa, als ein Jugendlicher seinen Namen in einen ägyptischen Tempel ritzte. Oder nachdem eine Frau ihr Kind auf dem Fußboden eines Flughafens sein Geschäft verrichten ließ, obwohl die Toiletten in Sichtweite waren. Oder die Reisegruppe, die sich weigerte, im Flugzeug das Besteck aus Edelstahl zurückzugeben. Selbst Vizepremier Wang Yang forderte seine Landsleute aus Sorge um das Ansehen der Volksrepublik zu besseren Manieren auf.

Und jetzt das neue Gesetz, das einen Benimm-Kodex enthält, aber keine Strafen. Li Jianming, Tourismusforscher aus Guangzhou, ist daher skeptisch. “Diese Benimm-Regeln sind vor einigen Jahren schon mal veröffentlicht worden. Jetzt sind sie Teil des Gesetzes. Doch dann sollten auch Verstöße festgelegt werden.”

Nur noch mehr reisen hilft.

Aber was ist unzivilisiertes Verhalten? Das ist schwer zu definieren. Denn vieles, was als rüpelhaft gilt, gehört in China zum Alltag: Rauchverbote missachten, Spucken, Drängeln. Chinesen haben gelernt, dass man um seine Vorteile mit spitzen Ellenbogen kämpfen muss, und dass man mit Geld fast alles kaufen kann.

Im Ausland kommt dazu: Viele Chinesen sprechen kein Englisch. Sie tun sich schwer mit westlichem Essen. Sie geben kein Trinkgeld, weil das in China nicht üblich ist. Dagegen helfe nur eines, sagt Li: noch mehr Reisen. “In der Erziehung gilt, gute Kinder brauchen Lob. Auch gute Touristen brauchen Ermutigung. Die Chinesen müssen einfach noch mehr reisen. Je mehr sie reisen, desto mehr lernen sie und desto besser lernen sie sich selbst kennen.”

Doch nicht alle setzen auf Selbsterkenntnis. In der zentralchinesischen Provinz Hunan etwa hat die dortige Tourismusbehörde eine “schwarze Liste” erstellt. Reisebüros können prüfen, ob ihre Kunden bereits unangenehm aufgefallen sind, und ihnen schlimmstenfalls weitere Reisen einfach verweigern.

Stand: 01.10.2013

Siehe auch hier: http://www.tagesschau.de/ausland/chinas-touristen100.html

3 Gedanken zu „Chinesische Touristen

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