Unterwegs in der Stadt und der Umgebung

Für alle die etwas Ekliges nicht vertragen, bitte runter scrollen zum 2. Teil!!
In Peking leben ca. 21 Millionen Menschen, gehen wir mal davon aus, dass die Hälfte davon männlich und davon gut 2/3 im Alter sind, wo das Ausspucken von Sekreten auf die Straße zum normalen Alltag gehört, sind das etwa 7 Millionen. Die Frauen vernachlässigen wir einmal, weil ich nicht sehr oft welche sehen, die das tun, aber für die ältere Generation ist es durchaus normal. Ein guter Spucker schafft locker pro Stunde 5 mal sich seiner Sekrete zu entledigen. Das macht bei einem Arbeitstag von 8 h 40 Speichelproben am Tag und ca. 14.600 im Jahr. Eine Speichelladung wiegt ungefähr 2 g (habe nachgemessen mit eigener Probe). Das bedeutet, aufs Jahr gerechnet spuckt ein Chinese unglaubliche: 29,2 kg auf die Straße oder in den Fahrstuhl (siehe Beweisfoto) oder in die Büsche, Mülleimer, Toiletten usw. Bei 7 Millionen Menschen sind das am Jahresende 204,4 Millionen kg. Und das allein in Peking!

Rotze
Wie eklig, bei uns im Fahrstuhl.

Letzte Woche hat es dann auch fast geklappt und eine Ladung Spucke verfehlte mich nur knapp, als ich mit dem Fahrrad an einem Dreirad-Transport-Fahrzeug vorbei fuhr und der Fahrer genüsslich in Richtung Fahrbahnmitte spuckte, als ich an ihm vorbei fuhr. Gott sei Dank erwischte es nur das Vorderrad.

Schilder
Wo ist das „Spucken verboten“ Zeichen?

Nun zum eigentlichen Thema von heute. Unsere Ausflüge in die Umgebung und der Stadt in den letzen Wochen zeigten uns, wie schön es sich bei halbwegs guter Luft hier leben lässt. Gerade an den Wochenenden unternehmen wir gern etwas, auch wenn wir für weitere Strecken zeitig aufstehen müssen, um nicht im Stau zu enden. Ruhe und Entspannung zu ist eher schwer, da bleibt man lieber zu Hause. Denn nicht nur uns zieht es in die Natur, wenn es dort blüht und sprießt. Auch viele Pekinger oder Touristen sind an den Highligths rund um die Stadt anzutreffen, beliebt sind die Mauerabschnitte oder die Drachenschlucht, auch die vielen Parks ziehen die Menschenmassen an.

Schlucht
In der Drachenschlucht wohnt wirklich ein Drache.

Schöne Natur gibt es zum Beispiel in der Drachenschlucht, die ca. 2,5 Autostunden von Peking entfernt liegt. Allerdings wird diese in China großzügig vermarktet und mit allerlei Bauten oder Vergnügungsangeboten „verunstaltet“. Die Long (Drachen) Qing Xia ziert ein Drachen, in dessen Innerem mehrere Rolltreppen zum Bootsanleger oberhalb der gigantischen Staumauer führen. Unzählige Boote warten dort auf die abenteuerlustigen Touristen, die sich begleitet von den Ansagen einer mit Megafon ausgestatteten Rednerin durch die Schlucht schippern lassen. Über den Felsen wurde ein Seil gespannt, auf dem Akrobaten einige Kunststückchen vorführen und auch Bungee-Jumping in die Schlucht ist möglich. Romantisch veranlagte können sich ein Ruderboot ausleihen, um in einem abgesperrten Bereich ein paar Runden zu drehen. Ein Tempel lockt Besucher an, hauptsächlich wohl zum Einkauf an den Imbissbuden statt zum Gebet.

Laut
Touristenführerin in Aktion

Auf den Wanderwegen, die dann tatsächlich in die ersehnte Natur führen, ist bereits am frühen Morgen viel los. Wie bereits beschrieben, wird dabei fleißig Radio gehört oder noch besser laut erzählt mit den Freunden, die 30 m weiter vorn wandern. Oben angekommen am Aussichtspunkt ist für einige der Wanderer ein lauter Frühlingsschrei Pflicht, das ganze Tal wird wachgerufen und auch der letzte hat nun kapiert, das Bergziel ist erreicht.

Ansturm
Ansturm auf den Berg – Achtung sie kommen.
Auf den Berg
Bunte Seilbahn über dem See

Beliebt sind in China auch immer noch Reisegruppen. Gerade Leute, die von außerhalb Pekings kommen, reisen oft in Bussen an, um die Stadt oder die Große Mauer zu besichtigen. Ausstaffiert mit gleichen Mützen zum Wiedererkennen und dem obligatorischem Fahren- oder Schirmträger, der die Truppe anführt. Viele Familien oder Paare gern auch Kollegen machen sich jetzt allerdings auch immer öfter individuell auf den Weg.

Genuss
Erfrischung im Paulaner Biergarten

Manchmal braucht es dann einfach ein bisschen deutsche Heimat zwischendurch. Zum Durstlöschen am 1. Mai ging es in den Paulaner Biergarten mitten in der City. Neben kühlem Bier kann man sich hier auch Sauhaxe, Spätzle, Schnitzel oder Rouladen schmecken lassen. Und natürlich trifft man hier meistens auch Deutsche, entweder welche auf der Durchreise oder eben solche wie uns. :-).

Olympia
Nachts ist es ruhiger in Peking.

Ein Ausflug der Fotogruppe Peking führte uns am Abend auf das Olympiagelände, wo wir das blau erleuchtete Schwimmstadion und das rot erleuchtete Birds Nest vor unseren Linsen hatten. Ein bisschen mehr Ruhe herrscht dort zu nächtlicher Stunde.